ZÜRICH (Dow Jones)--Politische Unsicherheit hat die schweizerischen Aktien am Montag belastet. Neben der Gefahr eines Handelskriegs als Folge der protektionistischen US-Politik veranlassten die bis zum Dienstag laufende G20-Konferenz und die bevorstehende US-Notenbanksitzung die Anleger zur Zurückhaltung.
Der SMI verlor 0,8 Prozent auf 8.811 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 17 Kursverlierer und zwei -gewinner gegenüber, unverändert schloss eine Aktie. Umgesetzt wurden 41,54 (zuvor: 107,04) Millionen Aktien. Das hohe Umsatzvolumen vom Freitag war dem Großen Verfall geschuldet.
Swatch-Aktien gewannen gegen den Trend 2,2 Prozent nach einem positiven Analystenkommentar. Morgan Stanley (MS) hatte die Titel auf Overweight von Equalweight hochgestuft und das Kursziel auf 475 (415) Franken erhöht. Die Einstufung der Richemont-Aktie beließen die Analysten bei Overweight, sie erhöhten allerdings das Kursziel auf 111 Franken von 107. Für die Aktie ging es um 0,5 Prozent nach oben. Morgan Stanley ist zuversichtlich, dass auch die schweizerischen Uhrenhersteller verstärkt auf den Online-Vertrieb ihrer Produkte setzen und eigene Plattformen aufbauen.
Bisher sei das Online-Geschäft in der Hand von Graumarktanbietern, die zwar Authentizität der angebotenen Waren garantierten, aber auch hohe Preisnachlässe böten. Das mindere jedoch den Wert der Marken. Wenn die Hersteller ihre hochwertigen Uhren in eigenen Online-Shops verkauften, dürften viele Kunden bereit sein, direkt dort zu kaufen und den vollen Preis zu zahlen. Auch der Verzicht auf den Umweg über den Großhandel dürfte den Herstellern letztlich deutlich höhere Gewinne bescheren. Sie müssten keine Uhren von Drittanbietern mehr zurückkaufen und würden außerdem an die Daten der Endkunden gelangen, fasst Morgan Stanley die Vorzüge des direkten Online-Verkaufs für Richemont und Swatch zusammen.
Ansonsten zogen sich die Verkäufe durch alle Sektoren. Die Schwergewichte Nestle, Novartis und Roche verloren zwischen 0,3 und 0,8 Prozent. ABB verbilligten sich um 1,6 Prozent und Lonza um 1,3 Prozent. Überdurchschnittliche Verluste verbuchten ferner die Aktien von Banken und Versicherern. Credit Suisse ermäßigten sich um 1,6 Prozent und UBS um 1,7 Prozent. Swiss Re gaben um 1,5 Prozent nach. Für Zurich und Swiss Life ging es um 1,4 und 1 Prozent nach unten.
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March 19, 2018 12:42 ET (16:42 GMT)
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