Die 3D-Druck-Branche
Aktuell steht eine ganze Branche besonders im Fokus unserer sharewise Community, nämlich die 3D-Druck-Branche. Grund hierfür ist, dass es dieser Branche zur Zeit - ganz im Gegensatz zur allgemeinen Einschätzung der meisten Investoren - wohl gar nicht so gut geht. So wartete vor einigen Wochen bereits die amerikanisch-israelische StrataSys Ltd. (NASDAQ: SSYS) mit einer Gewinnwarnung auf, was die Marktteilnehmer zunächst einmal noch als "Ausrutscher" des Unternehmens abtaten.
Doch nur kurz darauf folgte dann der Konkurrent The ExOne Company (NASDAQ: XONE) ebenfalls mit einer Gewinnwarnung. Dies ließ die Börsianer schon aufhorchen, aber auch hier sah man das Problem noch eher beim Unternehmen selbst. Nachdem dann gestern jedoch mit der 3D Systems Corp. (NYSE: DDD) das Vorzeige-Unternehmen der Branche schlechthin ebenfalls mit einer Umsatz- und Gewinnwarnung aufwartete, muss man hier wohl langsam umdenken und kann die Probleme nicht mehr auf die einzelnen Unternehmen abschieben. Stattdessen muss man sich fragen, ob es nicht doch ein Problem in der Branche gibt?
Die Antwort darauf ist leider nicht ganz so simpel, denn hier muss man etwas differenzieren, wie das in unserer Community auch überwiegend getan wird. So sehen nämlich die meisten unserer Mitglieder in den aktuellen Kursrückgängen der 3D-Druck-Aktien gute (Nach)Kaufchancen, was wir ebenfalls unterschreiben würden. Denn der Grund für die aktuellen Probleme der Branche sind weniger fundamentaler als vielmehr psychologischer Natur. Wie aber ist das zu verstehen?
Nun, ursprünglich versprachen sich die meisten Börsianer einen schnellen Durchbruch des 3D-Drucks, sprich schon bald sollte nahezu jeder einen 3D-Drucker zu Hause stehen haben. Wäre dies wirklich der Fall, so wären die Aktien aus dieser Branche, allen voran StrataSys (aufgrund der Übernahme von MakerBot, die sich mit ihren Produkten in erster Linie auf den Privatkundenmarkt konzentrieren) und 3D Systems, zur Zeit echte Schnäppchen. Denn damit wäre der 3D-Drucker bald Massenware, so wie es vor einigen Jahren die "normalen" Drucker ja auch wurden, was Aktien wie das Papier von Hewlett-Packard lange Zeit beflügelte. Die führenden Unternehmen der Branche, allen voran 3D Systems und StrataSys, schürten dabei diese optimistischen Markterwartungen dabei lange Zeit noch - einerseits durch die Vorlage sehr guter Geschäftszahlen und andererseits mit sehr optimistischen Ausblicken.
Doch in der Folge schraubten die Analysten und Investoren die Erwartungen an die Unternehmen der 3D-Druck-Branche immer weiter nach oben. Auf Dauer aber kann selbst das beste Wachstumsunternehmen nicht mit Wachstumsraten von +50% oder gar +100% p.a.aufwarten. Dafür sorgt schon der sogenannte Basiseffekt - es ist eben viel einfacher den Umsatz von 1 Mio. Euro auf 2 Mio. Euro zu verdoppeln als von 5 Mrd. Euro auf 10 Mrd. Euro. Zuletzt trafen nun diese beiden hier beschriebenen Effekte aufeinander: Zum einen sind 3D-Drucker noch keine Massenware, zum anderen sind die Erwartungen von Analysten und Investoren an das Wachstum der Unternehmen schlichtweg zu hoch. Dies gilt natürlich erst Recht vor dem Hintergrund, dass 3D-Drucker noch keine Massenware sind!
In der Folge kommt es daher nun zu den bereits angesprochenen Umsatz- und Gewinnwarnungen der meisten Unternehmen der Branche. Dies wiederum führt dazu, dass die Erwartungen der Marktteilnehmer an das weitere Wachstum der Unternehmen korrigiert werden, insbesondere müssen die Analysten ihre viel zu optimistischen Prognosen nun reihenweise zurücknehmen. Allein das könnte kurzfristig dafür sorgen, dass die Aktien noch ein wenig unter Druck bleiben. Letztendlich aber ist diese Korrektur von Prognosen und Aktienkursen auf längere Sicht als sehr gesund zu bezeichnen, denn dadurch wird hier eine Spekulationsblase verhindert, die sonst früher oder später platzen würde. Und wie so etwas dann enden kann, konnten viele von Ihnen ja anno 2000 erleben, als damals die "Dotcom Bubble" platzte.
