FRANKFURT (Dow Jones)--Die Gewerkschaft Verdi ist mit dem Angebot der Deutsche Telekom AG in der laufenden Tarifrunde nicht zufrieden und hat umgehend deutliche Nachbesserungen gefordert. "Das Angebot erfüllt die Erwartungen der Beschäftigten in keiner Weise", resümierte Verdi-Verhandlungsführer Frank Sauerland. "Die angebotene Entgelterhöhung ist zu gering, und die Laufzeit ist zu lang." Angesichts der positiven Geschäftsentwicklung der Deutschen Telekom müsse das Angebot deutlich nachgebessert werden, forderte er. Die Verhandlungskommission werde das Angebot nun intern bewerten und über weitere Schritte beraten.
Die Deutsche Telekom hatte in der laufenden Tarifrunde am Donnerstag ein Angebot für ihre rund 55.000 tariflich beschäftigten Mitarbeiter der Konzernzentrale, der Telekom Deutschland sowie der Deutschen Telekom IT vorgelegt. Demnach sollen die Gehälter der Tarifbeschäftigten der Konzernzentrale und der Telekom Deutschland zum 1. Juli dieses Jahres um 2 Prozent steigen. Zum 1. März 2019 sieht das Angebot eine weitere Erhöhung um 1,7 Prozent vor. Gleiches gilt für die Auszubildenden und Dualen Studenten im Konzern.
Für die Deutsche Telekom IT und die Deutsche Telekom Solutions & Products schlägt die Telekom eine Gehaltssteigerung um 2 Prozent zum 1. September vor. Zum 1. Mai nächsten Jahres ist eine weitere Erhöhung um 1,7 Prozent vorgesehen. Nach Vorstellung des Bonner DAX-Konzerns soll der neue Tarifvertrag eine Laufzeit von 28 Monaten haben. "Damit bieten wir sowohl unseren Beschäftigten als auch unserem Unternehmen eine gute Planungssicherheit", hatte Simone Thiäner, Geschäftsführerin Personal der Telekom Deutschland und Verhandlungsführerin, erklärt.
Die Gewerkschaft Verdi fordert dagegen unter anderem eine Entgelterhöhung um 5,5 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten sowie eine Komponente zur Steigerung der Einkommensgerechtigkeit. Die Höhe der Ausbildungsvergütungen und der Vergütungen für dual Studierende soll um 75 Euro angehoben werden. Nachdem die Deutsche Telekom in den ersten beiden Verhandlungsrunden kein Angebot vorgelegt hatte, hatte die Gewerkschaft zu Warnstreiks aufgerufen, um vor der dritten Verhandlungsrunde den Druck auf die Telekom zu erhöhen.
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March 22, 2018 09:22 ET (13:22 GMT)
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