Trotz des Streits um den Sanierungsbeitrag der deutschen Opel-Beschäftigen sieht Firmenchef Michael Lohscheller im ersten Quartal 2018 erste, kleine Verbesserungen. Die "Erträge werden deutlich besser", sagte Lohscheller nach Informationen der "Wirtschaftswoche" in dieser Woche auf einer Mitarbeiterversammlung im Rüsselsheimer Adam-Opel-Haus.
Allerdings habe Opel im ersten Quartal 25 000 Autos weniger als vor
einem Jahr verkauft, berichtete das Magazin unter Berufung auf
Aussagen Lohschellers. Die Gründe dafür sehe der Manager im vom
Brexit geplagten Großbritannien und dem schwächer wachsenden
türkischen Markt. Opel wolle in Deutschland investieren, doch man
müsse die Kosten drücken - "teilweise waren unsere Werke doppelt so
teuer wie PSA
Der Streit um den richtigen Sanierungsweg bei dem verlustreichen Autobauer hatte sich zuletzt zugespitzt. IG Metall und Betriebsrat werfen der eigenen Geschäftsführung und dem neuen Mutterkonzern PSA offenen Tarifbruch vor und haben für Donnerstagnachmittag zu Betriebsversammlungen an allen drei deutschen Standorten Rüsselsheim, Kaiserslautern und Eisenach aufgerufen.
Nach Gewerkschafts-Informationen plant Opel in Eisenach einen massiven Personalabbau, die Belegschaft könnte von derzeit rund 1800 auf nur noch knapp 1000 Mitarbeiter sinken. Opel kommentierte die Größenordnung zunächst nicht. An den deutschen Opel-Standorten mit fast 19 000 Beschäftigten gilt derzeit Kurzarbeit. Der Autobauer war im August 2017 vom französischen PSA-Konzern übernommen worden und soll saniert werden./mar/DP/men
ISIN FR0000121501
AXC0145 2018-04-19/11:32