FRANKFURT (Dow Jones)--Kaum verändert sind Europas Aktienmärkte am Mittwoch aus dem Handel gegangen. Die Zinsentscheidung der US-Notenbank am Abend sorgte für Zurückhaltung, Banken standen unter Druck. Der DAX zeigte sich kaum 2 Punkte höher bei 12.309, der Euro-Stoxx-50 verlor wegen schwacher Banken 0,3 Prozent auf 3.401 Punkte.
"Alle Augen sind bereits auf die US-Notenbank gerichtet", sagte ein Marktteilnehmer. Eine Zinserhöhung um 25 Basispunkte gilt als ausgemacht, als wichtiger wurden Begleitkommentare und Aussagen zum künftigen Zinspfad gesehen. Bisher signalisiert die Notenbank bis Ende 2019 einen Leitzins von 2,50 bis 2,75 Prozent. Mit Spannung wird vor allem auf Aussagen zu einer eventuellen vierten US-Zinserhöhung im Jahresverlauf geblickt.
Disponenten vom Geldmarkt erwarten jedoch zumeist keine Andeutungen. Angesichts der Unsicherheiten um die Trumpsche Wirtschaftspolitik und Strafzölle sowie die Auswirkungen der US-Steuerreform dürfte sich Fed-Chef Jerome Powell alle Optionen offenhalten.
Negative Aussagen von Deutsche Bank belasten Sektor
Europas Banken gehörten zu den Hauptverlierern, der Sektorindex fiel mit 0,9 Prozent fast auf ein neues Jahrestief. Neben der Fed-Unsicherheit und der Verflachung der Zinskurve drückten ihn nun noch neue Sorgen: Negativ aufgenommene Aussagen der Deutschen Bank auf einer Londoner Investmentkonferenz zum ersten Quartal ließen befürchten, es könne für die gesamte Branche schlechter als erhofft ausgefallen sein. Entsprechend fielen besonders die Aktien von Investmentbanken wie CS Group um 3 Prozent und UBS um 1,6 Prozent. Deutsche Bank brachen 5,2 Prozent ein und zogen Commerzbank mit nach unten um 0,8 Prozent.
Gute Nachrichten für Bayer und BMW
Im DAX standen Adidas mit 1,8 Prozent Plus erneut an der Spitze. Hier trieben weiter ihre starken Quartalszahlen und auch die von Konkurrent Puma. Bayer notierten 0,2 Prozent höher, da die EU-Behörden die Genehmigung zur Monsanto-Übernahme erteilt haben. Allerdings müssen auch die US-Behörden noch zustimmen.
BMW legten 0,1 Prozent zu nach einem positiven Ausblick. Der Autokonzern erwartet weitere Absatzrekorde und will trotz höherer Forschungskosten die EBIT-Marge zwischen 8 und 10 Prozent halten. "BMW entwickelt sich zu einem der effizientesten Autohersteller", lobten die Strategen bei ISI Evercore. Eon legten um 0,2 Prozent zu, sie wurden von JP Morgan auf die Kaufliste genommen.
Vivendi kapituliert mit Ubisoft-Verkauf
In Europa standen Vivendi im Fokus: Der französische Medienkonzern hat den Machtkampf um Ubisoft verloren und die Beteiligung von 27,3 Prozent an dem Computerspiele-Macher für 2 Milliarden Euro verkauft. Vivendi hatte lange eine Vollübernahme angestrebt, war damit aber am Widerstand der Gründer gescheitert. Vivendi-Aktien schlossen dennoch 0,7 Prozent höher, da der Verkauf immerhin rund 1,2 Milliarden Euro Gewinn in die Kasse spült. Ubisoft stiegen um 3,8 Prozent.
Bei der britischen Baumarkt-Kette Kingfisher ging es dagegen um 10,7 Prozent abwärts nach enttäuschend aufgenommenen Geschäftszahlen.
Unsicherheiten über die Nachfolgeregelung drückten Airbus um 0,9 Prozent. Ein Nachfolger für den scheidenden CEO Tom Enders soll nicht vor Jahresende nominiert werden. Zudem sehen die Analysten von Investec nun viele Herausforderungen, unter anderem eine Abschwächung des Luftverkehrs und Gegenwind von der Devisenseite. Da die Ölpreise stiegen, fielen Lufthansa 2,7 Prozent.
