Weil ihm Fernfahrer fehlen, sieht der Allgäuer Logistikkonzern Dachser sein Wachstum bedroht. Deutschland steuere auf "einen eklatanten Fahrermangel" zu, der inzwischen zu erheblichen Kapazitätsengpässen führe, sagte der Vorstandschef des Familienunternehmens aus Kempten, Bernhard Simon, am Dienstag in München. "Dieses Problem wird sich in den nächsten Jahren noch verschärfen."
Dachser habe mit einem eigenen Ausbildungskonzept reagiert, die ersten 22 Azubis hätten 2017 ihren Abschluss gemacht. Im vergangenen Jahr hätten zudem 106 Bewerber ihre Ausbildung begonnen, 2018 sollen es noch mehr werden. Simon, der Enkel des Firmengründers, kündigte an, dass Dachser dieses Ausbildungsprogramm auch ins europäische Ausland exportieren werde, 2019 soll es zunächst in Österreich starten.
Trotz dieses Fachkräftemangels legte das Unternehmen für 2017 gute Zahlen vor. Die Umsatzmarke von 6 Milliarden Euro wurde erstmals übertroffen, der Umsatz stieg um rund sieben Prozent auf 6,12 Milliarden Euro. Ergebniszahlen veröffentlicht das Unternehmen nicht. Im laufenden Jahr soll das Wachstum in der Größenordnung des Vorjahres weitergeführt werden, berichtete Simon.
Auch die Mitarbeiterzahl stieg deutlich. Dachser schuf 2017 rund 1650 neue Stellen, davon 932 in Deutschland. Weltweit beschäftigt der Logistikdienstleister etwa 29 100 Mitarbeiter, in Deutschland rund 15 250. Dachser hat fast 400 Standorte in 44 Ländern./uvo/DP/jha
ISIN DE0005552004
AXC0168 2018-04-17/12:44