BERLIN (Dow Jones)--Siemens-Chef Joe Kaeser hat mehr Anpassungsfähigkeit und Mut bei der Gestaltung des digitalen Zeitalters gefordert. "Die vierte industrielle Revolution bietet große Risiken für all diejenigen, die zusehen, abwarten und endlos debattieren", schrieb Kaeser in einem Gastbeitrag für den "Tagesspiegel". Sie biete zugleich großartige Chancen für jene, die sie aktiv gestalteten. In einer "Sozialen Marktwirtschaft 2.0" seien Unternehmen, Sozialpartner, Arbeitnehmer und die Gesellschaft insgesamt gefordert. "Das digitale Zeitalter duldet kein Mittelmaß", so Kaeser weiter. Wer nicht anpassungsfähig sei, "wird letztlich hoffnungslos zurückfallen - mit ökonomischen und sozialen Folgen".
Der Vorstandsvorsitzende des Technologiekonzerns sprach sich zugleich für größere Anstrengungen im Bildungsbereich aus. "Unternehmen müssen weit mehr tun, um Mitarbeiter für das digitale Zeitalter fit zu machen." Auf dem Weg zu einem tragfähigen Zukunftsmodell für wirtschaftlichen und sozialen Wohlstand komme den Unternehmen eine besondere Rolle zu. "Heute erwarten Kunden, Mitarbeiter, die Öffentlichkeit und die Politik zu Recht, dass Unternehmen mehr gesellschaftliche Verantwortung übernehmen", indem sie sich zum Beispiel für den Klimaschutz einsetzten und für soziale Gerechtigkeit oder für Flüchtlinge engagierten oder junge Menschen ausbildeten, so Kaeser. "Kurz, indem sie Sinn stiften."
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March 04, 2018 02:46 ET (07:46 GMT)
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