Moskau. Bei der russischen Großbank Sberbank bahnt sich ein Streit zwischen der Führungsriege und den Aktionären an: Die Gehälter des Vorstandes sind bis Ende Juni gestiegen - und zwar um 15 Prozent. Wie die russische Tageszeitung "Kommiersant" berichtet, hat das Unternehmen für seine Führungsleute insgesamt 208,3 Millionen Rubel oder 4,8 Millionen Euro ausgegeben. Sie umfasst insgesamt 14 Mitglieder. Das Problem: Der Nettogewinn ist im selben Zeitraum nur um 4,8 Prozent auf 192 Milliarden Rubel oder 4,4 Milliarden Euro geklettert. Diese Diskrepanz zwischen Leistung und Gehalt dürfte folglich zu einer Verstimmung unter den Aktionäre führen, glaubt das Blatt. Allerdings liegt diese Entwicklung im allgemeinen Trend des Marktes. Die Löhne aller Beschäftigten sind in der Vergangenheit stetig gestiegen. Russische Analysten glauben, dass dies für sämtliche Banken eine negative Belastung für die künftigen Bilanzen sein wird.
Sebastian Becker, unabhängiger Wirtschaftskorrespondent in Warschau