FRANKFURT (Dow Jones)--Die Deutsche Lufthansa im traditionell schwierigen Winterquartal ihren Konzernverlust verringert. Signifikante Einmalkosten bei der Tochter Eurowings für die Integration der übernommenen Teile von Air Berlin schmälerten jedoch den operativen Gewinn. Die Prognose für das Kapazitätswachstum im laufenden Jahr nahm der DAX-Konzern leicht zurück, stellt für 2018 aber weiterhin Wachstum und sinkende Kosten in Aussicht sowie einen operativen Gewinn unter Vorjahr.
Der Umsatz sank leicht um 0,7 Prozent auf 7,64 Milliarden Euro. Grund dafür war die erstmalige Anwendung des neuen Rechnungslegungsstandards IFRS-15, wie die Deutsche Lufthansa mitteilte. Ohne diese Effekte wären die Erlöse um 4,5 Prozent gestiegen. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Adjusted EBIT) stieg um 1 Million auf 26 Millionen Euro. Unter dem Strich reduzierte der DAX-Konzern seinen Verlust um rund 16 Prozent auf 57 Millionen Euro.
Analysten hatten im Konsens allerdings mit einem Umsatzanstieg auf 8,229 Milliarden Euro, einem Adjusted EBIT von 92 Millionen Euro und einem Konzerngewinn von 3,3 Millionen Euro gerechnet.
Zur Höhe der Einmalkosten bei Eurowings, die die Entwicklung der um Treibstoff- und Währungseffekte bereinigten Stückkosten auch in den kommenden Monaten belasten dürften, machte die Lufthansa keine Angaben.
Im laufenden Jahr erwartet die Lufthansa jetzt einen Anstieg der organischen Kapazität um insgesamt 6 statt 7 Prozent. Die Prognose für das Wachstum insgesamt nahm der Konzern entsprechend auf 8,5 von zuvor 9,5 Prozent zurück. Grund dafür seien unter anderem die Streiks bei der österreichischen Tochter Austrian sowie das geringere Wachstum von Eurowings auf der Kurzstrecke.
Das hat auch Auswirkungen auf die Treibstoffkosten: Sie dürften wegen des geringeren Kapazitätswachstums und einem schwächeren US-Dollar nur noch um 600 Millionen auf insgesamt 5,8 Milliarden Euro steigen. Bislang hatte die Lufthansa hier mit 100 Millionen Euro mehr gerechnet.
Mit Blick auf die Einnahmen pro Sitzplatz, die sogenannten Stückerlöse, erwartet der DAX-Konzern 2018 weiterhin eine stabile Entwicklung. Die um Treibstoff und Währungseffekte bereinigten Stückkosten sollen im laufenden Jahr um weitere 1 bis 2 Prozent sinken. Das Ergebnis im Gesamtjahr 2018 erwartet die Lufthansa witerhin leicht unter dem Rekordergebnis des Vorjahres.
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April 26, 2018 01:45 ET (05:45 GMT)
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