DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
DONNERSTAG: In Hongkong und Schanghai bleiben die Börsen wegen des Feiertages Ching-Ming-Fest geschlossen.
FREITAG: In Schanghai bleibt die Börse am Tag nach dem Ching-Ming-Fest geschlossen.
TAGESTHEMA
China hat die von den USA veröffentlichte Liste für Strafzölle auf chinesische Importwaren scharf kritisiert und mit Gegenmaßnahmen gedroht. Die USA hatten am Dienstag eine vorläufige Liste mit chinesischen Importwaren im Wert von rund 50 Milliarden Dollar vorgelegt, die mit Strafzöllen belegt werden sollen. Betroffen sind rund 1.300 Produkte, darunter Elektronikprodukte, Flugzeugteile, Medikamente, Maschinen und andere Güter. US-Präsident Donald Trump wirft China "unfaire Handelspraktiken" vor. Im März erließ er Strafzölle auf Stahl und Aluminium. Als Reaktion darauf verhängte Peking Strafzölle auf US-Produkte im Wert von rund 3 Milliarden Dollar.
TAGESTHEMA II
Der chinesische Dienstleistungssektor ist im März nicht mehr so schnell gewachsen wie zuvor. Im Gegensatz zu den offiziellen Daten zeigte der privat erhobene Caixin-Einkaufsmanagerindex eine Abschwächung auf 52,3 von 54,2 im Vormonat. Die Umsätze der Branche seien zwar gestiegen, Auftragseingänge und Beschäftigung wuchsen jedoch langsamer. Der offizielle Einkaufsmanagerindex für das nicht verarbeitende Gewerbe inklusive Bau war laut dem Nationalen Statistikamt im März auf 54,6 von 54,4 im Februar gestiegen.
AUSBLICK KONJUNKTUR
-US 14:15 ADP-Arbeitsmarktbericht März Beschäftigung privater Sektor PROGNOSE: +200.000 Stellen zuvor: +235.000 Stellen 15:45 Einkaufsmanagerindex Service Markit März (2. Veröffentlichung) PROGNOSE: 54,1 1. Veröff.: 54,1 zuvor: 55,9 16:00 ISM-Index nicht-verarbeitendes Gewerbe März PROGNOSE: 59,0 Punkte zuvor: 59,5 Punkte 16:00 Auftragseingang Industrie Februar PROGNOSE: +1,7% gg Vm zuvor: -1,4% gg Vm
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Future 2.603,90 -0,36% Nikkei-225 21.345,37 +0,25% Hang-Seng-Index 30.042,85 -0,45% Kospi 2.408,52 -1,39% Schanghai-Composite 3.150,96 +0,46% S&P/ASX 200 5.756,90 +0,09%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Der Fahrt aufnehmende Handelskrieg zwischen den USA und China würgt an den Börsen echtes Kaufinteresse ab. Trotz positiver Vorgaben von der Wall Street präsentieren sich die meisten Börsen mit moderaten Abgaben. Im Handelsstreit mit China haben die USA nun eine Liste mit chinesischen Importwaren veröffentlicht, die mit Strafzöllen belegt werden sollen. Die Liste umfasst Importwaren im Wert von rund 50 Milliarden Dollar. Die Maßnahmen gehen über die bereits bestehenden Strafzölle auf Stahl und Aluminium hinaus. China hat die neue Liste scharf kritisiert und mit Gegenmaßnahmen gedroht. Ausgerechnet in Schanghai zeigen sich die Kurse dennoch mit etwas deutlicheren Aufschlägen. Beobachter verwundert das, weil am Mittwoch letztmalig in dieser Woche in Schanghai gehandelt wird. Hongkong bleibt nur am Donnerstag geschlossen wegen des chinesischen Ching-Ming-Festes. Aktien aus den Sektoren Pharma, Automobilbau und Lebensmittelproduktion führen die Gewinnerliste an. Es gebe ewige Optimisten, die noch immer auf eine Verhandlungslösung setzten, denn konkret habe Peking bislang noch nicht auf die neuen US-Zölle reagiert, heißt es. Der Nikkei-225 in Tokio pendelt zwischen leichten Verlusten und Gewinnen. Allerdings gibt der japanische Leitindex damit frühere höhere Tagesgewinne wieder ab. Der Handelskrieg werde Japan indirekt auch treffen, heißt es. Wie gelassen die Märkte auf die neuerliche Verschärfung im Handelsstreit reagieren, lässt sich am Devisenmarkt ablesen. Der US-Dollar verteidigt sein am Vortag deutlich erhöhtes Niveau, legt auf Tagessicht zur klassischen Fluchtwährung Yen also deutlich zu. In Seoul, wo der Gesamtmarkt über 1,0 Prozent verliert, steigen Hyundai Motor um knapp 4,0 Prozent. Der aktivistische US-Hedgefonds Elliott Management ist bei drei Töchtern des Automobilherstellers eingestiegen. Huaneng Renewables springen in Hongkong nach einem positiven Ausblick um weitere 4,6 Prozent auf ein Zweieinhalbjahreshoch.
