FRANKFURT (Dow Jones)--Die Familienaktionäre hinter dem Autozulieferer Schaeffler wollen gut zwei Jahre nach dem Börsengang des Unternehmens ein Drittel ihrer 500 Millionen stimmberechtigten Stammaktien in stimmrechtslose Vorzugsaktien umwandeln, um ihre Familienholding IHO finanziell flexibler zu machen.
Ein Sprecher des Unternehmens sagte, es handele sich um eine reine Vorsorgeentscheidung, hinter der kein konkretes Vorhaben stecke. Die IHO könnte die Vorzüge - aktueller Marktwert knapp 2,2 Milliarden Euro - zum Beispiel künftig als Akquisitionswährung einsetzen, mit ihnen Wandelanleihen hinterlegen oder Schulden tilgen, ohne dass sich dadurch etwas an den Machtverhältnissen im Schaeffler-Konzern ändern würde. Nichts davon sei aber derzeit geplant.
In der IHO hat die Familie Schaeffler ihre Anteile an den beiden Konzernen Continental und Schaeffler gebündelt. Ferner hat die IHO Anleihen im Volumen von etwa 4 Milliarden Euro brutto ausstehend. Daneben tritt sie aber auch als Investor auf. So übernahm sie im vergangenen Dezember das Aachener Unternehmen Atesteo, einen Spezialisten für Antriebsstrangprüfungen. Für weitere derartige Zukäufe könnten die neuen Vorzugsaktien hilfreich sein.
166 Millionen Stämme will die Familie Schaeffler nun in Vorzüge umwandeln. Das entspricht dem Volumen des aktuellen Streubesitzes. Die Hauptversammlung, auf der die Schaefflers allein das Sagen haben, soll dies am 20. April absegnen. Zustimmen müssen davon unabhängig mit Dreiviertelmehrheit auch die Vorzugsaktionäre. Ihre Versammlung ist direkt im Anschluss geplant. Die neuen Vorzüge können künftig an der Börse gehandelt werden. Die Familienholding IHO hat sich aber verpflichtet, vor Mai 2019 keine der neuen Vorzüge auf den Markt zu werfen.
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March 12, 2018 09:07 ET (13:07 GMT)
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