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STUTTGART (dpa-AFX) - Auf der Suche nach Beweisen im
Diesel-Abgasskandal haben sich die Ermittler nun auch den
Stuttgarter Sportwagenbauer Porsche vorgenommen. Mehr als 30
Staatsanwälte und rund 160 Polizisten durchsuchten am Mittwoch den
Stammsitz des Autobauers im Stadtteil Zuffenhausen, das
Entwicklungszentrum in Weissach sowie weitere Standorte - auch zwei
der Konzernschwester Audi
Insgesamt richten sich die Ermittlungen wegen des Verdachts des Betruges und der strafbaren Werbung laut Staatsanwaltschaft gegen drei Beschuldigte - neben dem namentlich nicht genannten Vorstand handelt es sich um ein "Mitglied des höheren Managements" sowie einen früheren Mitarbeiter, der inzwischen nicht mehr bei Porsche ist.
Hintergrund sind mögliche Manipulationen der Abgasreinigung von Diesel-Fahrzeugen. Das Verfahren läuft seit vergangenem Sommer, eröffnet worden war es noch gegen unbekannte Mitarbeiter. Details nannten die Ermittler auch am Mittwoch nicht, die Aktion legt aber zumindest nahe, dass sie in den vergangenen Monaten genug Anhaltspunkte gefunden haben, die eine Durchsuchung rechtfertigen.
Ein Porsche-Sprecher erklärte, die Ermittler hätten Unterlagen gesichtet und gesichert. "Wir kooperieren in vollem Umfang mit den Behörden", betonte er. Zu Details wollte auch er aber nichts sagen.
Der Sport- und Geländewagenbauer hatte bereits im Herbst 2016 einen freiwilligen Rückruf des Modells Macan begonnen, nachdem Zweifel an der Abgasreinigung laut geworden waren. Im Juli 2017 ordnete der damalige Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) dann wegen einer illegalen Abschalteinrichtung bei der Abgasreinigung einen Rückruf an sowie ein inzwischen wieder aufgehobenes Zulassungsverbot für den Geländewagen Cayenne mit 3,0-Liter-TDI-Antrieb.
Anders als bei anderen Herstellern spielt der Diesel bei Porsche
eigentlich nur eine untergeordnete Rolle, 2017 lag der Anteil an den
Verkäufen bei gerade einmal zwölf Prozent. Die VW
Trotzdem bekam aufgrund der Verbindungen innerhalb des VW-Konzerns am Mittwoch auch Audi einmal mehr Besuch von den Ermittlern. Standorte in Ingolstadt und in Neckarsulm wurden durchsucht, wie ein Unternehmenssprecher mitteilte. Die Aktionen hätten aber nichts mit den Ermittlungen gegen Audi selbst zu tun, man sei nur in Amtshilfe für Stuttgart tätig geworden, betonte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft München.
Die verdächtigt Audi, in den USA und Europa ab 2009 mindestens 210 000 Dieselautos mit Schummelsoftware verkauft zu haben. Seit einem Jahr ermittelt sie wegen des Verdachts auf Betrug und strafbare Werbung gegen inzwischen 17 Beschuldigte, zu denen aber kein Audi-Vorstand gehört. Die Zentrale in Ingolstadt war schon im März 2017 und im Februar 2018 durchsucht worden. Ein früher für Audi als Motorenentwickler tätiger ehemaliger Porsche-Vorstand sitzt seit September 2017 in Untersuchungshaft.
Begonnen hatte die Diesel-Affäre im September 2015 bei Volkswagen
Der Großteil der strafrechtlichen Untersuchungen gegen VW liegt bei
der Staatsanwaltschaft Braunschweig. Dort werden auch Vorwürfe der
Marktmanipulation gegen hohe Manager untersucht. Die Stuttgarter
Ermittler haben zudem die VW-Dachgesellschaft Porsche SE
ISIN DE000PAH0038 DE0007100000 DE0006757008 DE0007664039
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