US-NACHBÖRSE
WPP sind unter Druck geraten. Der Vorstand untersucht, ob der langjährige Vorstandsvorsitzende Martin Sorrell Unternehmensvermögen missbräuchlich verwendet habe. Darüber hinaus untersucht der Vorstand auch Vorwürfe über unangemessenes persönliches Verhalten von Sorrell, wie informierte Personen sagten. Der Wert verlor 6,6 Prozent. Air Industries Group stürzten nach Geschäftsausweis zum Gesamtjahr 2017 und zum ersten Quartal um 5,3 Prozent ab. Das Unternehmen räumte Komplikationen bei der Erstellung bestimmter Kennziffern ein und will diese nachliefern.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 24.033,36 1,65 389,17 -2,77 S&P-500 2.614,45 1,26 32,57 -2,21 Nasdaq-Comp. 6.941,28 1,04 71,16 0,55 Nasdaq-100 6.458,83 1,06 67,99 0,98 Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 898 Mio 913 Mio Gewinner 2.201 580 Verlierer 779 2.425 Unverändert 98 82
Fest - Nach dem Einbruch zu Wochenbeginn erholten sich die US-Börsen wieder etwas. Technologiewerte hinkten dabei erneut hinterher. Die Angst vor einem weltweiten Handelskrieg und einer verschärften Regulierung der Technologiebranche sitze den Anlegern weiter im Nacken, hieß es. Donald Trump warf Amazon erneut vor, zu wenig Steuern zu zahlen und die US-Post auszunutzen. Für die Aktie ging es aber nach zwischenzeitlichen Abgaben um 1,5 Prozent nach oben. Facebook könnten nach der Talfahrt wegen des Datenmissbrauchs zunächst einen Boden gefunden haben, sie legten 0,5 Prozent zu. Tesla erholten sich um 6 Prozent, nachdem neue Produktionsdaten Zweifel an der wirtschaftlichen Lage des Elektrofahrzeugherstellers zunächst zerstreuten. Andere Autowerte waren nach den neuesten US-Absatzzahlen ebenfalls gesucht. General Motors gewannen 3,3 Prozent, Fiat Chrysler 9,2 Prozent und Ford 2,7 Prozent. Longfin brachen um 31 Prozent ein, nachdem das Fintech-Unternehmen mit Schwerpunkt auf der Blockchain-Technologie Ermittlungen der US-Börsenaufsicht SEC öffentlich gemacht hatte. Gut verlief der Börsengang von Spotify. Der Musikstreamingdienst hatte bestehende Aktien direkt an die Börse gebracht. Der Schlusskurs lag bei 150,78 Dollar, nachdem zuvor ein sogenannter Referenzpreis von 132 Dollar genannt worden war. Gestartet war die Aktie mit 165,90 Dollar.
TREASURYS
Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD 2 Jahre 2,28 4,0 2,24 107,6 5 Jahre 2,61 5,9 2,55 68,2 10 Jahre 2,79 5,6 2,73 34,2
Staatsanleihen liefen vor dem Hintergrund der Erholung der Aktienmärkte deutlich abwärts. Sinkende Notierungen ließen die Rendite zehnjähriger Titel um 6 Basispunkte auf 2,79 Prozent steigen.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Di, 10.28 Uhr % YTD EUR/USD 1,2274 +0,0% 1,2270 1,2329 +2,2% EUR/JPY 130,80 -0,0% 130,81 130,85 -3,3% EUR/GBP 0,8721 -0,1% 0,8728 0,8756 -1,9% GBP/USD 1,4076 +0,1% 1,4061 1,4080 +4,1% USD/JPY 106,56 -0,0% 106,61 106,14 -5,4% USD/KRW 1059,70 +0,4% 1054,98 1056,19 -0,7% USD/CNY 6,2959 +0,1% 6,2899 6,2848 -3,2% USD/CNH 6,2926 +0,3% 6,2740 6,2747 -3,4% USD/HKD 7,8487 +0,0% 7,8483 7,8490 +0,5% AUD/USD 0,7697 +0,1% 0,7685 0,7698 -1,6% NZD/USD 0,7286 +0,4% 0,7256 0,7257 +2,6% Bitcoin BTC/USD 7.402,58 -1,0% 7.477,78 7.437,01 -45,8%
Der Dollar legte zu. Für einen Euro wurden etwa 1,2265 Dollar gezahlt. Am Montag um die gleiche Zeit waren es etwa 1,2340 Dollar. Auch zum Yen machte der Greenback deutlich Boden gut. Die Teilnehmer spekulierten bereits auf die März-Arbeitsmarktdaten am Freitag, wo besonders das Lohnwachstum und andere Teuerungsindikatoren im Blick stehen dürften, hieß es. Sollte die Inflation weiter zulegen, würde dies Zinserhöhungsfantasie schüren und damit den Dollar stützen.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 63,32 63,51 -0,3% -0,19 +5,1% Brent/ICE 67,88 68,12 -0,4% -0,24 +3,6%
Die Ölpreise, die am Montag einen Ausverkauf erlebt hatten, machten etwas Boden gut, wobei der festere Dollar die Erholung bremste. Der Preis für ein Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI stieg um 0,8 Prozent auf 63,51 Dollar. Brentöl gewann 0,7 Prozent auf 68,09 Dollar. Zuletzt hatten die Preise unter Befürchtungen gelitten, dass ein Handelskrieg letztlich auch die Nachfrage nach dem Rohstoff dämpfen könnte. Zudem war bekannt geworden, dass Russland seine Ölförderung im März um 20.000 Barrel pro Tag erhöht und damit die mit der Opec vereinbarte Obergrenze überschritten hat.
