Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
BOMBARDIER - Der Schienenfahrzeug-Hersteller Bombardier Transportation kann mit staatlichen Bürgschaften über 750 Millionen Euro rechnen. Für die Hälfte des Geldes bürgt nach der Bund, für die andere Hälfte stehen jene Bundesländer ein, in denen sich Standorte des Unternehmens befinden. Die Bürgschaften stehen im Zusammenhang mit Kundenanzahlungen, die über eine Avallinie abgesichert werden sollen. Diese wird von einem Konsortium aus Commerzbank, Deutscher Bank und KfW gewährt - allerdings nur unter der Voraussetzung, dass es Bürgschaften der öffentlichen Hand gibt. Bundeswirtschaftsministerium und -finanzministerium wollten die Informationen weder bestätigen noch dementieren. (FAZ S. 17)
TESLA - In der geplanten Tesla-Gigafactory in Grünheide östlich von Berlin sollen nach den Plänen des Herstellers perspektivisch bis zu 2 Millionen Pkw pro Jahr montiert werden. Dies berichten Verfahrensbeteiligte Magazin Focus. Damit würde der Ausstoß der Gigafactory mehr als doppelt so hoch wie der des VW-Stammwerks Wolfsburg. Tesla rechne mit einem Markt für 12 Millionen E-Fahrzeuge in Europa, heißt es. Einen wesentlichen Anteil dieses Bedarfs wolle der Autobauer mit Fahrzeugen aus Grünheider Herstellung decken. Der aktuelle Bauantrag für die Fabrik geht von bis zu 500.000 Fahrzeugen im Jahr aus. Der Hersteller selbst reagierte nicht auf eine Anfrage zu seiner langfristigen Planung. (Focus)
WIRECARD - Der Wirecard-Skandal setzt auch die Bundesregierung unter Druck. Dass der Bilanzskandal so lange trotz Hinweisen nicht aufflog, wirft ein schlechtes Licht auf die Finanzaufsicht Bafin - und damit auf das Bundesfinanzministerium von Olaf Scholz (SPD), dem die Behörde unterstellt ist. Das Finanzministerium wehrt sich nun in einem Bericht an den Bundestag gegen Kritik, dem Fall Wirecard nicht ausreichend nachgegangen zu sein. Derweil werfen Textnachrichten des auf der Flucht befindlichen Wirecard-Managers Jan Marsalek eine neue Perspektive auf den Bilanzskandal des einstigen Vorzeigeunternehmens. So schrieb Marsalek am Sonntag nach dem großen Crash: "Einer muss Schuld haben, und ich bin die naheliegende Wahl." Außerdem schreibt er in privaten Chats: "Ich dementiere die Vorwürfe nicht". (Handelsblatt S. 6/SZ S. 18/FAZ S. 15)
TUI - Europas größter Reiseveranstalter Tui will seine Kunden in der Corona-Krise mit einer kostenlosen Covid-Versicherung zum Reisen ermutigen. Das kündigte Tui-Deutschlandchef Marek Andryszak in einem Interview an. Das Angebot, für das Europas größter Reisekonzern mit der Axa-Versicherung zusammenarbeitet, gelte für alle Pauschalreisen in diesem Jahr, die ab diesem Sonnabend starten. Zudem hat der Konzern in diesem Jahr alle Partyreisen abgesagt. "Partymachen ist gerade einfach nicht angesagt. Jeder sollte Rücksicht auf sich selbst und seine Mitmenschen nehmen", Andryszak. (Funke Mediengruppe)
THYSSENKRUPP - Der Rauch über der Konzernzentrale von Thyssenkrupp hat sich nach dem Führungschaos der letzten Jahre verzogen. Finanziell steckt der Ruhrgebietskonzern aber weiter in der Bredouille. Das hat auch Auswirkungen auf die Ankeraktionärin, die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung. Noch kann die gemeinnützige Stiftung ihren Förderauftrag erfüllen, wie Stiftungschefin Ursula Gather im Interview sagt. Ohne Dividende sind allerdings auch die Tage der Stiftung gezählt. "Nach zwei weiteren (dividendenlosen) Jahren wäre es schwierig, neue Projekte in das Förderprogramm aufzunehmen", erläutert Gather. (Börsen-Zeitung S. 11)
K + S - Die Auktion der US-Salzgeschäfte von K+S läuft nach seit vergangener Woche in der zweiten Runde und soll dem Eigentümer nach dessen Erwartungen mehr als 2 Milliarden Euro bringen. In der ersten Runde hat eine Reihe von Finanzinvestoren, darunter Cerberus, Interesse bekundet. K+S will die Sparte vollständig verkaufen, heißt es. (FAZ S. 22)
DAIMLER - Rote Zahlen, Kurseinbruch: Daimler ist Deutschlands schwächster Autokonzern. Mit Jobabbau, Werksschließungen und Modellveränderungen will Konzernchef Ola Källenius das Unternehmen wieder auf Rendite trimmen. (Handelsblatt S. 44)
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July 17, 2020 00:06 ET (04:06 GMT)
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