
Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat die von ihm verkündete Aussetzung aller Atom- und Raketentests unter anderem mit der Vollendung des Atomwaffenprogramms begründet. Die Entwicklung von Atomwaffen sei erfolgreich abgeschlossen worden, weitere Tests seien daher nicht nötig, erklärte Kim nach Angaben der nordkoreanischen Staatsagentur KCNA vom Samstag.
Zudem soll dem Bericht zufolge der Betrieb einer nuklearen Testanlage im Nordosten des Landes eingestellt werden, um die Absicht zur Aussetzung der Atomtests zu bekräftigen. In der Anlage hatte Nordkorea seit 2006 sechs Atomwaffentests unternommen - den bisher letzten und stärksten im September des vergangenen Jahres.
Der Beschluss der kommunistischen Führung in Pjöngjang wurde den Berichten zufolge bei einem Treffen des Zentralkomitees der herrschenden Arbeiterpartei getroffen. Zudem wurde ein Wechsel des politischen Kurses angedeutet, mit dem sich das isolierte Land künftig stärker auf die Entwicklung der - auch durch internationale Sanktionen - geschwächten Wirtschaft konzentrieren wolle.
Südkoreas Regierung begrüßte die Entscheidung und wertete sie als bedeutenden Schritt in Richtung einer Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel. Südkoreas Präsident Moon Jae In will sich am kommenden Freitag im Grenzort Panmunjom mit Kim treffen und dabei auch über einen Abbau des nordkoreanischen Atomprogramms sprechen. Der Atomstreit mit Nordkorea gilt als einer der gefährlichsten Konflikte weltweit./dg/DP/he
AXC0010 2018-04-21/02:53