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
April 04, 2018 02:02 ET (06:02 GMT)
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.334,00 1.332,86 +0,1% +1,15 +2,4% Silber (Spot) 16,42 16,42 +0,0% +0,00 -3,0% Platin (Spot) 920,50 926,00 -0,6% -5,50 -1,0% Kupfer-Future 3,06 3,06 -0,2% -0,01 -7,8%
Die Aufwertung des Dollar dämpfte das Interesse am Gold, ebenso die Eerholung an den Aktienmärkten. Beim Gold, das zu Wochenbeginn auch als sicherer Hafen stark gesucht war, wurden Gewinne mitgenommen. Die Feinunze ermäßigte sich um 0,8 Prozent auf 1.332 Dollar.
MELDUNGEN SEIT VORTAG, 20.00 UHR
KONJUNKTUR AUSTRALIEN
Feb Einzelhandelsumsatz saisonbereinigt +0,6% (PROG: +0,3%)
FINANZMARKT CHINA
Die chinesische Zentralbank PBOC hat zugesichert, ihre Anstrengungen zum Erhalt der Finanzstabilität zu erhöhen. Wenige Tage nach der Forderung von Präsident Xi Jinping, die Finanzstabilität als "Frage der nationalen Sicherheit" Chinas zu betrachten, kündigte die PBOC an, systemische Risiken zu reduzieren und die finanzielle und soziale Stabilität durch koordinierte Anstrengungen zu stärken.
US-INNENPOLITIK
US-Sonderermittler Robert Mueller hat einem Zeitungsbericht zufolge derzeit keine ausreichenden Belege für eine Anklage gegen Präsident Donald Trump. Mueller ermittle zwar weiter gegen Trump, stufe ihn aber nicht als "kriminelles Ziel" ein, berichtete die Washington Post.
Als Maßnahme gegen illegale Einwanderung aus Lateinamerika hat US-Präsident Donald Trump die Entsendung von Soldaten an die Grenze zu Mexiko angekündigt.
US-AUßENPOLITIK
Trotz der durch den Giftanschlag in Großbritannien ausgelösten diplomatischen Krise hält US-Präsident Donald Trump die Entwicklung einer "sehr guten Beziehung" zum russischen Staatschef Wladimir Putin nach wie vor für möglich. Dies sei eine "reale Möglichkeit", sagte Trump.
US-AUTOMOBILABSATZ MÄRZ
März 2018 2017 Veränderung gg Vorjahr VOLKSWAGEN 32.548 27.635 +17,8% AUDI 20.090 18.705 +7,4% BMW 35.842 36.002 -0,4% - Marke BMW 31.311 31.015 +1,0% - Marke Mini 4.531 4.987 -9,1% MERCEDES-BENZ USA 31.484 32.352 -2,7% - Marke Mercedes Pkw 28.407 29.092 -2,4% - Marke smart 110 389 -71,7% - Vans 2.967 2.871 +3,3% PORSCHE 4.756 4.479 +6,2% FORD 244.306 236.250 +3,4% GENERAL MOTORS 296.341 k.A. +16% FIAT CHRYSLER 216.063 190.254 +14% TOYOTA 222.782 215.224 +3,5% davon Marke Lexus 27.032 27.935 -3,2% HONDA 142.392 137.227 +3,8% NISSAN 162.535 168.832 -3,7% HYUNDAI 61.540 69.265 -11% k.A. keine Angabe - Zahlen absolut.
APPLE/GOOGLE
Apple hat beim Konkurrenten Google einen prominenten Manager abgeworben, um den Geschäftsbereich rund um künstliche Intelligenz zu leiten. Dieser Bereich wird für die Technologiebranche immer wichtiger, vor allem mit Blick auf die Entwicklung selbstfahrender Autos und von Sprachassistenten.
CBS/VIACOM
Die Senderkette CBS will ihr Schwesterunternehmen Viacom kaufen, bietet aber zunächst weniger, als der Medienkonzern an der Börse wert ist. Die Viacom-Marktkapitalisierung beläuft sich derzeit auf 12,5 Milliarden US-Dollar, die Offerte von CBS liege aber darunter, berichten mehrere Informanten.
IPO/SPOTIFY
Der Musikstreamingdienst hat ein durchwachsenes Börsendebüt aufs Parkett gelegt. Die Aktie begann recht stark mit einem Kurs von 165,90 Dollar, schloss aber mit einem Kurs von 149,01 Dollar. Damit lag sie aber immer noch über dem sogannnten Referenzkurs von 132 Dollar.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/raz/flf
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April 04, 2018 02:02 ET (06:02 GMT)
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