Der DAX kämpft, wie erwartet, mit der 10.000 Punkte Marke. Während an der Börse das typische Sommerloch droht, gerät die Aktie der Deutschen Bank AG - im Zuge ihrer Kapitalerhöhung - unter massiven Abgabedruck! Wie sollten sich Anleger daher jetzt bei der Aktie verhalten?
Die FIFA Fussball Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien ist in vollem Gange. Morgen um 18.00 Uhr trifft die deutsche Mannschaft dabei auf das "Team USA" unter der Führung der beiden Ex-Bundestrainer Jürgen Klinsmann und Berti Vogts. Daher beteiligen sich inzwischen auch immer mehr sharewise Mitglieder an unserem sharewise WM-Tippspiel, dass Sie auch weiterhin unter folgendem Link finden: http://www.de.sharewise.com/gruppen/9284/foren/208/threads/19549
Doch an der Börse stehen, neben der FIFA Fussball Weltmeisterschaft 2014, zur Zeit einige andere Dinge im Blickpunkt. Nachdem die Krisen in Syrien, der Ukraine sowie im Irak sich, wie ja auch von uns erwartet, langsam etwas aus dem Blickfeld der Börsianer geraten sind, liegt der Fokus jetzt wieder einmal auf den Banken. Dabei stehen aktuell insbesondere die europäischen Banken im Mittelpunkt des Interesses. Und dafür gibt es gleich reihenweise gute Gründe!
Europäische Großbanken kurzfristig unter Druck, besonders die Commerzbank AG sowie die Deutsche Bank AG
Zunächst einmal vermutet der ein oder andere Marktteilnehmer, dass es um die Eurozone - im Hinblick auf die zuletzt gesehene nochmalige Lockerung der Geldpolitik durch die EZB - schlechter bestellt sein müsste als gedacht, worunter natürlich insbesondere die europäischen Banken leiden dürften. Zum anderen gibt es heftige Vorwürfe, insbesondere von Seiten der Europäer an die Adresse der Amerikaner, da diese sich zuletzt bei ihren Ermittlungen zur "Finanzkrise" (2007 bis 2009) verstärkt auf die großen europäischen Banken konzentrierten und dabei zum Teil sehr deftige Geldstrafen verhängten. Besonders von französischer Seite, deren BNP Paribas bis zu 9 Mrd. US-Dollar zahlen soll, geht man daher von einem Wirtschaftskrieg der USA gegen Europa (Eurozone) aus.
Derweil kämpft "unser" DAX weiterhin mit der Marke von 10.000 Punkten, die er zwischenzeitlich immer mal wieder überspringen kann, was dann jedoch umgehend zu mehr oder weniger deutlichen Gewinnmitnahmen führt. Belastend auf den DAX wirken dabei zuletzt - neben der Aktie der Deutschen Lufthansa AG, die nach einer überraschenden Gewinnwarnung zuletzt deutliche Kursverluste zu verzeichnen hatte - insbesondere die Aktien der beiden deutschen Großbanken Commerzbank AG sowie Deutsche Bank AG. Grund hierfür dürfte dabei die vor kurzem angekündigte und inzwischen durchgeführte, erneute große Kapitalerhöhung der Deutschen Bank AG sein. Die führende und größte Bank Deutschlands sammelte dabei ca. 8,5 Mrd. Euro an frischem Kapital ein, um so die erhöhten Anforderungen der Regulierer erfüllen zu können.
Deutsche Bank AG wegen umfangreicher Kapitalerhöhung besonders im Fokus - jetzt einsteigen?
Dass eine solche Kapitalerhöhung kurzfristig belastend wirkt, ist dabei keine Überraschung. Da die Deutsche Bank AG ihre Aktien aber mit 22,50 Euro - und somit etwas über den von den Analysten erwarteten Kursen - am Markt platzieren konnte, muss eigentlich als ein gutes Zeichen gewertet werden. Ebenfalls eigentlich positiv zu werten ist die Tatsache, dass mit Scheich Hamad bin Dschassim bin Dschaber al-Thani ausgerechnet ein Scheich aus Katar die umfangreiche Kapitalerhöhung nutzte, um sich so mit über 5% des Aktienkapitals bei der Deutschen Bank AG einzukaufen. Denn für gewöhnlich wissen die arabischen Scheichs sehr gut mit ihrem Geld umzugehen, wie die Geschichte der Citigroup Inc. zeigt. Besagter US-Bank nämlich gelang es in den 1990er Jahren, u.a. dank des saudischen Investors Prinz al-Walid ibn Talal Al Saud, von einer relativ unbedeutenden Regionalbank zur zwischenzeitlich größten Bank der Welt zu avancieren.
