Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
EUROPA - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron bei einem Treffen am Donnerstag über ihre Vorhaben zur Stärkung der Eurozone sprechen. Ein Vorschlag von Merkel ziele darauf, die Rolle der Wirtschaftsminister in Brüssel zu stärken, hieß es in Regierungskreisen. Die Eurogruppe, in der sich die Finanzminister treffen, solle um die Wirtschaftsminister erweitert werden. Ein solcher "Jumbo-Rat" solle zwar nicht jeden Monat tagen, aber mehrmals im Jahr. (Handelsblatt S. 4)
EUROPA - Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, hält die Vorstellungen von Deutschland und Frankreich für eine EU-Reform für vereinbar. "Europa braucht sowohl mehr Solidarität als auch mehr Eigenverantwortung. Was die Franzosen fordern, und was wir seit Jahren aus Deutschland hören, sind in Wahrheit keine Widersprüche", sagte Fratzscher. "Die Nationalstaaten müssen mehr Verantwortung für ihre Banken und ihre Finanzen übernehmen. Genauso wichtig sind Hilfen für Länder, die in Schieflage geraten." (RedaktionsNetzwerk Deutschland)
EUROPA - Kurz vor dem Besuch des französischen Präsidenten Emmanuel Macron bringt die FDP ein Gegenmodell zu dessen Forderung nach einem europäischen Finanzminister ins Gespräch. Sie will die Dominanz der Fiskal- und Geldpolitik brechen. "Dafür braucht es einen europäischen Wirtschaftsminister", heißt es in einem Strategiepapier des ehemaligen Europaparlamentariers und heute für Wirtschaft zuständigen Fraktionsvize Michael Theurer. (Handelsblatt S. 5)
ÄRZTEHONORARE - Der Chef der zweitgrößten deutschen Krankenkasse will die Unterschiede zwischen privater und gesetzlicher Krankenkasse einebnen. Die Versicherer sollten in Krankenhäusern und in Praxen einheitliche Arzthonorare zahlen, sagte Barmer-Vorstandsvorsitzender Christoph Straub. "Wir wollen gleiche Leistungen gleich vergüten. Egal, von wem sie erbracht werden, für wen sie erbracht werden, und an welchem Ort sie erbracht werden", sagte Straub. "Es sollte ein Preis sein." (Südwest Presse und Märkische Oderzeitung)
BAUORDNUNG - Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner fordert weniger Bürokratie für die Baubranche. "Die staatlich getriebenen Baukosten sind ein ernsthaftes Problem", sagte er. "Schuld sind bürokratische Standards, die 15 Prozent höhere Kosten verursachen. Diese Bürokratie muss weg", forderte Lindner. Sein Vorschlag: ein Baukosten-TÜV. "Denn günstiger Bauen heißt auch günstiger Wohnen." Die FDP-Fraktion wird diese Woche einen entsprechenden Antrag zum Abbau von Bürokratie im Wohnungsbau im Bundestag einbringen. (Bild)
RUNDFUNKGEBÜHREN - Im Streit um den Beitrag für den öffentlichen-rechtlichen Rundfunk gibt es eine neue Wendung. Wie das Handelsblatt berichtet, lehnen zwei der vier Beschwerdeführer den Verfassungsrichter Ferdinand Kirchhof wegen Befangenheit ab. Kirchhof ist Vorsitzender des Ersten Senats des Bundesverfassungsgerichts und dessen Vizepräsident. Die Beschwerdeführer begründen ihren Befangenheitsantrag mit der Verwandtschaft von Kirchhof. Der Richter ist der jüngere Bruder von Paul Kirchhof - dem Kronzeugen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. (Handelsblatt S. 18)
BATTERIEN - Finnland will ein Zentrum der Batteriezellfertigung in Europa werden. "Ich denke, wir haben eine brillante Ausgangslage, um ein Batterie-Cluster in Finnland aufzubauen", sagte Wirtschaftsminister Mika Lintilä in einem Interview. Das Land besitze alle Rohstoffe, die dafür notwendig seien, von Kobalt über Nickel bis zu Lithium. Ferner verfüge man über preiswerten Strom, auch aus Kernkraftwerken. (FAZ S. 18)
MAUT - Bis 2022 werden nach Informationen der Süddeutschen Zeitung Milliarden an Mehreinnahmen aus der Lkw-Maut in die Staatskasse fließen. Das Bundesverkehrsministerium rechnet laut einem neuen Wegekostengutachten für die Jahre 2018 bis 2022 im Durchschnitt mit zusätzlich 2,5 Milliarden Euro pro Jahr. Die Einnahmen lägen damit bei 7,2 Milliarden Euro pro Jahr, schreibt der parlamentarische Verkehrsstaatssekretär Steffen Bilger in einem Brief an einen Bundestagsausschuss. In der Periode von 2014 bis 2017 waren es 4,7 Milliarden Euro. Damit kann künftig auch deutlich mehr Geld in Infrastrukturprojekte fließen. (SZ S. 19)
MAUT - Die Einführung der Pkw-Maut verzögert sich bis Mitte des Jahres 2020. Dies berichten die Zeitungen der Funke Mediengruppe unter Berufung auf Regierungskreise. Erst dann sei eine "realistische" und "risikoarme" Inbetriebnahme des Maut möglich, hieß es weiter. Bisher war die Bundesregierung von einem Start im Jahr 2019 ausgegangen. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hatte den Termin zuletzt offen gelassen und lediglich angekündigt, die Pkw-Maut starte in dieser Wahlperiode, also bis zum Jahr 2021. (Funke Mediengruppe)
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April 18, 2018 00:30 ET (04:30 GMT)
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