Von Florian Faust
Schöne Bescherung an der Wall Street. Die Jahresendrally setzt sich zu Beginn der Weihnachtswoche den vierten Tag in Folge fort. Der Dow-Jones-Index und der S&P-500 steigen im frühen Geschäft auf frische Allzeithochs und zeigen sich bis zum Mittag (Ortszeit) etwas fester. Gründe für den vorweihnachtlichen Höhenflug gibt es reichlich. Der Internationale Währungsfonds (IWF) sieht die Konjunkturaussichten der USA deutlich rosiger und liebäugelt mit einer Anhebung der Wachstumsprognose. Im dritten Quartal war die US-Wirtschaft mit dem höchsten Tempo seit zwei Jahren gewachsen. "Die IWF-Aussagen unterstützen die aktuelle Sichtweise des Marktes, dass die USA im kommenden Jahr der weltweite Konjunkturmotor werden könnte", sagt Analyst Chris Weston von IG.
Der Dow-Jones-Index steigt um 0,5 Prozent auf 16.300 Punkte und liegt damit nur acht Zähler unter seinem neuen Rekordhoch. Der S&P-500 gewinnt 0,6 Prozent auf das neue Allzeithoch von 1.829 Punkten und der Nasdaq-Composite steigt um 0,9 Prozent auf ein neues Jahreshoch bei 4.142 Punkten. Mit zur positiven Stimmung tragen die aktuellen Daten bei, die zumindest kein Störfeuer liefern. Die US-Verbraucher zeigten sich im November ausgabefreudiger als im Vormonat, die Wachstumsrate der persönlichen Ausgaben ist die höchste seit Juni und bestätigt die Markterwartung. Und ein Ende des positiven Konsumtrends ist nicht in Sicht, denn die Stimmung der US-Verbraucher hat sich auch im Dezember auf einem soliden Niveau gehalten.
Der an der Universität Michigan berechnete Index für die Verbraucherstimmung verteidigte das Ergebnis der zweiten Umfrage, Volkswirte hatten allerdings eine leichte Steigerung prognostiziert. Abgerundet wird das positive Bild von der Wirtschaftsaktivität, die gemäß CFNAI-Index der Fed-Filiale in Chicago auf den höchsten Stand seit fast zwei Jahren geklettert ist.
Auf der Unternehmensseite dominiert Apple das Geschehen. Der Technologieriese bestätigte die Vertriebspartnerschaft mit China Mobile und verstärkt damit seine Präsenz im größten Mobilfunkmarkt der Welt. Ab dem 17. Januar werde das iPhone auch über China Mobile erhältlich sein, teilte Apple mit. Über die neue Allianz mit China Mobile wird Apple auf einen Schlag Zugang zu mehr als 700 Millionen potenziellen neuen Mobilfunkkunden bekommen. Das sind rund sieben Mal mehr Kunden als der größte US-Anbieter Verizon Wireless besitzt. China Mobile zählte zu den letzten großen Mobilfunkanbietern, die das iPhone bisher noch nicht im Programm hatten. Für die Apple-Aktie geht es um 3,1 Prozent nach oben.
Die Facebook-Aktie klettert mit der Aufnahme in den S&P-500-Index auf ein neues Allzeithoch bei 57,70 Dollar. Allein in der vergangenen Woche war es für die Aktie um 3 Prozent nach oben gegangen. Seit dem Jahresbeginn haben sich die Titel mehr als verdoppelt. Am Montag legt das Papier um weitere 4,3 Prozent zu. Die Anteilsscheine von Meritor, einem Anbieter von Kfz-Teilen, steigen auf ein Zweijahreshoch. Nach einem für das Unternehmen vorteilhaften Gerichtsentscheid hellen sich die Geschäftsperspektiven merklich auf, die Aktie schnellt um 14,5 Prozent nach oben.
Der Goldpreis pendelt indes um die Marke von 1.200 Dollar je Feinunze. Aktuell kostet diese 1.201 Dollar. Händler verweisen zur Begründung für den volatilen Handel auf dünne Umsätze. In der Vorwoche war es zum Abverkauf gekommen, nachdem die US-Notenbank angekündigt hatte, im Januar ihr Anleihekaufprogramm zurückzufahren. "Zweifellos wird der Jahresanfang für Edelmetalle eine große Herausforderung sein, denn positive Preistreiber sind kaum auszumachen", sagt Ole Hansen, Rohstoff-Experte bei der Saxo Bank.
Am Devisenmarkt zeigen sich die Notierungen in engen Spannen. Der Euro notiert knapp über der Marke von 1,37 Dollar, zur japanischen Währung zeigt sich der Greenback ebenso knapp über 104 Yen. Der Ölpreis für ein Barrel der US-Sorte WTI zeigt sich nach dem starken Anstieg am vergangenen Freitag 0,4 Prozent leichter bei 98,95 Dollar, was Händler mit Gewinnmitnahmen erklären. Zum Wochenausklang war der Preis für das "schwarze Gold" auf den höchsten Stand seit zwei Monaten gestiegen. Die Straffung der US-Geldpolitik wird weiter als Signal für eine an Dynamik gewinnende Erholung der US-Konjunktur gewertet, was zu einer höheren Nachfrage für Öl führen dürfte. Diese Sicht wurde durch die Wachstumsdaten für das dritte Quartal zum Wochenausklang untermauert.
Auch am Rentenmarkt überwiegt der Konjunkturoptimismus, Die Notierungen für US-Staatsanleihen zeigen sich etwas leichter. Die Rendite der zehnjährigen Titel mit legt um drei Basispunkte auf 2,91 Prozent zu. Da die US-Notenbank ihre Käufe zurückfährt, verlören die US-Anleihen etwas an Attraktivität, heißt es im Handel. Die Umsätze seien aber im Vorfeld der Weihnachtsfeiertage sehr niedrig, heißt es von einem Teilnehmer.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 16.300,78 0,49 79,64 S&P-500 1.828,40 0,55 10,08 Nasdaq-Comp. 4.141,23 0,89 36,48 Nasdaq-100 3.564,15 0,93 32,96 DEVISEN zuletzt '+/- % Mo, 7.39 Uhr Fr, 17.37 Uhr EUR/USD 1,3701 0,14% 1,3683 1,3675 EUR/JPY 142,6315 0,20% 142,3485 142,2534 EUR/CHF 1,2250 -0,07% 1,2258 1,2240 USD/JPY 104,0950 0,05% 104,0455 104,0270 GBP/USD 1,6354 0,01% 1,6353 1,6357 ===
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December 23, 2013 11:50 ET (16:50 GMT)
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