Wir halten daher die Strategie der Deutschen Bank AG, an ihrem starken Investmentbanking-Geschäft festzuhalten, für generell richtig. Denn gerade da sich im Zuge der großen "Finanzkrise" etliche Großbanken aus diesem Investmentbanking-Geschäft zurückgezogen haben, dürfte dieses zukünftig wieder deutlich lukrativer werden. Scheich Hamad bin Dschassim bin Dschaber al-Thani scheint daher an den langfristigen Erfolg der Deutschen Bank AG zu glauben und hat daher immerhin ca. 2 Mrd. Euro in die Aktie der größten deutschen Bank investiert. Da er vor einem solchen Investment die Bücher der Bank intensiv geprüft haben dürfte, ist dieses Investment für uns eine Art "Gütesiegel", so dass längerfristig denkende Anleger die Aktie spätestens jetzt genau im Auge behalten sollten! Dies sieht wohl zur Zeit auch die überwiegende Zahl unserer sharewise Mitglieder so, denn - wie Sie weiter unten noch sehen werden - die Aktie der Deutschen Bank AG befindet sich zur Zeit immerhin auf Platz 4 der "Aktuellen Favoriten der sharewise Community".
Kurzfristige Stimmung der sharewise Community: Stimmung trübt sich, wegen anhaltendem Kampf um die 10.000 Punkte Marke, langsam ein!
Womit wir, wie immer an dieser Stelle, einen Blick auf unsere sharewise Sentimentdaten werfen möchten! Dabei richten wir unseren Fokus natürlich zunächst einmal auf das sehr kurzfristige sharewise Index-O-Meter, dass die Stimmung der sehr kurzfristig orientierten (Day)Trader wiederspiegelt. Zuletzt verzeichneten wir hier noch 67% "Bullen" und 33% "Bären", nachdem die Bullenquote in der Spitze jedoch schon bei 73% (zu 27%) gelegen hatte. Eine ähnliche Entwicklung verzeichneten wir hier in den letzten Tagen. Lag die Bullenquote - Anfang der Woche - in der Spitze noch bei 74% (zu 26%), kam es in den letzten Tagen - als der DAX wieder unter die 10.000 Punkte Marke rutschte - erneut zu einem Rücksetzer im kurzfristigen Sentiment. So liegt die Bullenquote inzwischen schon wieder bei "nur" noch 67% (zu 33%).
Damit ist die Stimmung für eine fulminante Fortsetzung der Kursrally "unseres" DAX über die 10.000 Punkte Marke hinaus zwar nach wie vor zu "bullish", nichtsdestotrotz zeigt sich in diesem schnellen und deutlichen Rückgang unseres kurzfristig ausgerichteten sharewise Index-O-Meter wieder einmal, dass die grundsätzliche Skepsis der Investoren gegenüber der Kursrally nach wie vor sehr hoch ist. Dies wiederum ist jedoch ein eher "bullishes" Zeichen, denn Kursrallys verlaufen immer entlang einer "Mauer der Angst" ("wall of fear") - und diese Angst war, ist und bleibt weiterhin latent im Markt vorhanden!
Dies bestätigt uns dann auch das mittel- bis langfristig, strategische Sentiment anhand der Empfehlungen zum DAX hier bei uns auf sharewise. Verzeichneten wir hier vor zwei Wochen noch 13 Kauf- und 12 Verkaufsempfehlungen, so sind es diesmal 14 Kauf- und 14 Verkaufsempfehlungen. Während also nur eine neue Kaufempfehlung verzeichnet werden konnte, gibt es immerhin zwei neue Verkaufsempfehlungen, was nicht gerade für einen großen Optimismus respektive eine grenzenlose Euphorie unter den Investoren spricht.
