Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Konjunkturforscher sehen Euroraum weiter auf Expansionskurs
Die Wirtschaft der Eurozone befindet sich nach Einschätzung europäischer Konjunkturforscher in diesem Jahr weiter auf Expansionskurs. Wie aus der aktuellen Konjunkturprognose von Ifo-Institut (Deutschland), Istat (Italien) und Kof (Schweiz) hervorgeht, rechnen die Experten damit, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) des Euroraums im ersten und zweiten Quartal um jeweils 0,6 Prozent steigen wird. Im dritten Quartal soll das BIP um 0,5 Prozent wachsen.
Weidmann: Ende des APP darf nicht zu Verwerfungen führen
Die Europäische Zentralbank (EZB) sollte nach Aussage von Ratsmitglied Jens Weidmann bald mit der Normalisierung ihrer Geldpolitik beginnen, dies aber mit Rücksicht auf die Finanzmärkte in schonender Weise tun. Bei einer Rede in Wien sagte Weidmann laut vorab verbreitetem Redetext: "Zu den Herausforderungen, die relativ schnell zu meistern sind, gehört, die Netto-Anleihekäufe durch das Eurosystem zu beenden, ohne dass dies zu Verwerfungen an den Finanzmärkten führt."
IWF macht eigenen Vorschlag für Europäischen Währungsfonds
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat einen Vorschlag für einen Europäischen Währungsfonds unterbreitet, der Ländern in wirtschaftlichen Notlagen finanzielle Hilfe leisten kann. Der IWF schlägt vor, dass die Länder des Euroraums in wirtschaftlich normalen Zeiten jährlich 0,35 Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts (BIP) in einen "Makroökonomischen Stabilisierungsfonds" einzahlen, was erfahrungsgemäß ausreichen sollte, um einen großen Teil der "automatischen Stabilisatoren" zu finanzieren.
New Yorker Fed sucht ihren neuen Chef
Die Federal Reserve will nach Angaben aus informierten Kreisen den Präsidenten der San-Francisco-Fed, John Williams, zum Chef der New Yorker Fed machen. Die New Yorker Fed hat eine Sonderrolle im System der Federal Reserve inne, weil sie die in Washington beschlossene Geldpolitik umsetzt; ihr Präsident verfügt über ein permanentes Stimmrecht im Offenmarktausschuss, während für die übrigen regionalen Niederlassungen ein Rotationssystem gilt.
Unionsparteien büßen wegen Islam-Streits in Wählergunst ein
Der zwischen CDU und CSU entbrannte Streit über die Bedeutung des Islams in Deutschland schadet den Unionsparteien in der Wählergunst. Im aktuellen Trendbarometer für die Fernsehsender RTL und N-TV büßen sie im Vergleich zur Vorwoche 3 Prozentpunkte ein und kommen nur noch auf 31 Prozent. "CDU und CSU verlieren wegen des von Horst Seehofer entfachten Islam-Streits", erklärte Manfred Güllner, Chef des Meinungsforschungsinstitut Forsa, das das Trendbarometer erhebt. Die AfD werde eher gestärkt.
Berlin: Beziehungen zu Madrid trotz Puigdemont-Fall normal
Die Verhaftung des ehemaligen katalonischen Regionalpräsidenten Carles Puigdemont in Schleswig-Holstein belastet nach Einschätzung der Bundesregierung nicht die deutsch-spanischen Beziehungen. Eine entsprechende Anfrage beantwortete Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin mit einem knappen "Nein". Seibert betonte außerdem, dass die Angelegenheit derzeit in der Hand der Gerichte und Behörden in Schleswig-Holstein liege.
Frankreich hält 2017 erstmals seit zehn Jahren Defizitziel ein
Frankreich hat 2017 zum ersten Mal seit einem Jahrzehnt die EU-Defizitgrenze von 3 Prozent des Bruttoinlandproduktes eingehalten. Wie die Statistikbehörde Insee in Paris mitteilte, betrug die Neuverschuldung im vergangenen Jahr 2,6 Prozent. Im Jahr 2016 hatte die Neuverschuldung noch 3,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts betragen. Zum letzten Mal eingehalten hatte Frankreich das Defizitziel im Jahr 2007.
Altmaier weist Berichte über Zollangebote an Washington zurück
Im Streit um die Verhängung von US-Strafzöllen hat Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) den Eindruck zurückgewiesen, er sei Washington mit Angeboten entgegengekommen. Entsprechende Meldungen seien "völlig falsch", erklärte ein Sprecher seines Ministeriums in Berlin. Unter anderem hatte es vorher geheißen, Altmaier wolle die deutschen Autozölle von 10 Prozent senken, um die US-Seite milde zu stimmen. "Es gibt keine konkreten Punkte, die wir jetzt schon in die Runde werfen würden", sagte der Sprecher.
EU-Kommission leitet Untersuchung des Stahlmarktes ein
Die EU-Kommission fürchtet vermehrt Stahllieferungen aus dem Ausland in die Gemeinschaft. Sie schaut sich daher den Stahlmarkt des Staatenverbunds genauer an. Hintergrund der Untersuchung sind die jüngst von den USA für einige Länder verhängten Zölle auf Stahl und Aluminium. Die Einfuhren bestimmter Stahlprodukte in die EU hätten zuletzt zugenommen, stellte die Kommission fest. Dieser Trend könnte sich nun angesichts des beschränkten Zugangs zum US-Markt verstärken.
USA und Südkorea schließen Kompromiss im Handelsstreit
Die USA und Südkorea haben ihr Freihandelsabkommen ergänzt und damit einen Kompromiss im aktuellen Streit über Zölle geschlossen. Südkorea lockert die Einfuhrregeln für Automobile und erhält im Gegenzug eine permanente Ausnahme bei den Zöllen für 70 Prozent seiner Stahlausfuhren in die USA. US-Finanzminister Steven Mnuchin sagte in einem Interview auf Fox News, die Vereinbarung mit Südkorea werde bald unterzeichnet.
China fordert von USA Stopp der "wirtschaftlichen Einschüchterung"
Im Handelsstreit mit den USA hat China das Land aufgefordert, seine "wirtschaftliche Einschüchterung" zu beenden. Zugleich sagte die Sprecherin des chinesischen Außenministeriums am Montag in Peking, dass China bereit für Verhandlungen über die Beilegung handelspolitischer Unstimmigkeiten sei: "Unsere Tür steht jederzeit weit offen für Dialog und Beratung", sagte Hua Chunying.
Auftakt zur Präsidentschaftswahl in Ägypten
In Ägypten hat am Montag die dreitägige Präsidentschaftswahl begonnen. Etwa 60 Millionen Ägypter waren aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Die Wahllokale öffneten um 09.00 Uhr. Amtsinhaber Abdel Fattah al-Sisi gilt als haushoher Favorit. Der frühere Armeechef hat nur einen Herausforderer. Es handelt sich um seinen Unterstützer, den Vorsitzenden der liberalen Al-Ghad-Partei, Mussa Mostafa Mussa.
DJG/DJN/AFP/apo
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March 26, 2018 07:30 ET (11:30 GMT)
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