Viel los bei deutschen Nebenwerten
Bei den Nebenwerten legten SAF-Holland um 3,5 Prozent zu. Hier honorierte der Markt den Einstieg in den indischen Markt. Wacker Neuson sprangen um 6 Prozent. Nach den guten Geschäftszahlen vom Dienstag wurden sie von Kepler auf "Hold" nach "Reduce" hochgestuft. Hellofresh stiegen um 3,7 Prozent, da man sich nach eigenen Angaben der Gewinnschwelle nähert.
Viscom fielen dagegen um 4,8 Prozent. Zwar waren die Zahlen gut, jedoch wurde der Ausblick auf die Gewinnmarge moniert. Mit 13 bis 15 Prozent liegt er unter der Markterwartung von 15,7 Prozent. Bei Fuchs Petrolub führte ein verhalten aufgenommener Ausblick zu 1,7 Prozent Minus.
.=== . Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 3.401,04 -11,04 -0,3% -2,9% . Stoxx-50 2.986,06 -5,60 -0,2% -6,0% . Stoxx-600 374,96 -0,61 -0,2% -3,7% Frankfurt XETRA-DAX 12.309,15 +1,82 +0,0% -4,7% London FTSE-100 London 7.038,97 -22,30 -0,3% -8,1% Paris CAC-40 Paris 5.239,74 -12,68 -0,2% -1,4% Amsterdam AEX Amsterdam 536,48 +1,03 +0,2% -1,5% Athen ATHEX-20 Athen 2.048,72 -12,67 -0,6% -1,7% Brüssel BEL-20 Bruessel 3.925,78 -9,99 -0,3% -1,3% Budapest BUX Budapest 38.236,94 +282,65 +0,7% -2,9% Helsinki OMXH-25 Helsinki 4.085,75 +3,80 +0,1% +4,3% Istanbul ISE NAT. 30 Istanbul 144.247,70 +1599,05 +1,1% +2,3% Kopenhagen OMXC-20 Kopenhagen 988,06 +0,65 +0,1% -3,5% Lissabon PSI 20 Lissabon 5.421,36 +8,61 +0,2% +0,8% Madrid IBEX-35 Madrid 9.630,90 -50,70 -0,5% -4,1% Mailand FTSE-MIB Mailand 22.820,12 +21,97 +0,1% +3,6% Moskau RTS Moskau 1.270,08 +14,08 +1,1% +10,0% Oslo OBX Oslo 736,72 +3,50 +0,5% -0,8% Prag PX Prag 1.126,46 +5,68 +0,5% +4,5% Stockholm OMXS-30 Stockholm 1.549,70 -2,27 -0,1% -1,7% Warschau WIG-20 Warschau 2.320,77 +48,68 +2,1% -5,7% Wien ATX Wien 3.496,43 +12,74 +0,4% +2,2% Zürich SMI Zuerich 8.783,70 -63,59 -0,7% -6,4% DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:15 Uhr Di, 17.34 Uhr % YTD EUR/USD 1,2262 +0,13% 1,2268 1,2262 +2,1% EUR/JPY 130,36 -0,07% 130,54 130,52 -3,6% EUR/CHF 1,1695 -0,09% 1,1713 1,1710 -0,1% EUR/GBP 0,8717 -0,33% 0,8755 1,1410 -2,0% USD/JPY 106,31 -0,20% 106,41 106,45 -5,6% GBP/USD 1,4068 +0,48% 1,4013 1,3991 +4,1% Bitcoin BTC/USD 8.945,50 -0,5% 9.093,09 8.793,11 -34,5% ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 65,10 63,54 +2,5% 1,56 +8,0% Brent/ICE 69,14 67,42 +2,6% 1,72 +5,0% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.323,85 1.311,48 +0,9% +12,37 +1,6% Silber (Spot) 16,44 16,20 +1,5% +0,24 -2,9% Platin (Spot) 951,05 944,35 +0,7% +6,70 +2,3% Kupfer-Future 3,05 3,03 +0,7% +0,02 -7,9% ===
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March 21, 2018 13:01 ET (17:01 GMT)
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