Als Index-Schwergewicht ist SAP auch für den DAX ein wichtiger Impulsgeber. Der Walldorfer Software-Riese hat beim Umsatz im ersten Quartal des Geschäftsjahres nur knapp die Stellung halten können, hatte dafür aber andere Bonbons für die Anleger parat. Ins Rampenlicht stellte man die Cloud-Erlöse, bei denen man einen Anstieg um 18 % bzw. ein Volumen von erstmals mehr als 1 Mrd. € schaffte. Beim Betriebsergebnis sattelte man um 52 % auf 1.025 Mio. € drauf, dem der operative Cashflow allerdings nicht folgte (minus 10 % auf 2,58 Mrd. €). Wichtig für die Perspektive ist der deutliche Sprung bei der Zahl der SAP S/4HANA-Kunden um 43 % auf mehr als 8.300. Dieses Produkt gilt bei SAP als das ERP-System der nächsten Generation, mit dem für die Kunden eine drastische Vereinfachung in der IT-Landschaft möglich ist. Positiv: Der Anteil der besser planbaren Umsätze wurde um 2 Prozentpunkte auf 71 % gesteigert. Je höher diePlanbarkeit im Geschäft, umso eher relativiert sich die Bewertung (KGV per 2019: ca. 18,7). Inkl. der Effekte ausder Übernahme von Callidus Software wurde der Ausblicksportlicher gestaltet: Beim bereinigten Gesamtumsatz geht man nun von einer Spanne von 24,8 Mrd. bis 25,3 Mrd. € aus (währungsbereinigt wäre das ein Anstieg um 5,5 bis 7,5 %). Beim bereinigten Betriebsergebnis vor Währungseffekten hängt die Messlatte bei 7,35 Mrd. bis 7,50 Mrd. €. Das entspricht in der bereinigten Rechnung einem Anstieg um 8,5 bis 11 %. Ein Risikofaktor ist allerdings die Währungsentwicklung. Fazit: Unter dem Strich ist SAP im akt. Marktumfeld kein Pflicht-Kauf. Bei einem freundlicherenMarktrahmen wäre auch eine Erholung auf etwa 96/100 € denkbar gewesen.
Dies ist ein Ausschnitt aus dem Frankfurter Börsenbrief Nr. 17 vom 28.4.2018.
Ihre Bernecker Redaktion / www.bernecker.info
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