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AUSBLICK/Deutsche Post profitiert vom Online-Bestellboom

Von Ulrike Dauer

FRANKFURT (Dow Jones) Die Deutsche Post hat im vierten Quartal vom anhaltenden Boom bei Online-Bestellungen, der am Black Friday und Cyber Monday nach dem US-Feiertag Thanksgiving zu Rekordumsätzen rund um den Globus führte, einen Extraschub bei Umsatz und Gewinn bekommen. Ebenso trug der weiterhin starke Welthandel im Schlussquartal dazu bei, dass das kontinuierlich sinkende Briefaufkommen an anderer Stelle kompensiert werden konnte.

Im vergangenen Jahr führten allerdings auch Briefwahlen dazu, dass der Rückgang beim Briefaufkommen weniger stark ausfiel. Auch wenn Analysten laut einer Factset-Prognose schätzen, dass das Bonner Unternehmen beim EBIT fürs Gesamtjahr das selbst gesteckte Ziel von 3,75 Milliarden Euro wohl nicht ganz erreicht hat, war 2017 insgesamt ein gutes Jahr. Investoren sollten sich auf eine höhere Dividende freuen können. Manche Analysten halten sogar eine zusätzliche Einmalzahlung für möglich.

Das DAX-Unternehmen wird die Zahlen für das vierte Quartal und das abgelaufene Geschäftsjahr am Mittwoch gegen 7.00 Uhr veröffentlichen.

Worauf Anleger achten sollten:

Sonderdividende oder Aktienrückkauf? 

Beobachter erwarten im Schnitt eine um 8 Prozent höhere Dividende für 2017 von 1,13 (1,05) Euro. Warburg-Analysten könnten sich aufgrund der soliden Bilanz und des starken freien Cashflows sogar vorstellen, dass das DAX-Unternehmen seine Aktionäre mit einer zusätzlichen Einmalzahlung erfreut, sei es als Sonderdividende oder über einen Aktienrückkauf.

Verbesserungen Global Forwarding/Freight?

Investoren werden mit der Lupe hinsehen, ob der Bereich Global Forwarding/Freight, der die Luftfracht, Seefracht und den Landtransport umfasst, nun endlich überzeugende Anzeichen für den geplanten Turnaround macht. Seit Juni hat das Segment mit Tim Scharwath einen neuen Chef, der direkt vom Schweizer Konkurrenten Kühne + Nagel kommt.

Das Fracht-Segment hat in den vergangenen Jahren mit diversen Problemen zu kämpfen gehabt und war der einzige Geschäftsbereich im Unternehmen, in dem seit 2013 der operative Gewinn schrumpfte - im Schnitt um 15,6 Prozent pro Jahr. Gründe dafür sind sinkende Umsätze, geringe Margen und somit Profitabilität; eine neue IT, die 2015 eingeführt wurde, stellte sich als wenig kundenfreundlich heraus und vergrößerte den Rückstand zur Konkurrenz. Diese hat man inzwischen korrigiert.

2016 spielten hier auch negative Währungseffekte und niedrige Frachtraten eine Rolle. Umsatz und EBIT verbesserten sich im dritten Quartal, allerdings beim EBIT auf niedrigem Niveau. Am Ende des dritten Quartals sah Unternehmenschef Frank Appel eine Stabilisierung. Die Deutsche Post hat das Ziel ausgegeben, dass die Margen in diesem Segment bis 2020 wieder wettbewerbsfähig sein sollen.

Tarifverhandlungen 

Investoren warten auch auf aktuelle Informationen beim Stand der Tarifverhandlungen für die 130.000 Tarifbeschäftigten des Unternehmens in Deutschland. Zuletzt hatte die Deutsche Post ein Angebot für Lohnerhöhungen vorgelegt, nach dem die Löhne zum 1. Oktober um 3 Prozent und ein Jahr später um weitere 2,1 Prozent steigen sollen. Dazu gehören auch eine Einmalzahlung und die Wahl zwischen der Umwandlung der Tariferhöhungen in freie Zeit anstatt Auszahlung, eine Kernforderung der Gewerkschaft Verdi. Verdi befragt aktuell ihre Mitglieder zu dem Angebot. Zuletzt hatte Verdi mit punktuellen Warnstreiks in mehreren Bundesländern den Druck auf die Post erhöht. Die Gewerkschaft war mit der Forderung nach 6 Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit von 12 Monaten in die Verhandlungen gegangen. Verdi will auch erreichen, dass für die 32.000 Beamten des früheren Staatskonzerns die sogenannte Postzulage fortgeschrieben wird.

