
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
DAIMLER - Der deutsche Automobilhersteller Daimler wird sich darauf einstellen müssen, dass der neue chinesische Großaktionär Li Shufu ein aktiver Geschäftspartner des Stuttgarter Autoherstellers werden möchte. "Wir müssen aktiv die Möglichkeit umfangreicher Allianzen ausloten, anstatt uns der Realität zu entziehen und den Kopf in den Sand zu stecken", schreibt Li Shufu in einem Beitrag für die Frankfurter Allgemeine Zeitung. "Wenn eine mögliche Partnerschaft den Anforderungen von Gesetzen und Verordnungen entspricht, kann und sollte jede bilaterale und multilaterale Zusammenarbeit von beiderseitigem Nutzen diskutiert werden." Mit dieser deutlichen Forderung unterstreicht Li Shufu die Ankündigung, sich langfristig bei Daimler engagieren zu wollen. (FAZ S. 15 und 22)
DEUTSCHE BANK - Die Deutsche Bank muss auf Anordnung der EZB-Bankenaufsicht in einer Simulation durchrechnen, was die Abwicklung des eigenen Investmentbankings kosten würde, schreibt die Süddeutsche Zeitung. Die Berechnungen laufen seit einigen Monaten. Es war das erste Mal, dass die Aufsichtsbehörde diese Maßnahme für eine Großbank beschlossen hat. Später sollen weitere Geldhäuser folgen. Die Bankenaufsicht möchten wissen, wie sich der Wert des Kapitalmarkt- und Derivategeschäfts bei der Deutschen Bank entwickeln würde, wenn sie als solvente Bank ein abruptes Ende des Neugeschäfts simuliert. Es geht nicht darum, die Abwicklung im Fall einer Pleite zu simulieren, was um ein vielfaches teurer und schwieriger wäre. Die EZB kommentierte die Informationen mit dem Hinweis, dass sie den Banken generell viele Aufgaben gebe. Die Deutsche Bank sagte, sie berechne für Regulatoren routinemäßig "die Konsequenzen einer geordneten Abwicklung von Positionen in unseren Handelsbüchern". (SZ S. 17)
VOLKSWAGEN - Der VW-Konzern hat in den vergangenen Monaten einen Autozulieferer durch eine Detektei untersuchen lassen. Wie VW selbst bestätigte, habe ein "Dienstleister" versucht, Strukturen und Netzwerk der Prevent-Gruppe zu durchleuchten. Unterlagen zufolge, die der Bild am Sonntag und der Süddeutschen Zeitung vorliegen, wurden zu Prevent-Managern, die als "Zielpersonen" bezeichnet sind, kurze Dossiers erstellt, in der etwa deren Wohnsituation analysiert wurde. VW wie auch die beauftragte Anwaltskanzlei Hogan Lovells verwiesen darauf, dass die Recherchen nach "unrechtmäßigen Lieferstopps" notwendig und im rechtlich zulässigen Rahmen abgelaufen seien. Dennoch prüft VW nun, ob "über das Ziel hinaus" ermittelt wurde. Nach Meinung der VW-Konzernführung um den neuen Vorstandsvorsitzenden Herbert Diess wären Untersuchungen im privaten Umfeld von Geschäftspartnern eine Grenzüberschreitung. (SZ S. 19)
VOLKSWAGEN - Der von Volkswagen angekündigte personelle Umbau des Vorstands hat bei Experten Kritik ausgelöst. Insbesondere die Tatsache, dass mit Gunnar Kilian die rechte Hand des mächtigen Gewerkschaftsbosses Bernd Osterloh künftig als Personalchef im Vorstand sitzt, ist umstritten. "Ich wundere mich, dass der Aufschrei angesichts der Personalrochaden bei Volkswagen nicht viel größer ist", sagt Manuel R. Theisen, der renommierte Professor für Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität München. "Dieses Vorgehen ist ein Klassiker des Systems VW, das völlig außerhalb der Grundsätze der guten Unternehmensführung liegt", so Theisen. Er sieht die notwenige Neutralität bei Kilian nicht gewährleistet. (Stuttgarter Zeitung/Handelsblatt S. 23)
PORSCHE - Nachdem Matthias Müller, bislang Chef des Autobauers Volkswagen, den Vorstandsvorsitz bei VW abgeben musste, soll er auch aus dem Vorstand der Porsche SE ausscheiden. "Es gibt Verhandlungen über das Ausscheiden des Herrn Müller aus dem Vorstand der Porsche SE", sagte ein Sprecher der Holding. "Der Aufsichtsrat hat über eine Nachfolgeregelung aber noch nicht entschieden." (Stuttgarter Nachrichten/Stuttgarter Zeitung)
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April 16, 2018 00:16 ET (04:16 GMT)
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