FRANKFURT (Dow Jones)--Wenige Tage nach dem dramatischen Kursrutsch ihrer Aktie hat die Beteiligungsgesellschaft Aurelius dem Research-Dienst Gotham City Eigeninteresse vorgeworfen. Die von Gotham erhobenen Behauptungen seien "in ihrer Substanz falsch". Der Kurs von Aurelius war am 28. März mit einer Leerverkäuferattacke um zeitweise 30 Prozent eingebrochen und hatte auch am Folgetag deutlich nachgegeben. Die Kurskapriolen beschäftigen inzwischen auch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin).
Laut Händlern kursierte am Markt ein Bericht, in dem sich Gotham unter anderem negativ zum Nettovermögenswert des Unternehmens äußerte und damit den Ausverkauf initiierte. Gleichzeitig hatte Gotham City auf fallende Kurse gesetzt und Leerverkaufspositionen in der Aktie aufgebaut. Laut Bundesanzeiger hat der Hedgefonds seine "Shorts" zwischenzeitlich geschlossen.
Gotham habe in seinem Bericht "Äpfel mit Birnen" verglichen, Zeitangaben verwechselt und unvollständige Analysen verwendet. "Damit kommt es zu Schlussfolgerungen, die ausnahmslos falsch sind", teilte Aurelius mit und antwortete konkret auf die einzelnen Vorwürfe. Angesichts der Short-Positionen in Aktien der Aurelius Equity Opportunities SE & Co. KGaA habe Gotham "ein Eigeninteresse" gehabt, "der Reputation von Aurelius zu schaden, den Aktienkurs damit negativ zu beeinflussen und so einen beträchtlichen Spekulationsgewinn zum Schaden aller Aurelius-Aktionäre zu machen", hieß es weiter.
Die Bafin prüft derzeit routinemäßig, ob ein Fall von Marktmanipulation vorliegt, wie eine Sprecherin am Freitag zu Dow Jones Newswires sagte. Aurelius teilte mit, das Unternehmen unterstütze die Aufsichtsbehörde bei ihrer Untersuchung "vollumfänglich und prüft selbst alle juristischen Möglichkeiten inklusive strafrechtlicher Verfolgung".
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April 03, 2017 01:54 ET (05:54 GMT)
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