BERLIN (Dow Jones)--Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich für eine Stärkung des multilateralen Ansatzes zur Lösung weltweiter Fragen bekannt und zugleich klar gemacht, dass die Europäische Union (EU) im Handelsstreit mit den USA notfalls auch Gegenmaßnahmen ergreifen würde. "Dass globale Fragen letztlich nur global gelöst werden können, ist unsere Überzeugung, auch meine Überzeugung", sagte Merkel beim "Global Solutions Summit" in Berlin.
Wie man derzeit erlebe, werde diese Überzeugung aber "nicht von allen geteilt". Dass es Alleingänge gebe und zum Teil Erreichtes wieder in Frage gestellt werde, nannte Merkel "Besorgnis erregend". Jedoch dürfe man den Multilateralismus nicht Akteuren überlassen, die nur "ihre eigenen Interessen" sähen. Merkel betonte, "dass die Regeleinhaltung sowohl im globalen als auch im eigenen Interesse liegt".
Mit Blick auf den Konflikt über die von US-Präsident Donald Trump angedrohten Strafzölle auf Stahl und Aluminium erklärte die Kanzlerin, es gehe nicht um eine Eskalation - sondern "es geht darum, die richtige Antwort zu finden".
Die EU-Staaten hätten deutlich gemacht, dass sie gesprächsbereit seien, wollten solche Gespräche aber "nicht unter dem Damoklessschwert" der Strafzölle führen, sondern davon dauerhaft ausgenommen werden. Zugleich habe die EU Gegenmaßnahmen bei der Welthandelsorganisation WTO hinterlegt. "Das hat die Kommission für alle Mitgliedstaaten gemacht, aber wir hoffen nach wie vor, dass wir sie nicht zur Anwendung bringen müssen", betonte sie.
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May 28, 2018 10:39 ET (14:39 GMT)
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