Langer Rede, kurzer Sinn: Der Durchbruch des 3D-Druckers als Massenware wird etwas länger brauchen als bisher angenommen, er wird aber kommen! In der Folge werden die führenden Unternehmen der Branche ein sehr hohes Umsatz- und Gewinnwachstum aufweisen, so dass man langfristig die ein oder andere Aktie aus dieser Branche auf jeden Fall seinem Depot beimischen sollte. Die aktuelle Korrektur bietet dabei - auch nach Auffassung unserer Community - sehr gute Einstiegs- bzw. Nachkaufgelegenheiten, die man insbesondere an schwachen Börsentagen nutzen sollte.
Südzucker AG - jetzt (schon) einsteigen?
Ebenfalls stark im Fokus unserer sharewise Community stand zuletzt eine Aktie aus dem MDAX, die sich schon seit einiger Zeit im Abwärtssog befindet. Dabei handelt es sich um die Aktie des immerhin führenden europäischen Zuckerproduzenten, nämlich das Papier der Südzucker AG. Doch warum steht ausgerechnet die Südzucker-Aktie zuletzt so stark im Fokus der Community?
Nun, grundsätzlich ist diese Frage nicht so einfach zu beantworten, denn - wie bereits erwähnt - befindet sich das Papier schon seit einiger Zeit auf dem Weg gen Süden. Dabei waren die Kursverluste aus Sicht der Börse durchaus verständlich, denn immerhin musste auch die Südzucker AG, ähnlich wie die eben aufgeführten Unternehmen aus der 3D-Druck-Branche, bereits im November letzten Jahres mit einer Gewinnwarnung aufwarten. Darüber hinaus befand und befindet sich das Unternehmen schon seit einiger Zeit in einer Phase der Neuausrichtung.
Denn da - wahrscheinlich ab dem Jahr 2017 - die Marktregulierung in Form der Europäischen Zuckermarktordnung wegfallen wird, konnte bzw. musste sich die Gesellschaft auf einen deutlich härteren Wettbewerb sowie damit einhergehend wohl sinkende Zuckerpreise einstellen. Doch damit hat das Unternehmen unter Führung von CEO Wolfgang Heer bereits frühzeitig begonnen und sein Geschäft in angrenzende Geschäftsfelder wie z.B. Tiefkühlpizza ausgedehnt. Die Frage, die es daher hier nun für Investoren zu beantworten gilt, lautet daher: Ist die aktuelle Schwäche von Unternehmen und Aktie nur vorübergehender Natur?
Dieser Frage sind wir in der aktuellen Ausgabe unseres sharewise Börsenbriefs nachgegangen, so dass wir dies an dieser Stelle offen lassen möchten. Wenn Sie sich jedoch für unsere aktuelle Einschätzung der Aktie der Südzucker AG interessieren, können Sie den sharewise Börsenbrief hier abonnieren!
Twitter Inc. - Höhenflug vorbei?
Womit wir noch kurz zur letzten Aktie kommen möchte, die zuletzt stark im Fokus unserer sharewise Community stand. Dabei handelt es sich um die Aktie des amerikanischen Internetdienstes Twitter Inc. (NYSE: TWTR). Bei dieser Aktie ging es immer wieder - vergleichbar vielleicht mit den Diskussionen um den amerikanischen Elektroauto-Pioniers Tesla Motors Inc. (NASDAQ: TSLA) - hoch her. Zwar waren sich nahezu alle Mitglieder einig darüber, dass die Twitter-Aktie, die sich nach ihrem erfolgreichen IPO an der Wall Street nochmals mehr als verdoppeln konnte, mit Sicherheit kein Schnäppchen sei. Aber während einige Mitglieder dem Unternehmen durchaus zutrauten und auch immer noch zutrauen in diese Bewertung hinein zu wachsen und sie damit zu rechtfertigen, erwarteten nahezu ebenso viele Mitglieder einen Crash.
Nachdem die Gesellschaft nun gestern Abend, erstmals nach dem erfolgreichen Börsengang, ihre Quartalszahlen vorlegen musste, fühlen sich kurzfristig die "Crashwarner" im Recht. Denn trotz eigentlich guter Quartalszahlen (was Umsatz und "Gewinn" betrifft) stürzt die Aktie heute in den USA um ca. -20% regelrecht ab. Als Grund wird dabei von Marktbeobachtern in erster Linie das schwache Mitgliederwachstum sowie die unter den Erwartungen ausgefallenen "Timeline Views" angeführt. Grundsätzlich sollten einen diese Daten zwar durchaus etwas vorsichtiger werden lassen, andererseits zeigen die im Großen und Ganzen überzeugenden Geschäftszahlen jedoch auch, dass es Twitter wohl in der Tat immer besser gelingt seine Mitgliederbasis zu monetarisieren.
