
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
ERGO - Die Versicherungsgruppe Ergo wird ihren Privatkunden noch in diesem Jahr anbieten, auch andere Versicherungen neben der Autoversicherung bei dem reinen Digitalversicherer Nexible abzuschließen. Seit Oktober 2017 verkauft die Ergo-Tochter Autopolicen - ganz ohne Vertreter und am Außendienst des Konzerns vorbei. Jetzt soll eine weitere Sparte hinzukommen, sagt Konzernchef Markus Rieß zur Süddeutschen Zeitung. "Welche das ist, haben wir noch nicht entschieden." Möglich sind Hausrat- und Gebäudeversicherungen ebenso wie Unfall- und Privathaftpflichtpolicen. Nexible hatte Ende vergangenen Jahres 20.000 PKW versichert, eine überschaubare Zahl. Rieß ist trotzdem zufrieden. "Der Start des Experiments ist gut verlaufen", sagt er. "Das mache ich nicht nur an einer Zahl fest, sondern daran, dass die Prozesse funktionieren." (SZ S. 22)
DEUTSCHE BÖRSE - Die Deutsche Börse will ohne Fusionen wachsen, sagte Vorstandsmitglied Jeffrey Tessler in einem Interview: "Wir wachsen in vielen Regionen der Welt, besonders das Geschäft von Clearstream. Aber die Mehrheit unserer Kunden befindet sich immer noch in London, Frankfurt und anderen europäischen Märkten, gefolgt von den USA. Und eine der größten Wachstumsmöglichkeiten in den kommenden Jahren ist sicherlich das Euro-Clearinggeschäft, weil Marktteilnehmer hier mehr Auswahl benötigen." Für die Einführung von Bitcoin-Produkten in der Bundesrepublik sieht die Deutsche Börse hohe Hürden. (Handelsblatt S. 28)
BREITLING - Die Uhrenbranche, die derzeit auf dem Branchentreff Baselworld in der Schweiz zusammenkommt, setzt sich mit der digitalen Transformation auseinander. "Das Produkt bleibt analog - alles rundherum wird digital", sagte Georges Kern, Chef des Uhrenherstellers Breitling, im Gespräch mit dem Handelsblatt. Damit meine er "Kommunikation, Werbung, Kundenservice und nicht zuletzt Verkauf über E-Commerce". Kern betonte: "Ich bin überzeugt, dass wir in wenigen Jahren rund 20 Prozent unseres Umsatzes online erzielen". (Handelsblatt S. 19)
DEUTSCHE FORFAIT - Der börsennotierte Außenhandelsfinanzierer Deutsche Forfait AG steckt in Turbulenzen. Haupteigentümer Shahab Manzouri soll im Iran kürzlich wegen Spionage zu sechs Jahren Haft verurteilt worden sein. Bis Anfang 2017 war Manzouri auch Vorstandsvorsitzender der Deutschen Forfait. Damals teilte der Aufsichtsrat mit, dass Manzouri zunächst bis Ende April 2017 von seinen Vorstandspflichten entbunden werde. "Wir können nicht bestätigen, dass Herr Manzouri verurteilt oder verhaftet wurde. Uns liegen keine derartigen Informationen vor", erklärte ein Sprecher. Ein Anwalt Manzouris wollte nichts sagen. (Handelsblatt S. 35)
H & M - Die H&M-Gründerfamilie Persson steuert die einstige Ikone der Branche ins Abseits. Obwohl Alarmsignale längst zu erkennen waren, hat der Modekonzern sein Filialnetz immer weiter ausgebaut - und den Onlinehandel sträflich vernachlässigt. Das rächt sich nun. (Handelsblatt S. 16)
COCA-COLA - Die Anfang April in Großbritannien in Kraft tretende Unternehmenssteuer auf Limonaden ist schon jetzt wirksam. Hersteller wie Coca-Cola haben den Zuckergehalt der Getränke schon im Vorfeld deutlich verringert, um Steuern zu sparen. Für Fanta und Sprite zum Beispiel reduzierte der Hersteller Coca-Cola aufgrund der beschlossenen Steuer die Zuckergehalte von 6,9 auf 4,6 beziehungsweise von 6,6 auf 3,3 Gramm. (FAZ S. 15)
BETHMANN BANK - Die Bethmann Bank gibt ihren Stammsitz auf. Sie unterschrieb einen zehn Jahr laufenden Mietvertrag für das Marienforum direkt gegenüber den Türmen der Deutschen Bank in Frankfurt. Dort beziehen 2019 der Großteil der derzeit 560 Mitarbeiter das neue Gebäude. (FAZ S. 18)
JULIUS BÄR - Die Schweizer Bank Julius Bär wird im Sommer in Hannover ihren neunten Standort in Deutschland eröffnen. "Unser Wachstum beschleunigt sich", sagte Deutschland-Chef Heiko Schlag. (FAZ S. 18)
FACEBOOK - Rechtspolitiker der großen Koalition haben in der Facebook-Datenaffäre eine Bestrafung des Internet-Konzerns gefordert. "Die Datenschutzbehörden sollten auf jeden Fall eine Sanktion für Facebook prüfen", sagte der rechtspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Johannes Fechner. "Wenn Facebook wusste, dass millionenfach Daten entgegen der Einwilligung der Facebook-Nutzer abgeschöpft wurden, trifft Facebook eine Mitschuld an diesem Datenskandal", sagte Fechner. Die CDU-Rechtspolitikerin Elisabeth Winkelmeier-Becker forderte die konsequente Anwendung der ab 25. Mai geltenden, neuen EU-Datenschutzgrundverordnung. "Gerade Facebook würde hierdurch ein Bußgeld in Höhe von mehreren Milliarden drohen, was nicht nur weh tun würde, sondern gegebenenfalls sogar existenzbedrohend sein könnte. (Rheinische Post)
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March 27, 2018 00:25 ET (04:25 GMT)
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