
BERLIN (dpa-AFX) - Der Deutsche Bauernverband hat sich für Verhandlungen mit Russland zum Abbau der gegenseitigen Wirtschafts-Sanktionen stark gemacht. "Uns hat das Embargo massiv getroffen", sagte Joachim Rukwied, Präsident des Bauernverbandes, der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Russland war für den deutschen Agrarsektor ein wichtiger Markt mit einem Handelsvolumen von 1,6 Milliarden Euro pro Jahr."
Die EU-Staaten hatten 2014 mit Wirtschafts-Sanktionen auf die Annexion der Krim und Russlands sonstiges Agieren in der Ukraine-Krise reagiert. Zuletzt wurden sie bis zum Sommer verlängert. Russland hatte im Gegenzug ein Einfuhrverbot für Lebensmittel verhängt.
"Wir waren einer der ersten, die gefordert haben, intensiv mit Russland zu verhandeln mit dem Ziel, die gegenseitigen Sanktionen abzuschaffen - das ist nach wie vor unser Appell an die Politik". sagte Rukwied. "Es gab aber schon Phasen, in denen es deutlich günstiger war, das zu erreichen."
Die Sanktionen hätten massive negative Auswirkungen für Betriebe in Deutschland gehabt. Die Apfel- und Schweinepreise seien eingebrochen, das habe die Landwirte getroffen.
"Eines müssen wir aber nüchtern zur Kenntnis nehmen: der Markt ist weg", sagte Rukwied. "Das dauert Jahre, den wieder aufzubauen, wenn nicht ein Jahrzehnt. Russland hat mittlerweile bei der Schweine- und Milchproduktion seine eigene Erzeugung massiv gesteigert."/hoe/DP/zb
AXC0005 2018-03-12/05:22