Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Ifo-Geschäftsklima sinkt im März wie erwartet
Die Stimmung in den Führungsetagen der deutschen Wirtschaft hat sich im März wie erwartet auf hohem Niveau eingetrübt. Der Ifo-Geschäftsklimaindex sank auf 114,7 (Vormonat: 115,4) Punkte, wie das Münchner Ifo Institut nach seiner monatlichen Umfrage unter rund 7.000 Managern mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Rückgang auf 114,8 Punkte erwartet. "Der drohende Protektionismus drückt auf die Stimmung", kommentierte das Ifo-Institut die Daten.
Coba: Ifo-Rückgang ist Warnsignal an EU in Handelsstreit
Die Commerzbank appelliert angesichts des Rückgangs von Ifo-Geschäftsklimaindex und Einkaufsmanagerindizes an die EU, den USA im Handelsstreit und bei den Rüstungsausgaben entgegenzukommen. "Es ist allerhöchste Zeit, dass die EU von einer Konfrontations- zu einer Verhandlungsstrategie wechselt", schreibt Chefvolkswirt Jörg Krämer in einem Kommentar.
KfW: Risiko eines Handelskrieg belastet Ifo-Index
Der Rückgang des Ifo-Geschäftsklimas im März beruhte nach Einschätzung der KfW auf dem Risiko eines globalen Handelskriegs. Chefvolkswirt Jörg Zeuner ist aber optimistisch, dass sich das Wachstum in Deutschland zwar verlangsamen, aber weiterhin gut ausfallen wird - zumindest wenn die Europäer die Nerven behalten und sich nicht zu übereilten Gegenmaßnahmen hinreißen lassen, wie Zeuner sagt.
ING: Aussichten für deutsche Industrie rosig
Der Rückgang des Ifo-Geschäftsklimas im März ist nach Einschätzung der ING kein Vorbote einer konjunkturellen Abkühlung. "Die Aussichten für die deutsche Industrie sind selten so rosig gewesen wie heute", schreibt ING-Diba-Chefvolkswirt Carsten Brzeski in einem Kommentar.
LBBW: Deutsche Konjunktur über Zenit hinaus
Der Rückgang des Ifo-Geschäftsklimas deutet aus Sicht der LBBW zusammen mit dem Rückgang anderer Umfrageindikatoren darauf hin, dass die Konjunktur in Deutschland ihr Hoch überschritten hat. "Das ist nicht unbedingt schlecht, gibt es doch seit geraumer Zeit Anzeichen für eine Überhitzung insbesondere am Arbeitsmarkt", schreibt Volkswirt Jens-Oliver Niklasch in einem Kommentar.
Schwächstes Wachstum der deutschen Wirtschaft seit acht Monaten
Die deutsche Wirtschaft hat im März weiter an Schwung verloren und das schwächste Wachstum seit acht Monaten verzeichnet. Der Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - sank auf 55,4 Zähler von 57,6 im Vormonat, wie das IHS Markit Institut im Zuge der ersten Veröffentlichung mitteilte.
Destatis korrigiert Einzelhandelsdaten bis Januar 2017
Das Statistische Bundesamt (Destatis) hat die Daten zum deutschen Einzelhandelsumsatz von Januar 2017 bis Januar 2018 korrigiert. Grund ist nach Angaben eines Sprechers ein "Verarbeitungsfehler in zwei Bundesländern". "Es musste alles bis einschließlich Januar 2017 überprüft werden", sagte der Sprecher.
IAB: Beschäftigung in Deutschlands erreicht 2018 Rekordniveau
Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) rechnet damit, dass die Zahl der Beschäftigten in Deutschland 2018 um 650.000 auf 44,94 Millionen steigen wird. Das wäre ein neuer Rekordwert. Unter Flüchtlingen dürfte die Erwerbstätigkeit laut IAB um rund 100.000 zunehmen. Zudem soll die Zahl der Arbeitslosen um 200.000 auf 2,33 Millionen sinken. Damit wäre der tiefste Stand nach 1990 erreicht.
Schwächstes Wachstum in der Eurozone seit Anfang 2017
Die Konjunktur in der Eurozone hat sich im März stärker abgekühlt als erwartet. Der Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - fiel auf 55,3 Zähler von 57,1 im Vormonat, wie das IHS Markit Institut im Zuge der ersten Veröffentlichung berichtete. Das ist der tiefste Stand seit Januar 2017. Volkswirte hatten lediglich einen Rückgang auf 56,7 Punkte vorhergesagt.
US-Konjunkturdaten könnten sich am Donnerstag leicht verzögern
Die Veröffentlichung der am Donnerstag anstehenden US-Konjunkturdaten könnte sich witterungsbedingt leicht verzögern. Nach Mitteilung des Weißen Hauses öffnen die Bundesbehörden zwei Stunden später als üblich. Die Daten werden daher nicht vorab per Sperrfrist in den Räumlichkeiten der Behörden übermittelt und sekundengenau veröffentlicht, sondern von Webseiten abgegriffen.
EZB: Eurozone-Leistungsbilanzüberschuss steigt im Januar
Der Leistungsbilanzüberschuss des Euroraums ist im Januar gestiegen, wobei es zu hohen Kapitalexporten über Direkt- und Portfolioinvestitionen kam. Nach Mitteilung der Europäischen Zentralbank (EZB) stieg der Leistungsbilanzüberschuss saisonbereinigt auf 37,6 (Vormonat: 31,0) Milliarden Euro. Der Überschuss in der Handelsbilanz verringerte sich auf 27,1 (31,1) Milliarden Euro.
