BERLIN (Dow Jones)--Der globale Wettlauf um die Innovationsführerschaft in der so genannten "Industrie 4.0" hat nach einer Studie an Fahrt aufgenommen. Die weltweite Konkurrenz setze Deutschland unter Druck, erklärte das Beratungsunternehmen McKinsey, das die Studie veröffentlicht hat. In 68 Prozent der Industrieunternehmen weltweit hat die Digitalisierung der Produktion demnach höchste Priorität. Deutschland liege mit 69 Prozent zwar im globalen Durchschnitt - doch Unternehmen in China (87 Prozent) und Indien (94 Prozent) widmeten dem Thema eine noch größere Aufmerksamkeit.
28 Prozent der deutschen Unternehmen meinten, dass sie in ihrer Branche Vorreiter bei Industrie 4.0 seien, und 64 Prozent sähen sich gleichauf mit der Konkurrenz. "Diese Selbsteinschätzung kann jedoch täuschen", warnten die Autoren. Erst in 21 Prozent der deutschen Firmen würden Anwendungen wie digitales Performance-Management, auf künstlicher Intelligenz basierende Nachfrageprognosen oder 3D-Druck schon umfassend angewendet. In China und Indien seien es schon mehr als 30 Prozent.
Die rund 100 befragten deutschen Unternehmen investierten im Schnitt knapp 50 Millionen Euro pro Jahr in Industrie 4.0. 13 Prozent investierten mehr als 100 Millionen Euro, so die Studie. Für sie befragte das Unternehmen nach eigenen Angaben 700 Manager in Deutschland, den USA, China, Japan, Indien, Frankreich und Brasilien.
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April 24, 2018 07:21 ET (11:21 GMT)
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