Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
Merkel und Macron fordern von USA Klarheit im Handelsstreit
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und der französische Präsident Emmanuel Macron haben von den USA im Streit um die Strafzölle eine Einhaltung der Regeln der Welthandelsorganisation WTO verlangt.
Merkel: Nach Giftgasanschlag zusätzliche Reaktionen gegen Russland nötig
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron haben sich hinter die Einschätzung der britischen Premierministerin Theresa May gestellt, dass Russland verantwortlich für den jüngsten Giftgasanschlag auf einen russischen Ex-Spion sein dürfte, und Strafmaßnahmen gegen das Land angekündigt. Es gebe "keine andere plausible Erklärung", sagte Merkel bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Macron nach dem EU-Gipfel in Brüssel. Dort hatte May die britischen Erkenntnisse in dem Fall vorgestellt.
WTO-Chef: Störung der Handelsströme bringt Weltwirtschaft in Gefahr
Die Welthandelsorganisation (WTO) hat mit Blick auf den drohenden Handelskrieg zwischen den USA und China vor einer Eskalation des Konflikts gewarnt. Wer die internationalen Handelsströme störe, bringe die "Weltwirtschaft in Gefahr", erklärte WTO-Generaldirektor Roberto Azevedo am Freitag in Genf. Der Wirtschaftsaufschwung sei immer deutlicher zu spüren, er sei aber immer noch "schwach". Azevedo rief daher zu "Zurückhaltung" auf und betonte die dringende Notwendigkeit eines Dialogs.
Fünf katalanische Unabhängigkeitsbefürworter festgenommen
Die spanische Justiz hat fünf weitere katalanische Unabhängigkeitsbefürworter festgenommen. Darunter sei auch der Kandidat für das Amt des Regionalpräsidenten, Jordi Turull, teilte der Oberste Gerichtshof in Madrid am Freitagabend mit. Turull wollte sich am Samstag erneut im Parlament in Barcelona zur Wahl stellen. Bei den anderen Festgenommenen handelt es sich um die ehemalige Parlamentspräsidentin Carme Forcadell und drei frühere Regionalminister.
EZB ruft EuGH wegen lettischem Zentralbankpräsidenten an
Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hat am 4. März beschlossen, wegen der Suspendierung seines Mitglieds Ilmars Rimsevics vom Posten des Gouverneurs der lettischen Zentralbank den Europäischen Gerichtshof (EuGH) anzurufen. Wie die EZB mitteilte, soll der EuGH die Vereinbarkeit der gegen Rimsevics verhängten Maßnahmen mit der Satzung des Europäischen Systems der Zentralbanken und der EZB prüfen.
Belgier blockieren chinesischen Einstieg in deutsches Stromnetz
Belgien hat den geplanten Einstieg Chinas in das deutsche Stromnetz vereitelt. Statt des chinesischen Staatskonzerns SGCC stockt der belgische Mehrheitseigentümer Elia seinen Anteil am nordostdeutschen Höchstspannungsnetzbetreiber 50Hertz auf. Damit waren die Bemühungen der Bundesregierung erfolgreich, die dem Reich der Mitte keinen Zugriff auf kritische Infrastruktur erlauben will. Wirtschaftsstaatssekretär Matthias Machnig hatte dazu intensive Gespräche geführt.
Bundesbank darf Anleihen von mehr Förderbanken kaufen
Die Deutsche Bundesbank kann im Rahmen des Programms zum Ankauf öffentlicher Anleihen (PSPP) künftig auf ein breiteres Sortiment an Papieren zurückgreifen. Nach Mitteilung der Europäischen Zentralbank (EZB) wurde die Liste der ankauffähigen Papiere um Anleihen einiger regionaler Förderinstitute erweitert.
Klöckner bezeichnet Schutz von Bienen als "systemrelevant"
Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) setzt beim Schutz von Bienen auf eine gemeinsame Lösung mit Landwirten und der EU. "Wenn unsere Wissenschaftler mir sagen, dass Neonikotinoide zum Bienensterben führen, dann werde ich gemeinsam mit der Landwirtschaft und meinen europäischen Partnern eine Lösung finden", sagte Klöckner in ihrer Regierungserklärung am Freitag im Bundestag. Was für Bienen schädlich sei, müsse "weg vom Markt - sonst sind irgendwann alle anderen weg vom Markt". Bienen seien "systemrelevant".
Ost-Ausschuss und Osteuropaverein verschmelzen
Der Ost-Ausschuss und der Osteuropaverein der deutschen Wirtschaft haben ihre Verschmelzung beschlossen. Die Mitglieder der beiden Vereine stimmten in getrennten Sitzungen in Berlin einstimmig für den Schritt, wie der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) mitteilte.
Spezialkräfte töten Geiselnehmer von Südfrankreich
Der Geiselnehmer von Südfrankreich ist nach Angaben der Ermittler tot. Eine Spezialeinheit der Gendarmerie habe den Mann beim Sturm auf den Supermarkt in dem Ort Trebes unschädlich gemacht, hieß es am Freitag. Er hatte zuvor insgesamt drei Menschen getötet und mehrere weitere Opfer verletzt.
