Der Bauernverband setzt trotz drohender Kürzungen im EU-Haushalt wegen des Brexits auf stabile europäische Agrarzahlungen. "Die "schwarze Null" ist notwendig, um die Landwirtschaft und die ländlichen Räume zu erhalten", sagte Bauernpräsident Joachim Rukwied der Deutschen Presse-Agentur. "Wir sehen durchaus Chancen dafür." Er warnte zugleich vor Überlegungen, Ausgestaltungen bei ökologischen Anforderungen an EU-Gelder in die Hand der Mitgliedsstaaten zu geben. "Es ist uns wichtig, dass das etwas Gemeinsames bleibt, damit wir nicht 27 unterschiedliche Varianten bekommen." Sonst gäbe es keine gleichen Wettbewerbsbedingungen zwischen den Bauern in der EU mehr.
Die Zahlungen aus Brüssel sind eine wichtiger Bestandteil für die Einkommen der deutschen Bauern. Sie machen rund sechs Milliarden Euro im Jahr aus. Diskutiert wird derzeit über das System für die Jahre nach 2020. "Jede Agrarreform hat neue Bedingungen gesetzt, das wird auch diesmal so sein", sagte Rukwied. "Bei Veränderungen arbeiten wir mit und bringen landwirtschaftliche Expertise ein."
EU-Haushaltskommissar Günther Oettinger hat eine moderate Reduzierung der Ausgaben für den Agrarsektor und die Strukturpolitik angedeutet. Union und SPD streben bei den EU-Agrarfinanzen laut Koalitionsvertrag eine "Haushaltsausstattung im bisherigen Volumen auf EU-Ebene" an. Die Förderstrukturen nach 2020 müssten aber "gezielter und einfacher als bisher ausgerichtet werden"./sam/DP/zb
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