Norddeutschlands größte Landesbank NordLB legt am Dienstag ihre Bilanz vor - während gleichzeitig weiter über eine mögliche Privatisierung der Bank spekuliert wird. Noch vor wenigen Monaten hatte Vorstandschef Thomas Bürkle eine kurzfristige Kapitalerhöhung ausgeschlossen. In drei bis fünf Jahren könnte das aber angesichts steigender Anforderungen der Bankenaufsicht anders aussehen. Derzeit liegt die Kernkapitalquote bei 12 Prozent und erfüllt damit die aufsichtsrechtliche Vorgabe.
Die NordLB bestätigte unlängst, sie sei in Gesprächen mit den Eigentümern bei der Frage, wie die Kapitaldecke gestärkt werden könnte. Auch das niedersächsische Finanzministerium erklärte, dass diverse Modelle dazu geprüft würden. Eine Privatisierung werde nicht ausgeschlossen, konkrete Pläne gebe es aber bisher ebenso wenig wie Entscheidungen. Kapitalpolster sind für Geldhäuser wichtig, um Krisen abzufedern. Die NordLB ist im gemeinsamen Eigentum der Länder Niedersachsen und Sachsen-Anhalt.
Nach Milliardenverlusten 2016 hatte sich die NordLB im Geschäftsjahr 2017 erholt - in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres erzielte die Landesbank einen Gewinn von 228 Millionen Euro. Im gesamten Jahr 2016 hatten Rückstellungen für faule Schiffskredite noch einen Rekordverlust von knapp zwei Milliarden Euro verursacht. Vor kurzem hat die NordLB die in Schieflage geratene Bremer Landesbank komplett übernommen./tst/rek/DP/edh
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