Bank of England bleibt auf Kurs für Zinserhöhung
Die Bank of England (BoE) hat signalisiert, dass sie auf Kurs bleibt, die Zinsen in diesem und im nächsten Jahr anzuheben, da die Folgen des Pfund-Absturzes nach der Brexit-Abstimmung im Jahr 2016 allmählich nachlassen. Die Ratsmitglieder beschlossen mit einer Mehrheit von sieben zu zwei Stimmen, den Leitzins bei der aktuellen Sitzung bei 0,50 Prozent zu belassen. Die beiden Abweichler Ian McCafferty und Michael Saunders votieren für eine Zinserhöhung.
Fed geht lieber auf Nummer sicher und zieht Zinszügel an
Möglicherweise hat trotz Steuerkürzungen und Konjunkturprogrammen aus Washington das Überhitzungsrisiko für die US-Wirtschaft gar nicht stark zugenommen. Das mag so sein, aber die US-Notenbank Fed scheint diese Sichtweise nicht zu teilen. So setzte die Fed ihren Leitzins um einen Viertelprozentpunkt auf die Spanne 1,50 bis 1,75 Prozent herauf. Die Währungshüter sprachen von einem Ausblick für die Wirtschaft, der sich in den vergangenen Monaten verbessert habe.
DIHK: Druck auf EZB erhöht sich mit US-Zinserhöhung
Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag hat nach der Zinserhöhung in den USA überzeugt gezeigt, dass damit auch die Europäische Zentralbank (EZB) zu einem schnelleren Handeln gedrängt sein dürfte. "Der neue Fed-Chef Jerome Powell hat den Weg für weitere Zinserhöhungen freigemacht", DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier. "Damit erhöht sich auch der Druck auf die EZB, den Ausstieg aus der Niedrigzinspolitik rascher zu vollziehen."
Scholz: Brauchen "ganz lange Phase" ohne neue Schulden
Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat sich im Bundestag zum Ziel der schwarzen Null im Haushalt für eine "ganz lange Phase" bekannt und den Abbau von Schulden angekündigt. "Eine Sache brauchen wir auf alle Fälle damit es gut läuft, nämlich auch weiter eine solide Haushaltspolitik", hob er in der Debatte über die künftige Finanzpolitik hervor. "Wir sind auch weiter der Zielsetzung verpflichtet, keine neuen Schulden zu machen."
Länderfinanzausgleich erreicht 2017 neue Rekordhöhe
Der Finanzausgleich zwischen reichen und armen Bundesländern hat im vergangenen Jahr eine neue Rekordhöhe erreicht. Das Umverteilungsvolumen stieg 2017 auf 11,2 Milliarden Euro, wie das Bundesfinanzministerium am Donnerstag mitteilte. Das entspricht rund 0,56 Milliarden Euro mehr als im Vorjahr oder einem Anstieg von 5,3 Prozent.
Altmaier sieht noch Chance für Einigung im Streit um US-Strafzölle
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat sich zuversichtlich gezeigt, die für Freitag angekündigten US-Strafzölle auf Stahl und Aluminium noch verhindern zu können. "Ich glaube, dass wir tatsächlich eine Chance haben, dieses Inkrafttreten zunächst jedenfalls abzuwenden", sagte Altmaier am Donnerstag im ARD-Morgenmagazin.
EU erwartet am Donnerstag Klarheit von Trump zu Stahlzöllen
Die EU erwartet, dass US-Präsident Donald Trump am Donnerstag Klarheit über mögliche Ausnahmen bei den US-Strafzöllen auf Stahl und Aluminium schafft. Sie gehe davon aus, dass Trump am Nachmittag (US-Zeit) "eine Ankündigung zu möglichen Ausnahmen machen wird", sagte EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström am Donnerstag vor dem EU-Parlament in Brüssel. "Wir erwarten, dass wir auf dieser Liste stehen, wissen es aber nicht sicher."
China will auf mögliche US-Strafzölle mit den "notwendigen Maßnahmen" reagieren
China hat angekündigt, auf mögliche US-Strafzölle auf eigene Produkte mit den "notwendigen Maßnahmen" zu reagieren. China werde nicht "untätig herumsitzen" und zulassen, dass die legitimen Rechte und Interessen des Landes verletzt würden, erklärte das chinesische Handelsministerium am Donnerstag. Das Land werde stattdessen zweifellos alles dafür tun, um seine Rechte zu verteidigen, hieß es weiter.
Maltas Finanzaufsicht setzt iranischen Chef von Skandal-Bank ab
Maltas Finanzaufsichtsbehörde (MFSA) hat die Absetzung des iranischen Chefs der in einen Korruptionsskandal verwickelten Pilatus-Bank angeordnet. Ali Sadr Haschemi Nedschad dürfe die Bank "mit sofortiger Wirkung" nicht mehr gesetzlich vertreten, gab die Behörde bekannt. Zudem seien seine Stimmrechte als Anteilseigner des Instituts ausgesetzt.
Türkei weist Kritik Merkels an Afrin-Einsatz scharf zurück
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March 22, 2018 08:30 ET (12:30 GMT)
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