HANNOVER (dpa-AFX) - Mehrere tausend Telekom-Kunden in Niedersachsen werden vorübergehend bei ihren schnellen Internet-Anschlüssen ausgebremst. "Betroffen sind zwischen 8000 und 10 000 Kunden", sagte Telekom-Sprecher Stephan Broszio am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Viele von ihnen wurden schon angeschrieben, andere erhalten in den nächsten Tagen Post vom ehemaligen Staatsunternehmen.
Hintergrund sind die ehrgeizigen Breitband-Ausbaupläne fürs schnelle Internet. Ein Knackpunkt ist dabei die Frage, wie man mit der teuren "letzten Meile" umgeht - also der Strecke bis in Keller oder in die Wohnungen. Die Telekom setzt dabei auf das so genannte Vectoring, bei dem aus Kupferkabeln bis zu 100 MBit pro Sekunde rausgequetscht werden. Bis zur Stelle davor - die Telefonkabelkästen in der Straße oder Verteilzentren für TV-Kabel - gibt es zunächst schnelle Glasfaser.
Im Falle der runtergestuften Kunden im Nordwesten Niedersachsens gibt es Probleme mit den Vorgaben der Bundesnetzagentur; die Regulierungsbehörde hat bestimmt, dass auf der letzten Meile nur ein Anbieter unterwegs sein darf. Da dabei in einigen Gebieten der Mitbewerber EWE den Zuschlag bekamt, kann die Telekom zurzeit den betroffenen Kunden nur deutlich langsamere Verbindungen anbieten. "Aus vertragsrechtlichen Gründen können wir Kunden nicht einfach umschalten, da sich Änderungen in den Leistungen und Vertragsinhalten ergeben", teilte die Telekom mit.
Mit anderen Worten: Es muss also ein neuer Vertrag mit dem Kunden abgeschlossen und der bisherige gekündigt werden. "Ziel ist natürlich der Neuabschluss", so die Telekom. Ähnliche Probleme habe es bisher auch schon im Großraum Köln-Bonn gegeben, so der Sprecher./rek/DP/edh
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