FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Sorge vor steigenden Zinsen in den USA drückt zunehmend auf die Stimmung der Anleger am deutschen Aktienmarkt. Marktanalyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets sprach von der "Angst vor vier statt der bislang erwarteten drei Zinsanhebungen" durch die US-Notenbank (Fed) im laufenden Jahr.
Bis zum Nachmittag sackte der Dax
Die Inflationsdaten aus der weltgrößten Volkswirtschaft fielen zwar exakt wie erwartet aus, doch ihnen stehen verhaltene aktuelle Konsum- und Einkommensdaten gegenüber. Laut Analyst Ralf Umlauf von der Helaba besteht daher vorerst weiterhin kein Handlungsdruck für die Fed, die Zinsen über das bereits eingepreiste Maß hinaus zu erhöhen. Die Teuerungsrate ist eine wichtige Kennziffer für die Fed, wenn es um die künftige Geldpolitik in den USA geht.
Dennoch aber rücken die Renditen der Staatsanleihen zunehmend in den Blick und werfen Fragen nach der angemessenen Bewertung von Aktien auf. "Derzeit hängen die 3 Prozent Rendite für die richtungsweisenden zehnjährigen US-Bonds wie ein dunkler Schatten über den Märkten", sagte Sascha Sadowski, Börsenexperte bei LYNX Broker, zumal die Bank of America ihre Jahresendprognose für diese Bonds auf 3,25 Prozent angehoben hat. Zwar wäre dieses Zinsniveau historisch betrachtet immer noch recht niedrig, es würde jedoch erstmals seit über vier Jahren wieder eine ernst zu nehmende Rendite bieten und damit eine Alternative zu Aktien.
Unternehmensseitig standen noch einige Einzelwerte nach der
Vorlage von Geschäftszahlen im Fokus. Der Konsumgüterkonzern
Beiersdorf
Im MDax sackten die Anteile des Online-Modehändlers Zalando
Mit minus 5 Prozent zählten im TecDax die Aktien von Freenet
Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 0,45 Prozent am Vortag
auf 0,42 Prozent. Der Rentenindex Rex
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---
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