Nach der für viele Marktbeobachter überraschenden und auch etwas unerklärlichen Rally der Wall Street zum Wochenauftakt bleibt die Stimmung weiter positiv. Allerdings können Anleger in Sachen drohender Handelskrieg etwas aufatmen. Zwar bleibt US-Präsident Donald Trump weitgehend auf seinem protektionistischen Kurs, im Rahmen der Neuverhandlung des nordamerikanischen Freihandelsabkommens Nafta deutete Trump nun aber Kompromissbereitschaft im Zollstreit mit Mexiko und Kanada an. Zudem erhält Trump zunehmend politischen Gegenwind von seinen eigenen Parteifreunden. In diesem für die Börse durchaus positiven Gemengelage deutet der Aktienterminmarkt eine etwas festere Handelseröffnung am Kassamarkt an. Noch vor Börsenstart wird sich ein Trio von US-Notenbankvertretern zu Wort melden. Daher könnte sich die Stimmung an der Börse durchaus noch ändern, heißt es im Handel.
Der Sprecher des US-Repräsentantenhauses, der Republikaner Paul Ryan, hat sich gegen die angekündigten Importzölle auf Stahl und Aluminium gestellt. Die von dem republikanischen Spitzenpolitiker geäußerten Bedenken stimmen mit denen vieler republikanischer und demokratischer Parlamentarier überein, die befürchten, dass die vorgeschlagenen Handelsmaßnahmen das Wachstum in den USA bremsen und gleichzeitig Verbündete bestrafen. Darüber hinaus zählt der globale Freihandel zu den Grundüberzeugungen der Republikaner.
Damit zeichnet sich ein Kampf zwischen den US-Republikanern und dem Weißen Haus ab. "Wir sind extrem besorgt über die Folgen eines Handelskrieges und drängen das Weiße Haus, mit diesem Plan nicht voranzuschreiten," sagte AshLee Strong, eine Sprecherin von Ryan. Republikanische Politiker schließen nicht aus, dass der Kongress mit Gesetzen die von Trump angekündigten Zolltarife blockieren werde.
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March 06, 2018 06:20 ET (11:20 GMT)
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