BDI: Bei Brexit-Verhandlungen fängt die Arbeit erst richtig an
Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat die vom EU-Gipfel verabschiedeten Leitlinien für die Brexit-Gespräche begrüßt und konkrete Vereinbarungen über strittige Punkte bis zum Herbst gefordert. "Damit fängt die Arbeit erst richtig an", sagte BDI-Hauptgeschäftsführer Joachim Lang. Er sah "gute Nachrichten vom Europäischen Rat", denn es sei sehr wichtig für die Unternehmen, dass die EU-Länder das nächste Etappenziel in den Verhandlungen über den britischen Austritt erreicht hätten.
Umweltministerin schlägt Spitzentreffen mit Autoindustrie zum Dieselskandal vor
Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) hat angesichts des Dieselskandals ein Treffen mit verschiedenen Bundesministern und Vorstandschefs der Autoindustrie vorgeschlagen. Gemeinsam mit den Ministern für Wirtschaft, Verkehr und Justiz wolle sie bei dem Treffen über verpflichtende Hardware-Nachrüstungen sprechen, sagte die SPD-Politikerin am Freitag im Bundestag. "Die Verursacher sind die Automobilhersteller - und genau die müssen sich ihrer Verantwortung stellen."
Maas fordert gesamteuropäische Strategie für Migrationspolitik
Bei seinem Antrittsbesuch in Rom hat Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) eine gesamteuropäische Strategie in der Migrationspolitik gefordert. Diese müsse sich "aus freiwilliger Hilfe, aber auch verpflichtender Solidarität zusammensetzen", sagte Maas am Freitag nach einem Gespräch mit seinem italienischen Kollegen Angelino Alfano. "Jetzt müssen sich alle Seiten bewegen."
Bostic erwartet 2018 weitere Fed-Zinserhöhungen
Der Präsident der Federal Reserve Bank von Atlanta, Raphael Bostic, geht davon aus, dass es Aufwärtsrisiken für die US-Wirtschaft gibt, weshalb er für eine Fortsetzung der Zinserhöhungen ist. "Wenn sich die Wirtschaft wie erwartet entwickelt, dann werde ich wahrscheinlich bis zum Jahresende weitere Zinsschritte unterstützen", sagte Bostic bei einer Rede in Knoxville, Tennessee. Bostic ist in diesem Jahr stimmberechtigt im Offenmarktausschuss.
EZB/Hansson: Markterwartung einer Zinserhöhung Mitte 2019 plausibel
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat nach Aussage von EZB-Ratsmitglied Ardo Hansson weiterhin nichts gegen die Wahrnehmung der Finanzmärkte einzuwenden, dass sie ihre Zinsen Mitte 2019 anheben dürfte. Die Erwartung einer Zinserhöhung Mitte 2019 sei "ziemlich plausibel", wenn sich die Dinge "einigermaßen" in die richtige Richtung entwickelten, sagte der Gouverneur der estnischen Zentralbank.
Trotz Veto-Drohung zeichnet Trump neues Haushaltsgesetz ab
Trotz seiner vorherigen Drohung mit einem Veto hat US-Präsident Donald Trump ein vom Kongress verabschiedetes Haushaltsgesetz mit seiner Unterschrift in Kraft gesetzt. Dies teilte Trump am Freitag bei einem Auftritt im Weißen Haus mit. Damit wurde eine neue Haushaltssperre für die Bundesbehörden abgewendet - ohne neues Gesetz wäre die Blockade in der Nacht zum Samstag in Kraft getreten.
US-Aufträge für langlebige Güter steigen kräftig
Der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter in den USA ist im Februar überraschend stark gestiegen. Wie das US-Handelsministerium berichtete, stiegen die Orders gegenüber dem Vormonat um 3,5 Prozent. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten nur mit einem Anstieg von 1,5 Prozent gerechnet. Der Vormonatswert wurde auf minus 3,5 (vorläufig: minus 3,6) Prozent ein wenig nach oben revidiert.
+++ Konjunkturdaten
*DJ US/Neubauverkäufe Feb Bestand 5,9 Monate
*DJ US/Neubauverkäufe Jan revidiert auf 622.000 (vorl: 593.000)
*DJ US/Neubauverkäufe Feb -0,6% auf 618.000 (PROG: 620.000)
*DJ Brasilien/Ausländische Direktinvestitionen Feb 4,7 Mrd USD
*DJ Brasilien Leistungsbilanz Feb Überschuss 0,28 Mrd USD (Jan: Defizit 4,3 Mrd USD)
*DJ Brasilien Leistungsbilanz Feb Überschuss 0,28 Mrd USD (Jan: Defizit 4,3 Mrd USD)
*DJ Kanada Feb Verbraucherpreise +0,6% gg Vm
*DJ Kanada Feb Verbraucherpreise PROGNOSE: +1,9% gg Vorjahr
*DJ Kanada Feb Verbraucherpreise +2,2% gg Vorjahr
*DJ Kanada Jan Einzelhandelsumsatz ex Kfz +0,9% gg Dez
*DJ Kanada Jan Einzelhandelsumsatz +0,3% gg Dez
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March 23, 2018 14:00 ET (18:00 GMT)
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