Kommentare und Einschätzungen zu den geldpolitischen Beschlüssen der EZB:
DIW: EZB muss sich alle Optionen offen halten
Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, sieht kein baldiges Ende der expansiven Geldpolitik. "Die Europäische Zentralbank hält Kurs und setzt ihre expansive Geldpolitik fort", erklärte er. Die EZB müsse "sich alle Optionen offen halten". Die jüngsten Korrekturen an den Finanzmärkten, der stärkere Euro und die enttäuschend schwache Inflationsentwicklung im Euroraum ließen "nicht auf ein baldiges Ende der expansiven Geldpolitik schließen". Fratzscher sah "nun eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass die Anleihekäufe nochmals verlängert werden, zumindest bis Ende 2018". Er erwartete, "dass die EZB maximal flexibel bleiben will und ihre Entscheidung über einen Ausstieg erst im Sommer treffen wird".
Bankenverband: Sehr kleine Trippelschritte der EZB
Der Bundesverband deutscher Banken hat reserviert auf die Beschlüsse der EZB reagiert. "Die EZB geht nur mit sehr kleinen Trippelschritten in Richtung Ausstieg aus der extrem expansiven Geldpolitik", erklärte Hauptgeschäftsführer Christian Ossig. Am Donnerstag habe sie sich von der Option verabschiedet, das Aufkaufprogramm gegebenenfalls wieder aufzustocken. "Als nächsten Schritt sollte sie nun bald klare Hinweise geben, dass das Aufkaufprogramm im Herbst dieses Jahres nicht mehr verlängert wird." Wichtig sei ferner, "dass nun auch das Ende der Negativzinsen kommunikativ vorbereitet wird".
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March 08, 2018 09:55 ET (14:55 GMT)
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