
In der Woche nach Ostern dürfte es am
deutschen Aktienmarkt recht ruhig zugehen. Eine gewisse Portion
Unsicherheit bleibt aber, denn charttechnisch betrachtet ist der Dax
Aktuell scheint die Marke um die 11 800 Punkte eine Art Sicherheitsnetz für den deutschen Leitindex zu sein, denn "auf diesem Niveau gibt es offenbar noch einiges an Nachfrage", schrieben die Chartanalysten von Index-Radar. Allerdings schließen sie längerfristig einen weiteren Sturz des Dax in Richtung 11 300/11 400 Punkte nicht aus.
Zunächst allerdings sieht Uwe Eilers, Geschäftsführer der FV Frankfurter Vermögen GmbH, keine Gefahr. "In der Regel beruhigen sich die Märkte um Feiertage wie Weihnachten oder Ostern, da viele Marktteilnehmer, aber auch Unternehmenslenker und Politiker, urlaubsbedingt nicht anwesend sind", sagte er. Aus Mangel an Negativnachrichten dürfte der Dax nach den Verlusten der vergangenen Wochen daher zunächst einmal wohl wieder Boden gut machen.
Marktexperte Andreas Lipkow von der Comdirect Bank rechnet damit,
dass sich nach Ostern aktuelle Themen wie Handelskonflikte oder
Datenmissbrauch bei Facebook
Das wichtigste Ereignis dürfte der US-Arbeitsmarktbericht am Freitag sein. Der von Volkswirten erwarteten Abschwächung des Beschäftigungszuwachses im März wird ohne größere Sorge entgegen gesehen. Heinrich Bayer von der Postbank spricht von einer "Normalisierung", die einen "anhaltenden Aufwärtstrend signalisiert" und von einer rückläufigen Arbeitslosenquote auf 4,0 Prozent untermauert werden dürfte. Im Fokus sollte daher vor allem die Lohnentwicklung stehen, auch wenn für März noch keine spürbar zunehmende Dynamik erwartet wird. Für die US-Notenbank dürfte es somit keinen Grund geben, an den geldpolitischen Stellschrauben zu drehen.
Weitere wichtige Daten kommen mit den Auftragseingängen und der Industrieproduktion in Deutschland am Donnerstag und Freitag in den Markt. Für die USA stehen noch die ISM-Daten für das Verarbeitende Gewerbe am Montag und den Dienstleistungssektor am Mittwoch auf der Agenda, die allesamt recht erfreulich ausfallen dürften. Am Mittwoch werden außerdem Inflationsdaten aus dem Euroraum veröffentlicht. Während im Schnitt für März mit einem Anziehen der Inflation auf 1,4 Prozent gerechnet wird, sieht Analyst Christoph Weil von der Commerzbank hier "Überraschungspotenzial". Er erwartet einen Sprung von 1,1 auf 1,5 Prozent. Im Sommer rechnet er sogar mit einer Inflationsrate von über 2 Prozent, während die Europäische Zentralbank diese im Jahresverlauf nur um die 1,5 Prozent pendeln sieht.
Unternehmensnachrichten stehen kaum auf der Agenda, denn die
Berichtssaison ist vorüber. Am Dienstag stehen die monatlichen
Autoabsatzzahlen in den USA an und am Mittwoch die Daten für die
Neuzulassungen in Deutschland. Darüber hinaus veröffentlicht die
Deutsche Börse
Außerdem beginnt allmählich die Zeit der Aktionärsversammlungen, an
die sich in der Regel die Dividendenausschüttungen anschließen. Am
Donnerstag laden der Autobauer Daimler
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---
ISIN DE0008469008
AXC0254 2018-03-29/16:53