Die Atomverhandlungen mit dem Iran in Wien sind offenbar ins Stocken geraten. Dafür sind nach Ansicht des Iran die Verhandlungspartner der 5+1-Gruppe (die UN-Vetomächte USA, Russland, China, Frankreich, Großbritannien sowie Deutschland) verantwortlich. Jedes Land habe andere "rote Linien", beklagten iranische Diplomaten in der Nacht auf Freitag. US-Außenminister John Kerry hatte zuvor den Druck auf Teheran erhöht und vor einem Spiel auf Zeit gewarnt.
"Unglücklicherweise haben einige Länder in der 5+1-Gruppe nun Extra-Forderungen und einen neuen Kurs eingeschlagen", sagte der iranische Außenminister Mohammed Dschawad Sarif. In dieser Phase könne ein Wort mehr oder weniger das Endergebnis beeinflussen. "Wir wollen den Verhandlungstisch nicht verlassen ... eine Einigung ist immer noch in Reichweite", betonte der iranische Chefverhandler.
Die Internationale Gemeinschaft will ein Abkommen mit dem Iran, bei dem die Islamische Republik die Kernkraft zivil nutzen, aber keine Bombe bauen kann. Dafür sollen Sanktionen gegen Teheran schrittweise fallen. Hier liegt auch einer der Knackpunkte: Beim Ablauf und dem Timing der Aufhebung der Sanktionen gibt es Auffassungsunterschiede zwischen Teheran und den anderen Staaten./im/DP/jha
AXC0059 2015-07-10/09:49