Dass das durchschnittliche Kursziel im Berichtszeitraum deutlich anstieg (von zuletzt 9352,40 Punkten auf nunmehr 10.159 Punkte) ist dabei in erster Linie einer einzigen Kaufempfehlung mit dem absurden Kursziel 29.700 Punkte zu verdanken. Bereinigt um diese (Kauf)Empfehlung - die umso erstaunlicher ist, da das gleiche sharewise Mitglied kurz zuvor noch eine Verkaufsempfehlung mit Kursziel 1 Punkt veröffentlicht hatte - läge das durchschnittliche Kursziel nämlich bei nur 9.435,26 Punkten. Wenngleich auch dies ein Anstieg gegenüber dem durchschnittlichen Kursziel von vor zwei Wochen darstellt, spricht ein durchschnittliches Kursziel in Höhe von 9.435,26 Punkten bei einem aktuellen Stand des DAX von knapp 9.900 Punkten ebenfalls nicht gerade für zu viel Euphorie unter den Anlegern.
Wir sehen also sowohl bei den eher kurzfristig agierenden (Day)Tradern als auch bei den mittel- bis langfristig, strategisch denkenden Investoren unverändert eine große Skepsis gegenüber der weiteren Entwicklung "unseres" DAX. Wenngleich die Headlines in manchen (Börsen)Magazinen und Zeitschriften - und damit der sogenannte "BILD-Indikator" zur Vorsicht mahnen, spricht zur Zeit mehr für eine Fortsetzung der im März 2009 begonnenen sowie im Sommer 2011 kurz unterbrochenen Kursrally auf mittlere bis lange Sicht. Zumal die meisten Aktien im DAX aus fundamentaler Sicht alles andere als überbewertet erscheinen.
Wir sehen daher kurzfristig durchaus eine Art Sommerloch auf uns zukommen, in dessen Rahmen der DAX nochmal in Richtung 9.800 oder sogar 9.500 Punkte abrutschen könnte. Dies ändert jedoch nichts am langfristig weiterhin voll intakten Bullenmarkt. Clevere Anleger sollten daher ein mögliches Sommerloch tendenziell eher dazu nutzen, Positionen in Aktien (sehr) guter Unternehmen auf- respektive auszubauen. Denn nach einer möglichen Konsolidierung/Korrektur im Sommer dürfte der DAX im Herbst/Winter wieder Fahrt aufnehmen - und dann auch die 10.000 Punkte Marke fürs erste deutlich hinter sich lassen!
Werfen wir aber nun, zum Schluss für heute, noch einen kurzen Blick auf die aktuellen BUY Favoriten sowie SELL Favoriten unserer sharewise Mitglieder!
Aktuelle Favoriten der sharewise Community
BUY Favoriten | SELL Favoriten |
Barrick Gold Corp. | Tesla Motors Inc. |
Bank of Ireland Cap. St. | Numericable Group |
OAO Gazprom (ADR) | UBI Banca |
Deutsche Bank AG | JPMorgan Chase & Co. |
Apple Inc. | Sacyr Vallehermoso S.A. |
Stand: 25. Juni 2014
Quellen: http://www.de.sharewise.com/aktien/user/buy, http://www.de.sharewise.com/aktien/user/sell
sharewise Wunschanalyse: Solarwerte China vs. USA
Anfang/Mitte der 1990er Jahre hatte die damalige japanische Regierung eine Idee: Man wollte, mit Hilfe staatlicher Subventionen, zum führenden Land in Sachen Solarenergie respektive Solartechnik aufsteigen. Die Idee hinter dieser Politik war dabei, gleich zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen, nämlich einerseits Japan unabhängiger von der Kernenergie zu machen (wie der SuperGAU von Fukushima-Daichi zeigt, durchaus richtig) sowie andererseits mit Hilfe dieser damals noch sehr jungen Technologie die schon zu dieser Zeit lange tobende Wirtschaftskrise endlich zu beenden (was grundsätzlich eine Schnapsidee ist).
Als dann im Jahr 1998 SPD und Grüne die Bundestagswahl gewannen - und es fortan eine rot-grüne Bundesregierung unter Bundeskanzler Gerhard Schröder gab - drängten insbesondere die Grünen auf einen möglichst raschen Atomausstieg Deutschlands. Doch Bundeskanzler Gerhard Schröder und Co. bremsten die Grünen ein wenig aus, da vor einer Abschaltung von Atomkraftwerken erst für Ersatz gesorgt werden müsse. Die Grünen wollten diese Atomkraftwerke dabei durch die sogenannten regenerativen Energien wie Solar oder Windkraft ersetzen, so dass es gerade in diesem Bereich zu massiven staatlichen Subventionen - eben nach dem Vorbild Japans - kam.
