Nach einer viertägigen Durststrecke könnte sich die Wall Street am Dienstag mal wieder mit Aufschlägen präsentieren. Die Furcht vor weiter steigenden Marktzinsen hat nachgelassen, die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen verharrt seit dem Vorabend bei 2,97 Prozent. In den Tagen zuvor hatten anziehende Marktzinsen den Aktienmarkt belastet, weil Rentenpapiere attraktiver werden und zugleich die Finanzierungskosten für Unternehmen steigen. Mit schwindenden Zinssorgen deutet der Aktienterminmarkt auf einen etwas festeren Handelsbeginn am Kassamarkt hin.
Nun wird die Aufmerksamkeit der Anleger wieder auf die Berichtsperiode der Unternehmen gelenkt, noch vor der Startglocke stehen gleich sechs Unternehmen aus dem Dow-Jones-Index in den Startlöchern - darunter Coca-Cola und United Technologies. Bislang verläuft die Saison der Geschäftsausweise für die Investoren äußerst erfreulich. Von den Unternehmen aus dem S&P-500, die bislang berichtet haben, schnitten über 80 Prozent beim Gewinn besser ab, als vom Markt prognostiziert. Im vierten Quartal 2017 gelang dieses Kunststück nur rund 73 Prozent der Unternehmen.
"Die zehnjährige US-Rendite wird in der laufenden Woche weiter genau beäugt werden, nachdem sie gestern weniger als 0,3 Basispunkte von der 3-Prozentmarke entfernt war. Die Dreiprozentmarke mag zwar nur ein psychologisch wichtiges Niveau ohne echtes Bedrohungspotenzial darstellen, aber ein Durchbrechen der Marke dürfte zu weiteren Verkäufen am Rentenmarkt führen und eine echte Warnung für Aktienbullen aussenden", warnt Chefmarktstratege Hussein Sayed von FXTM.
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April 24, 2018 06:32 ET (10:32 GMT)
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