Von Ulrike Dauer
FRANKFURT (Dow Jones)--Die DWS, die Fondsgesellschaft der Deutschen Bank, will auf der Hauptversammlung der Deutschen Post AG an diesem Dienstag dem vorgeschlagenen Vergütungssystem für Vorstände nicht zustimmen und auch nicht die Wahl von KfW-Chef Günther Bräunig in den Aufsichtsrat unterstützen.
Hendrik Schmidt, DWS-Analyst für Corporate Governance, der mehr also 43 Millionen Aktien an der Deutschen Post vertritt, sagte laut vorbereitetem Redetext, dass er dem vorgeschlagenen Schema für die Vorstandsvergütung nicht zustimmen könne, weil zum einen nicht klar sei, welche weiteren extra-finanziellen Ziele in die Bewertung der Jahreserfolgsvergütung mit einfließen. Zum anderen sei nicht schlüssig, warum der Aufsichtsrat auf einen sogenannten "Claw Back Mechanismus" verzichte, also die Möglichkeit, Boni zurückzufordern.
Gegen die Wahl von KfW-Chef Bräunig in den Aufsichtsrat der Deutschen Post spreche sich die DWS aus, da Bräunig bereits über zuviele andere Mandate verfüge. Neben seiner Tätigkeit bei der ist Bräunig bereits Aufsichtsratsvorsitzender bei der Deutschen Pfandbriefbank sowie im Aufsichtsrat der Deutschen Telekom. "Wir stellen hier weder die Qualifikationen noch die wertvollen Erfahrungen der Mitglieder infrage, müssen als treuhänderischer Investor aber auch sicherstellen, dass die unsere Interessen als Eigentümer vertretenden Personen über ausreichend Zeit und auch gedankliche Freiheit verfügen, um ihrer kontrollierenden Aufsichts- und strategischen Beratungsrolle gerecht zu werden", sagte Schmidt laut Redemanuskript.
Die DWS will von der Deutschen Post mehr Informationen zur mittelfristigen Dividendenpolitik. Die Ausschüttungsquote, die für 2017 rund 52 Prozent des Nettogewinns beträgt, sei in der Vergangenheit eher volatil gewesen - allein in den Jahren 2011 bis 2013 habe sie zwischen 46 und 73 Prozent geschwankt. Für 2018 soll 40 bis 60 Prozent vom Nettogewinn als Dividende ausgeschüttet werden.
Nach der Hauptversammlung soll der ehemalige Munich-Re-Chef Nikolaus von Bomhard, der bereits im Aufsichtsrat sitzt, zum Vorsitzenden des Gremiums gewählt werden.
Wulf von Schimmelmann, der den Aufsichtsrat seit 2009 geführt hat, scheidet mit Ablauf der Hauptversammlung wie geplant aus dem Aufsichtsrat aus.
Deutsche Post-Chef Frank Appel bekräftigte die Gewinnziele für 2018 und 2020. Sie seien anspruchsvoll aber realistisch, sagte er den Aktionären.
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April 24, 2018 05:19 ET (09:19 GMT)
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