FRANKFURT (dpa-AFX) - Die EZB-Bankenaufsicht drängt die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) zur Verkleinerung ihres Verwaltungsrates. Das Gremium, das den Helaba-Vorstand überwacht, soll von derzeit 36 auf 27 Mitglieder schrumpfen. Der Prozess sei angeschoben, Entscheidungen in Trägerversammlung und Verwaltungsrat der viertgrößten deutschen Landesbank müssten aber noch getroffen werden, hieß es am Freitag in Frankfurter Finanzkreisen. Zuvor hatte das "Handelsblatt" darüber berichtet.
Die Aufseher der Europäischen Zentralbank (EZB) hatten moniert, der Helaba-Verwaltungsrat habe zu viele Mitglieder, um dort effiziente Diskussionen zu führen. In dem Gremium sitzen unter anderen Sparkassenvertreter, Vertreter der Landesregierungen von Hessen und Thüringen, Oberbürgermeister und Landräte. Die Übernahme von Teilen der inzwischen abgewickelten WestLB im Sommer 2012 hatte die Zahl der Mitglieder noch steigen lassen. Bis zum 30. Juni 2019 läuft die Amtszeit der aktuellen Mitglieder. Spätestens bei der Neubesetzung erwartet die EZB dem Vernehmen nach Veränderungen.
Die Helaba, die mehrheitlich den Sparkassen in Hessen und Thüringen gehört (rund 69 Prozent), kann sich jedoch zugutehalten, die Finanzkrise 2007/2008 im Gegensatz zu vielen anderen Landesbanken ohne staatliche Rettungsmilliarden überstanden zu haben.
Die EZB, die seit November 2014 die größten Bankengruppen im Euroraum direkt überwacht, hatte die Unternehmensführung diverser Häuser unter die Lupe genommen. Auch bei der Landwirtschaftlichen Rentenbank sehen die Aufseher Verbesserungsbedarf: Im Verwaltungsrat des Frankfurter Förderinstituts gebe es zu wenig Finanzexpertise. Von den 18 Mitgliedern des Kontrollgremiums sind gerade einmal 3 Banker./ben/DP/jha
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