Ausblick 

Investoren erwarten von Unternehmenschef Appel, der nun seit 10 Jahren an der Spitze steht, für 2018 neue Ziele beim operativen Gewinn und eine Bestätigung der Mittelfristziele für 2020.

Nach den Zielen für 2020, die 2014 ausgegeben wurden, soll der operative Gewinn (EBIT) bis 2020 jährlich im Schnitt um mehr als 8 Prozent wachsen, ausgehend von dem 2013er EBIT von 2,865 Milliarden Euro. Wachstumstreiber soll hier der DHL-Bereich sein. Mit den Segmenten Express, Global Forwarding/Freight und Supply Chain soll das jährliche EBIT -Wachstum rund 10 Prozent betragen.

Zum Vergleich: Beim Bereich Post-eCommerce-Parcel, also dem Paket- und Briefgeschäft, strebt die Deutsche Post im selben Zeitraum im Schnitt 3 Prozent EBIT-Wachstum pro Jahr an. Das seit Jahren sinkende Briefaufkommen soll durch Wachstum und internationale Expansion im Paketbereich überkompensiert werden, der boomende Online-Handel soll hier einen starken Beitrag leisten.

Nachfolgend eine Auswertung der Prognosen von Analysten zum vierten Quartal und Gesamtjahr 2017:

=== 
.                              PROG  PROG  PROG 
4. QUARTAL                     4Q17  ggVj  Zahl    4Q16 
Umsatz                       16.492   +7%     5  15.410 
EBIT                          1.213   +9%     4   1.111 
Ergebnis nSt und Dritten        960  +14%     4     841 
Ergebnis je Aktie unverwässert 0,80  +14%     4    0,70 
Umsatz Post-eCommerce-Parcel  5.028   +7%     3   4.710 
Umsatz Express                4.084   +9%     3   3.759 
Umsatz Forwarding/Freight     3.761   +4%     3   3.623 
Umsatz Supply Chain           3.710   +3%     3   3.607 
EBIT Post-eCommerce-Parcel      514   +5%     3     490 
EBIT Express                    492  +13%     3     434 
EBIT Forwarding/Freight         119  +14%     2     104 
EBIT Supply Chain               216   +5%     3     206 
 
.                              PROG  PROG  PROG 
Gj                             Gj17  ggVj  Zahl    Gj16 
Umsatz                       60.899   +6%    13  57.334 
EBIT                          3.723   +7%    13   3.491 
Ergebnis nSt und Dritten      2.833   +7%    12   2.639 
Ergebnis je Aktie unverwässert 2,28   +4%    14    2,19 
Umsatz Post-eCommerce-Parcel 18.090   +6%     4  17.078 
Umsatz Express               15.051   +9%     4  13.748 
Umsatz Forwarding/Freight    14.404   +5%     4  13.737 
Umsatz Supply Chain          14.180   +2%     4  13.957 
EBIT Post-eCommerce-Parcel    1.504   +4%     4   1.446 
EBIT Express                  1.721  +11%     4   1.544 
EBIT Forwarding/Freight         295   +3%     4     287 
EBIT Supply Chain               586   +2%     4     572 
Dividende je Aktie             1,13   +8%    12    1,05 
=== 

-alle Angaben in Millionen Euro, Ausnahme Ergebnis und Dividende je Aktie in Euro

-Bilanzierung nach IFRS

-Quellen: Angaben des Unternehmens. Prognosen von Factset

-ggVj = Veränderung in Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum

-das Geschäftsjahr entspricht dem Kalenderjahr

-alle Angaben ohne Gewähr

Kontakt zur Autorin: ulrike.dauer@wsj.com; @UlrikeDauer_

DJG/uxd/smh

(END) Dow Jones Newswires

March 05, 2018 09:19 ET (14:19 GMT)

Copyright (c) 2018 Dow Jones & Company, Inc.

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