Der Staat hat die Überschuldung privater Haushalte nach Informationen der Zeitung "Die Welt" im vergangenen Jahr stärker zu spüren bekommen. Wer in Zahlungsschwierigkeiten steckte, konnte im Schnitt Forderungen von 6168 Euro (Vorjahr: 5312 Euro) etwa von Städten, Sozialämtern und Jobcentern nicht begleichen, schreibt das Blatt unter Berufung auf den "Überschuldungsreport 2013" des Hamburger Instituts für Finanzdienstleistungen. Der Anteil sei mit knapp 18 Prozent an den Gesamtschulden noch nie höher gewesen. Der Report wertet jedes Jahr die Situation von rund 12 000 Menschen aus, die sich an eine Schuldnerberatungsstelle wenden. Die Studie soll laut "Welt" an diesem Montag veröffentlicht werden.
Insgesamt hätten sich die durchschnittlichen Verbindlichkeiten der Hilfesuchenden im vergangenen Jahr deutlich erhöht, berichtet die Zeitung. 2012 lagen sie demnach bei 34 932 Euro - nach 32 631 Euro im Jahr zuvor. Mit Abstand wichtigster Gläubiger blieben die Banken. Dort addierten sich die durchschnittlichen Schulden auf 16 261 Euro, das entspreche 47 Prozent der Gesamtforderungen.
Besonders teuer sei es, bei seinem Telefonanbieter Schulden zu machen, heißt es in dem Bericht - weil Verzugszinsen sowie mögliche Anwalts- und Gerichtskosten besonders stark ins Gewicht fielen. Die zusätzlichen Nebenkosten machten im Durchschnitt fast die Hälfte (43 Prozent) der ursprünglichen Schulden aus. Die häufigsten Ursachen für Überschuldung sind laut "Welt" Jobverlust, Scheidungen oder eine schwere Krankheit. Übermäßiger Konsum verliere dagegen weiter an Bedeutung./ran/DP/he
AXC0020 2013-10-20/15:00