Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)--Die regelmäßig im Rahmen des Survey of Professional Forecasters von der EZB befragten Volkswirte erwarten für die nächsten Jahre trotz eines höheren Wachstums etwas weniger Inflation. Wie die EZB mitteilte, rechnen die Experten für 2018 zwar weiterhin mit einem Anstieg der Verbraucherpreise um 1,5 (bisher: 1,5) Prozent. Für 2019 wird aber eine Inflation von nur noch 1,6 (1,7) Prozent prognostiziert und für 2020 von 1,7 (1,8) Prozent. Der volkswirtschaftliche Stab der EZB hatte im März Inflationsraten von 1,4, 1,4 und 1,7 Prozent vorausgesagt.
Langfristig sehen die Volkswirte die Inflation bei 1,9 (1,9) Prozent. Die EZB, die mittelfristig knapp 2 Prozent Inflation anstrebt, begründet ihre anhaltend lockere Geldpolitik damit, dass es keinen überzeugenden Aufwärtsdruck bei der Inflation gebe. Gleichwohl hat sie ihre Anleihekäufe auf 30 Milliarden Euro pro Monat halbiert.
Die befragten Volkswirte hoben ihre Prognosen für das Wirtschaftswachstum in den Jahren 2018 und 2019 auf 2,4 (2,3) Prozent und 2,0 (1,9) Prozent an. Für 2020 werden jetzt 1,6 (1,7) Prozent Wachstum prognostiziert, langfristig sehen die Experten das Wachstum bei 1,6 (1,6) Prozent. Da die Potenzialrate des Euroraums deutlich unter 1 Prozent liegt, spricht das für eine Inflationserholung.
In diese Richtung deuten auch die optimistischeren Annahmen für den Arbeitsmarkt. Die Experten senkten ihre Prognose für die Arbeitslosenquote für 2018 auf 8,3 (8,4) und bestätigten ihre Prognose für 2019 mit 7,9 (7,9) Prozent. Im Jahr 2020 soll die Quote bei 7,5 (7,6) Prozent liegen, langfristig bei 7,4 (7,5) Prozent.
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April 27, 2018 04:00 ET (08:00 GMT)
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