Grundsätzlich war auch dies eine durchaus gute Idee, allerdings mit einer Einschränkung. Denn gefördert wurden nicht nur Solarzellen/Solarmodule aus deutscher Produktion, sondern Solarzellen und Solarmodule aus aller Welt (sofern sie nur in Deutschland verbaut wurden). Dadurch gelang es insbesondere - dank billiger Arbeitskräfte - sehr günstig produzierenden chinesischen Unternehmen einen Großteil dieser Subventionen "abzugreifen". In letzer Konsequenz hat also insbesondere der deutsche Steuerzahler für einen Boom in der chinesischen Solarindustrie gesorgt; die Amerikaner würden sagen: "silly german money".
Letzten Endes geht jedoch jede noch so gute Party irgendwann einmal zu Ende und so natürlich auch diese! Denn dank der üppigen Subventionen, nicht nur aber in erster Linie aus Deutschland, konnten die Solarunternehmen viel Geld in Forschung und Entwicklung sowie immer neue Produktionsmaschinen investieren, so dass immer mehr Solarzellen und Solarmodule immer günstiger produziert werden konnten. Im Laufe der Zeit wurden jedoch die Subventionen, selbst in Deutschland (plangemäß), noch mehr jedoch in den dann von der "Euro Krise" arg gebeutelten südeuropäischen Staaten (Griechenland, Italien, Spanien), deutlich zurückgefahren.
Dadurch traf ein geradezu ausuferndes Angebot auf eine immer noch recht hohe, nicht mehr jedoch solch extrem hohe, Nachfrage, was dann wiederum zu der etwas paradox anmutenden Situation führte, dass die Preise für Solarzellen und Solarmodule noch schneller fielen als die entsprechenden Erzeugerpreise. Dies jedoch konnte auf Dauer nicht gut gehen, so dass folgerichtig zahlreiche Solarunternehmen in die Insolvenz rutschten. Dies traf natürlich in erster Linie teuer produzierende deutsche Solarunternehmen, was die Pleiten von Q-Cells und Co. erklärt.
Doch diese Pleiten, so bitter sie - aus Sicht, insbesondere des deutschen Steuerzahlers - auch sein mögen, waren letztendlich positiv. Denn damit wurde der Markt bereinigt und nicht von ungefähr gelang daher in den letzten Monaten den Aktien von Unternehmen wie der Canadian Solar Inc. (NASDAQ: CSIQ) oder der JinkoSolar Holding Co. Ltd. (NYSE: JKS) ein beeindruckendes "Comeback". Doch nach den Vervielfachungen dieser Aktien musste eine Korrektur erfolgen und nichts anderes sahen wir in den letzten drei Monaten. Nachdem diese Korrektur nun jedoch langsam abgeschlossen zu sein scheint, könnte jetzt schon bald die nächste Kursrally im Solarsektor folgen.
Daher möchten wir Ihnen anbieten, in unserer kommenden Wunschanalyse eine Aktie aus dem Solarsektor unter die Lupe zu nehmen. Die interessantesten Solarunternehmen, die diese Marktbereinigung überlebt haben, stammen dabei aus China sowie den USA. Dies kommt ebenfalls nicht von ungefähr, denn anders als Deutschland haben die USA ihre einheimische Solarindustrie mit Strafzöllen auf chinesische Solarzellen und Solarmodule rechtzeitig "geschützt". Daher stellen wir Ihnen heute, unter dem Motto "China vs. USA", zwei chinesische und drei amerikanische Solarwerte zur Wahl.
Stimmen Sie hier und heute ab, welche Aktie der fünf Solarunternehmen unser Experte Sascha Huber für Sie nächstes Mal an dieser Stelle genauer unter die Lupe nehmen soll:
- Canadian Solar Inc. (China) (Hauptsitz in Kanada, aber Produktionsstätten in China, darum der etwas verwirrende Name)
- First Solar Inc. (USA)
- JinkoSolar Holding Co. Ltd. (China)
- SolarCity Corp. (USA) (aus dem Umfeld von Tesla Motors-Gründer und CEO Elon Musk)
- Sunedison Inc. (USA)