Moskau. In Russland war der Wert der Übernahmen bis Ende Juni so groß wie noch nie - dies allerdings durch eine statistische Verzerrung: Wie die russische Tageszeitung "Iswestija" berichtet, kletterten die Volumina auf fast 80 Milliarden Dollar. Das waren 56 Prozent mehr als im gesamten Jahr 2012. Allerdings ist dies auf einen Einmaleffekt zurückzuführen. Der Kauf von TNK-BP, das der Ölgigant Rosneft für 55 Milliarden Dollar im März übernommen hat, trieb die Statistik in außergewöhnlicher Art und Weise nach oben. Die Zeitung schreibt, dass die Zahl der Transaktionen insgesamt rückläufig sei. Außerdem habe sich ihr durchschnittlicher Wert verringert. "Der Wert der restlichen Transaktionen ohne den TNK-BP-Deal lag bei etwa 25 Milliarden Dollar", sagte der Chef des wissenschaftlichen Instituts AK&M, Jaroslaw Zabello. Das seien 13 Prozent weniger gewesen als noch zwölf Monate zuvor.
Sebastian Becker, unabhängiger Wirtschaftskorrespondent in Warschau