TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--An den Börsen in Ostasien und Australien lässt die Angst vor einem Handelskrieg am Donnerstag nach. In der Region überwiegen die positiven Vorzeichen, nachdem in Japan, China und Australien gute Konjunkturdaten veröffentlicht wurden und die US-Regierung beim Thema Strafzölle etwas zurückzurudern scheint.
Zwar wird US-Präsident Trump das entsprechende Dekret voraussichtlich im späteren Tagesverlauf unterzeichnen, doch könnte es Ausnahmen für einige Länder geben, darunter Kanada und Mexiko, wie eine Sprecherin des Weißen Hauses am Mittwoch sagte. An den US-Börsen erholten sich daraufhin die Kurse.
Überdies ebbt der Widerstand aus den eigenen Reihen nicht ab. Über 100 republikanische Abgeordnete haben einen Brief an den Präsidenten unterzeichnet, in dem dieser zu einem Kurswechsel aufgefordert wird. Trump solle die geplanten Zölle überdenken, um unbeabsichtigte negative Folgen für die US-Wirtschaft und deren Arbeiter zu vermeiden.
Das sorgt in Asien für etwas Zuversicht. In Tokio steigt der Nikkei-225-Index um 0,3 Prozent auf 21.320 Punkte, zusätzlich gestützt vom wieder etwas schwächeren Yen. Die japanische Währung pendelt zum Dollar um die Marke von 106 Yen. Am Dienstag hatte der Dollar zeitweise nur 105,45 Yen gekostet, weil die protektionistischen Bestrebungen der USA einerseits den Dollar belasteten und auf der anderen Seite die Anleger in den als Fluchtwährung beliebten Yen trieben. Rückenwind erhalten die japanischen Aktien auch von Konjunkturdaten: Die Wirtschaft des Landes ist im vierten Quartal 2017 revidierten Daten zufolge viel stärker gewachsen als zunächst ausgewiesen.
In Schanghai notiert der Leitindex 0,1 Prozent im Plus, gestützt von überraschend starken Exportdaten für Februar. Weit über den Erwartungen liegende Ausfuhren führten zu einem Handelsbilanzüberschuss, während Volkswirte ein Defizit prognostiziert hatten. Allerdings gelten die Daten als stark verzerrt, weil die chinesischen Neujahrsfeierlichkeiten einmal in den Januar und einmal in den Februar fallen. Der Hang-Seng-Index gewinnt in Hongkong 1,2 Prozent. Im südkoreanischen Seoul geht es mit den Kursen um 0,9 Prozent nach oben.
Australien meldete ebenfalls einen unerwartet hohen Handelsbilanzüberschuss. Das sei eine "willkommene Nachricht", sagt Paul Dales von Capital Economics. Er warnt allerdings davor, allein auf Grundlage dieser Daten zu schlussfolgern, dass die australischen Exporte im laufenden Quartal das Wachstum nach oben trieben. Der S&P/ASX-200 stieg um 0,7 Prozent. Dass etliche australische Aktien mit Dividendenabschlägen gehandelt wurden, habe den Index gebremst, hieß es.
Dongfeng Motors und Wynn Macao gesucht
Unter den Einzelwerten verteuern sich Dongfeng Motors in Hongkong um 4 Prozent. Zwar hat der Autohersteller insgesamt für Februar schwache Verkaufszahlen gemeldet, doch sei dies vor allem auf die Feiertage rund um das chinesische Mondneujahr zurückzuführen, erklären die Analysten von Daiwa. Positiv sei, dass die Gemeinschaftsunternehmen, die Dongfeng mit Nissan und Honda betreibe, mehr Fahrzeuge verkauften.
Gute Geschäftszahlen lassen den Kurs von Wynn Macao um fast 6 Prozent zulegen. Der Kasinobetreiber hatte den Wechsel an der Führungsspitze zum Anlass genommen, Eckdaten für die ersten beiden Monate des Jahres vorzulegen. Demnach stieg der Glücksspielumsatz in diesem Zeitraum verglichen mit dem Vorjahr um 39 Prozent.
Nissan legen um ein halbes Prozent zu. Am Vortag waren Spekulationen aufgekommen, dass das Unternehmen mit der französischen Regierung Gespräche über einen Kauf der Staatsbeteiligung an Renault führen soll. Der französische Staat hält 15 Prozent an dem Autobauer und ist den Spekulationen inzwischen entgegengetreten.
Bitcoin gibt nach dem deutlichen Rücksetzer vom Mittwoch weiter nach und ermäßigt sich um 0,8 Prozent auf 9.877 Dollar. War es am Vortag die Ankündigung einer strengeren US-Regulierung, die Bitcoin belastete, so sind es am Donnerstag Berichte über Probleme einer großen Bitcoin-Börse in Hongkong, die Orders nicht ausführen könne.
=== Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende S&P/ASX 200 (Sydney) 5.942,90 +0,69% -2,01% 06:00 Nikkei-225 (Tokio) 21.320,14 +0,32% -6,35% 07:00 Kospi (Seoul) 2.423,00 +0,88% -1,80% 07:00 Schanghai-Comp. 3.275,88 +0,13% -0,97% 08:00 Hang-Seng (Hongk.) 30.564,77 +1,22% +2,03% 09:00 Straits-Times (Sing.) 3.471,29 +0,60% +1,05% 10:00 KLCI (Malaysia) 1.843,17 +0,29% +2,29% 10:00 DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mi, 9.45 Uhr % YTD EUR/USD 1,2405 -0,0% 1,2411 1,2410 +3,3% EUR/JPY 131,47 -0,2% 131,70 131,23 -2,8% EUR/GBP 0,8924 -0,0% 0,8927 0,8945 +0,4% GBP/USD 1,3900 -0,0% 1,3902 1,3873 +2,8% USD/JPY 105,98 -0,1% 106,13 105,74 -5,9% USD/KRW 1068,15 +0,1% 1067,19 1067,86 +0,1% USD/CNY 6,3282 +0,0% 6,3254 6,3236 -2,7% USD/CNH 6,3263 +0,1% 6,3211 6,3203 -2,9% USD/HKD 7,8341 -0,0% 7,8346 7,8344 +0,3% AUD/USD 0,7828 +0,1% 0,7816 0,7809 +0,1% NZD/USD 0,7288 +0,2% 0,7276 0,7290 +2,7% Bitcoin BTC/USD 9.877,09 -0,76 9.877,09 9.877,09 -31,24 ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 61,16 61,15 +0,0% 0,01 +1,3% Brent/ICE 64,32 64,34 -0,0% -0,02 -2,3% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.326,82 1.325,60 +0,1% +1,22 +1,8% Silber (Spot) 16,52 16,50 +0,1% +0,02 -2,5% Platin (Spot) 952,25 954,00 -0,2% -1,75 +2,5% Kupfer-Future 3,10 3,11 -0,6% -0,02 -6,2% ===
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March 08, 2018 01:19 ET (06:19 GMT)
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