BERLIN (Dow Jones)--Das Bundesfinanzministerium (BMF) plant, dem deutschen Hedgefonds-Sektor mehr Handlungsmöglichkeiten einzuräumen, damit sich dieser im internationalen Wettbewerb besser behaupten und damit auch zu mehr Innovation und Wachstum in Deutschland beitragen kann. Zu den wichtigsten Veränderungen dürfte nach Angaben von Finanzstaatssekretär Thomas Mirow zählen, dass es Versicherungen und Pensionsfonds zukünftig erlaubt sein soll, stärker in Hedgefonds zu investieren.
Zudem sollen Hedgefonds nach den Plänen des Ministeriums in Zukunft von der Pflicht befreit werden, Banken mit starkem Einlagengeschäft zu benennen. Das Finanzministerium plane Änderungen des Investmentgesetzes. "Es ist wichtig, dass sich der deutsche Hedgefonds-Markt auch künftig weiterentwickelt, selbst wenn es voraussichtlich so sein wird, dass die angelsächsischen Finanzzentren in diesem Sektor führend bleiben", sagte Mirow in einer Rede vor Hedgefonds-Managern am späten Mittwochabend in Berlin.
"Trotz dieser Dominanz sollten wir unsere Bemühungen darauf konzentrieren, uns an dem Hedgefonds-Kuchen ein immer größer werdendes Stück zu sichern", sagte Mirow. Das deutsche Modell für Banken mit starkem Einlagengeschäft sei nicht wirklich mit den internationalen Hedgefonds-Strukturen kompatibel. Als Konsequenz daraus plane das Finanzministerium, die gesetzliche Anforderung zur Benennung solch einer Bank abzuschaffen, solange ein verlässlicher Dritter benannt werden könne, der das Guthaben des Fonds bewerten könne, sagte Mirow.
Schließlich müssten Investmentregeln so ergänzt werden, dass vor allem institutionelle Investoren in größerem Umfang in alternative Anlagen investieren könnten, so dass sie, wie ausländische Versicherungsfonds und Pensionsfonds, in der Lage seien, ausreichende Rendite zu erwirtschaften.
Die geplanten Gesetzesergänzungen kommen zu einem Zeitpunkt, in dem sich die Erwartungen an die im Jahr 2004 einführten deutschen Hedgefonds nicht erfüllt haben. Laut Bundesfinanzministerium (BMF) gibt es zurzeit lediglich 44 Hedgefonds, die gemäß deutscher Gesetzesvorgaben agieren und die im Mai diesen Jahres über ein Investitionsvolumen von rund 2,3 Mrd EUR verfügten. Ursprünglich war erwartet worden, dass bereits im ersten Jahr ein Investitionsvolumen von 10 Mrd EUR erreicht würde. "Dieser Markt scheint noch in den Kinderschuhen zu stecken", sagte Mirow.
Die Pläne zur Stärkung des deutschen Hedgefonds-Sektors fallen auch in eine Zeit, in der Deutschland auf mehr Transparenz in dem Sektor drängt und angekündigt hat, dies zu einem Thema der deutschen G-7-Präsidentschaft im kommenden Jahr zu machen.
-Von Andrea Thomas, Dow Jones Newswires, +49 (0)30 - 2888 410,
andrea.thomas@dowjones.com
DJG/bep/att/apo
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Zudem sollen Hedgefonds nach den Plänen des Ministeriums in Zukunft von der Pflicht befreit werden, Banken mit starkem Einlagengeschäft zu benennen. Das Finanzministerium plane Änderungen des Investmentgesetzes. "Es ist wichtig, dass sich der deutsche Hedgefonds-Markt auch künftig weiterentwickelt, selbst wenn es voraussichtlich so sein wird, dass die angelsächsischen Finanzzentren in diesem Sektor führend bleiben", sagte Mirow in einer Rede vor Hedgefonds-Managern am späten Mittwochabend in Berlin.
"Trotz dieser Dominanz sollten wir unsere Bemühungen darauf konzentrieren, uns an dem Hedgefonds-Kuchen ein immer größer werdendes Stück zu sichern", sagte Mirow. Das deutsche Modell für Banken mit starkem Einlagengeschäft sei nicht wirklich mit den internationalen Hedgefonds-Strukturen kompatibel. Als Konsequenz daraus plane das Finanzministerium, die gesetzliche Anforderung zur Benennung solch einer Bank abzuschaffen, solange ein verlässlicher Dritter benannt werden könne, der das Guthaben des Fonds bewerten könne, sagte Mirow.
Schließlich müssten Investmentregeln so ergänzt werden, dass vor allem institutionelle Investoren in größerem Umfang in alternative Anlagen investieren könnten, so dass sie, wie ausländische Versicherungsfonds und Pensionsfonds, in der Lage seien, ausreichende Rendite zu erwirtschaften.
Die geplanten Gesetzesergänzungen kommen zu einem Zeitpunkt, in dem sich die Erwartungen an die im Jahr 2004 einführten deutschen Hedgefonds nicht erfüllt haben. Laut Bundesfinanzministerium (BMF) gibt es zurzeit lediglich 44 Hedgefonds, die gemäß deutscher Gesetzesvorgaben agieren und die im Mai diesen Jahres über ein Investitionsvolumen von rund 2,3 Mrd EUR verfügten. Ursprünglich war erwartet worden, dass bereits im ersten Jahr ein Investitionsvolumen von 10 Mrd EUR erreicht würde. "Dieser Markt scheint noch in den Kinderschuhen zu stecken", sagte Mirow.
Die Pläne zur Stärkung des deutschen Hedgefonds-Sektors fallen auch in eine Zeit, in der Deutschland auf mehr Transparenz in dem Sektor drängt und angekündigt hat, dies zu einem Thema der deutschen G-7-Präsidentschaft im kommenden Jahr zu machen.
-Von Andrea Thomas, Dow Jones Newswires, +49 (0)30 - 2888 410,
andrea.thomas@dowjones.com
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