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KfW: Italiens Schuldenquote könnte bis 2030 auf 118 Prozent sinken

Von Hans Bentzien

FRANKFURT (Dow Jones)--Italiens Schuldenquote könnte sich nach Einschätzung der KfW bis 2030 von 130 auf 118 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung verringern. Zu diesem Ergebnis kommt KfW-Volkswirt Philipp Ehmer in einem Basisszenario, das auf plausiblen Annahmen zu Zinsen, Realwachstum, Inflation und Primärbilanz beruht. Größter Unsicherheitsfaktor ist dabei die stark vom Ergebnis der am Sonntag stattfindenden Parlamentswahlen abhängige Entwicklung des Primärsaldos.

Der implizite Zins, den der Staat auf seine Schulden zahlen muss, ist seit der Intervention der Europäischen Zentralbank (EZB) in der Schuldenkrise 2012 ("whatever it takes") und aufgrund fallender Inflationserwartungen kontinuierlich gesunken. "Diese Entwicklung dürfte vorerst anhalten, da erstens die EZB bei der Normalisierung der Geldpolitik im Euroraum äußerst vorsichtig vorgeht und die Zinsen bei Neuemissionen folglich nur langsam steigen", kalkuliert Ehmer.

Zinsbelastung steigt frühestens ab 2020 
 

Zweitens verlängerte der italienische Staat die durchschnittliche Laufzeit seiner Anleihen im Niedrigzinsumfeld. Dadurch dauert es länger, bis sich steigende Zinsen für neu emittierte Anleihen voll auf die Durchschnittsverzinsung des gesamten Anleihebestands auswirken. "Mit einer wachsenden Zinsbelastung ist erst in den ersten Jahren des neuen Jahrzehnts zu rechnen", so Ehmer.

Des Weiteren geht der Ökonom wegen des aktuell außergewöhnlich niedrigen Zinsniveaus davon aus, dass auch zum Ende des Prognosezeitraums die Renditen für zehnjährige Anleihen bei nur 4 Prozent und damit noch niedriger liegen werden als in den Jahren vor der Schuldenkrise. Darüber hinaus erwartet die KfW, dass das reale Wirtschaftswachstum Italiens zumindest 2018 höher als zuletzt ausfallen, in den Folgejahren aber wieder auf die Potenzialrate von unter 1 Prozent zurückgehen wird.

Die Inflationsrate wird laut KfW noch mehrere Jahre brauchen, um den Zielwert von knapp 2 Prozent zu erreichen. Ehmer rechnet trotz der wegen der anstehenden Wahlen hohen Unsicherheit im Basisszenario damit, dass der primäre Haushaltssaldo (Saldo ohne Zinszahlungen) positiv zwischen 1,5 und 2,0 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung sein wird.

Absolute Verschuldung steigt trotz sinkender Schuldenquote 
 

In diesem Basisszenario ist 2018 das erste Jahr seit 2007, in dem sich Italiens Schuldenstand verringern wird, und zwar auf unter 130 Prozent. "Bis 2030 kommt eine weitere Verringerung auf dann 118 Prozent des BIP hinzu. Damit ist etwas weniger als die Hälfte des Schuldenanstiegs seit der Finanzkrise wieder korrigiert", kalkuliert Ehmer. Das bedeute aber gleichwohl, dass der absolute Schuldenstand von 2,2 auf 2,8 Billionen Euro steige.

Zu einer bloßen Stabilisierung des Schuldenstands bei 132 Prozent des BIP bis 2030 würde unter ansonsten unveränderten Annahmen des Basisszenarios ein Primärüberschuss von durchschnittlich 0,9 Prozent pro Jahr ausreichen. Über diesem Betrag liegende Überschüsse würden den Schuldenstand reduzieren.

Zum Vergleich: Im Durchschnitt des Euroraums lag die Verschuldung 2017 bei rund 90 Prozent und in Deutschland bei unter 70 Prozent.

Beobachter erwarten auf Basis der letzten Umfrageergebnisse, dass aus den anstehenden Parlamentswahlen Parteien als Sieger hervor gehen werden, die die wachstumsfreundlichen Reformen der vergangenen Jahre im Zweifelsfall zurückdrehen und die Staatsausgaben erhöhen möchten.

Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com

DJG/hab/apo

(END) Dow Jones Newswires

March 01, 2018 06:09 ET (11:09 GMT)

Copyright (c) 2018 Dow Jones & Company, Inc.

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