Insofern war die Kursrally von weit über +100% nach dem IPO wohl genauso überzogen wie der jetzige Absturz infolge der Quartalszahlen. Alles in allem kann man bei der Aktie aktuell daher nur dazu raten abzuwarten, ob und wo genau die Aktie ihren Boden finden wird. Sobald dieser aber gefunden wurde, könnte sich ein Engagement durchaus lohnen, wobei nur hochspekulativ investierende Anleger die Aktie ins Auge fassen sollten. Denn immerhin war bei Twitter schon beim IPO-Preis viel Phantasie im Kurs enthalten...
sharewise Index-O-Meter - Stimmungsbild kurzfristig weiterhin sehr gut
Werfen wir an dieser Stelle noch einen kurzen Blick auf unser sharewise Index-O-Meter. Hier können unsere sharewise Mitglieder abstimmen, wo sie den DAX am Ende der Woche erwarten. Aktuell sehen ihn 57% unserer sharewise Mitglieder höher (Bullen) und dementsprechend 43% unserer sharewise Mitglieder tiefer (Bären) als in der Vorwoche. Damit hat sich das Stimmungsbild gegenüber jenem von vor zwei Wochen (64% Bullen zu 36% Bären) deutlich eingetrübt. Doch diese Eintrübung des Sentiments ist eigentlich gar nicht so schlecht, da sie antizyklisch auf eine nahe Bodenbildung hindeutet. Genauso wie Spitzenwerte von 70% Bullen und mehr auf eine baldige Konsolidierung/Korrektur hindeuteten, wie wir sie zuletzt dann ja auch bekommen haben. Zwar wäre uns eine "Bullenquote" von unter 55% noch etwas lieber, die aktuell 57% deuten jedoch durchaus auf ein nahes Ende der zuletzt gesehenen Konsolidierung/Korrektur hin.
Das mittelfristige (strategische) Sentiment, das wir anhand der Empfehlungen auf den DAX bestimmen, sieht hingegen - antizyklisch - weiterhin gut aus. Denn zuletzt standen hier elf Kaufempfehlungen immer noch 22 Verkaufsempfehlungen bei einem durchschnittlichen Kursziel in Höhe von 8.481,50 Punkten gegenüber, was weiterhin für genügend Angst im Markt spricht. Dies gilt umso mehr, weil gerade unsere sharewise Top100 Mitglieder (drei Kauf- sowie drei Verkaufsempfehlungen bei einem durchschnittlichen Kursziel in Höhe von 9.512,83 Punkten) deutlich optimistischer sind als die gesamte Community, also weniger Angst verspüren (ohne dabei jedoch, wie das Bullen-zu-Bären-Verhältnis von 50:50 beweist, euphorisch zu sein).
Kurzfristig dürfte die Konsolidierung/Korrektur daher ihrem Ende nahe sein, mittel- bis langfristig sehen DAX, Dow Jones und Co. weiterhin sehr konstruktiv aus. Daher sollten schlaue Anleger auch weiterhin kurzfristige Turbulenzen zum Auf- bzw. Ausbau strategischer Longpositionen in Aktien guter Unternehmen nutzen. Die 10.000 Punkte im DAX jedenfalls dürften, legt man das Sentiment der sharewise Community zugrunde, noch im Laufe des Jahres 2014 fallen. Wobei es, aber das hatten wir an dieser Stelle ja immer geschrieben, noch etwas länger dauern dürfte als viele das noch vor wenigen Wochen geglaubt haben.
Werfen wir aber nun, zum Schluss für heute, noch einen kurzen Blick auf die aktuellen BUY Favoriten sowie SELL Favoriten unserer sharewise Mitglieder!
Aktuelle Favoriten der sharewise Community
BUY Favoriten | SELL Favoriten |
Apple Inc. | Twitter Inc. |
K+S AG | Loewe AG |
Bank of Ireland Cap. St. | JP Morgan Chase & Co. |
E.ON SE | Société Générale S.A. |
JinkoSolar Holding Co. Ltd. | Télévision FSE 1 S.A. (TF1) |
Stand: 6. Februar 2014
Quellen: http://www.de.sharewise.com/aktien/user/buy, http://www.de.sharewise.com/aktien/user/sell
sharewise Wunschanalyse: Hightech Chemie
Chemie ist Hochtechnologie (Hightech)! Unzählige Alltagsgegenstände sind heutzutage das Resultat neuer Materialien, die extrem aufwendigen Forschungsresultaten entsprungen sind. Häufig werden dabei sowohl Kosteneinsparungen als auch eine Verbesserung der Energiebilanz erzielt. Daher ist für das Jahr 2014 ein durchaus gutes Jahr für die Chemiebranche zu erwarten.
Stimmen Sie daher hier ab, welche der fünf folgenden Aktien aus der Chemiebranche unser Experte Stephan Heibel für Sie in unserer nächsten Wunschanalyse am 12.2.2014 genauer unter die Lupe nehmen soll:
- BASF SE
- Bayer AG
- E.I. Du Pont de Nemours & Co.
- Linde AG
- Wacker Chemie AG