BERLIN (Dow Jones)--Unmittelbar vor dem Besuch des französischen Staatschefs Emmanuel Macron in Berlin hat sich Unions-Fraktionsvize Ralph Brinkhaus (CDU) noch einmal gegen zusätzliche Zahlungen für schwächere Euro-Länder gestellt. "Europa hat finanziell schon eine Menge gekriegt", sagte der CDU-Politiker im ZDF-Morgenmagazin. Deutschland sei nicht zu geizig. Als Beispiel nannte er die Milliardenkredite für Griechenland, die in den vergangenen Jahren geflossen sind.
Macron hatte am Dienstag bei einem leidenschaftlichen Auftritt im EU-Parlament noch einmal für seine Vorschläge geworben, die Eurozone mit einem eigenen Budget und einem Finanzminister auszustatten. Bei CDU und CSU werden diese hochfliegenden Pläne sehr kritisch gesehen, weil Deutschland als stärkste Volkswirtschaft mehr Geld nach Brüssel überweisen müsste. Kanzlerin Angels Merkel (CDU) teilt diese Skepsis. "Warum soll die Eurozone neben der EU noch einen weiteren Haushalt haben", fragte Brinkhaus rhetorisch.
Merkel will anders als Macron einen Schwerpunkt auf andere Politikfelder legen, zum Beispiel die gemeinsame Verteidigung Europas, die europäische Terrorbekämpfung und den Schutz der Außengrenzen.
Zur Verstärkung der Eurozone ist Berlin lediglich bereit, den europäischen Rettungsfonds ESM zu einem Europäischen Währungsfonds weiter zu entwickeln.
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April 19, 2018 03:15 ET (07:15 GMT)
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