Wallisellen (ots) -
- Hinweis: Hintergrundinformationen können kostenlos im pdf-Format
unter http://presseportal.ch/de/nr/100008591 heruntergeladen
werden -
- Versicherungsmärkte schalten wieder einen Gang höher - globales
Wachstum wird in den nächsten zehn Jahren auf knapp 6 Prozent
klettern
- Erholung geht hauptsächlich von den Industrieländern aus:
Westeuropa erreicht knapp 3 Prozent, die Schweiz rund 2 Prozent
- Die Folgen der Finanz- und Eurokrise manifestieren sich in einer
globalen "Versicherungslücke" von EUR 350 Mrd.
- Das Potenzial der neuen Technologien ist immens: Das Prämienplus
könnte bis zu 750 Mrd. Euro erreichen
In ihrer jüngsten Studie analysieren die Ökonomen der Allianz SE
die Wachstumschancen der globalen Sach- und
Lebensversicherungsmärkte. Nach den mageren Jahren der Finanz- und
Wirtschaftskrise können die Versicherer wieder mit mehr Zuversicht
nach vorne schauen: Wuchsen die Versicherungsprämien seit dem Jahr
2008 weltweit im Durchschnitt nur mit 3,1 Prozent pro Jahr, dürfte
sich das Wachstum in der nächsten Dekade auf 5,9 Prozent
beschleunigen.
In diesem Aufschwung spiegelt sich in erster Linie die Rückkehr
der Weltwirtschaft zu normalen Wachstums- und Inflationsraten wider.
Besonders ausgeprägt zeigt sich diese Entwicklung in den
Industrieländern, nicht zuletzt in Westeuropa: Während hier seit
Lehman die Versicherungsmärkte mehr oder weniger stagnierten, werden
in Zukunft die Prämien wieder mit durchschnittlich knapp 3 Prozent
pro Jahr zulegen; in der Schweiz dürfte die Entwicklung mit einer
jährlichen Wachstumsrate von 2 Prozent etwas verhaltener verlaufen.
Durststrecke überwunden
"Die lange Durststrecke der Krisenjahre liegt jetzt hinter uns",
sagte Michael Heise, Chefvolkswirt der Allianz SE. "Vor allem in
Westeuropa blicken viele Märkte auf ein verlorenes Jahrzehnt zurück,
sie sind heute kleiner als vor der Krise. Allerdings werden auch in
Zukunft die Bäume nicht in den Himmel wachsen. Vor allem in den
Industrieländern dürfte das Wachstum der Versicherungsmärkte auch in
den nächsten Jahren der allgemeinen Wirtschaftsentwicklung
hinterherhinken."
In den nächsten zehn Jahren wird nicht nur das Wachstum wieder
kräftiger ausfallen, sondern auch die Gewichte zwischen den Segmenten
Sach und Leben werden sich wieder verschieben. In der Krise zeigten
sich vor allem die Sachversicherungsmärkte robuster, sie legten seit
2008 weltweit um durchschnittlich 3,8 Prozent pro Jahr zu - im
Bereich Leben betrug das Wachstum im selben Zeitraum nur 2,8 Prozent.
Besonders ausgeprägt war diese Diskrepanz wiederum in Westeuropa:
Während die Prämien im Lebensversicherungsgeschäft zurückgingen
(durchschnittlich um 0,5 Prozent pro Jahr), konnte das Sachgeschäft
noch ein Plus von 1,2 Prozent verzeichnen. Die Gründe dafür liegen
auf der Hand: Neben stagnierenden Einkommen und hoher
Arbeitslosigkeit waren es vor allem die extrem niedrigen Zinsen, die
die Nachfrage nach Lebensversicherungen dämpften; klassische
Sparprodukte waren in diesem Umfeld nicht mehr attraktiv. In der
Schweiz konnte das Segment Leben zwar noch leicht zulegen (+0,7
Prozent pro Jahr), aber das Sachgeschäft wuchs in diesem Zeitraum mit
1,3 Prozent nahezu doppelt so schnell.
Nachfrage nach Lebensversicherungen erholt sich
In Zukunft sollte sich die Nachfrage nach
Lebensversicherungsprodukten aber wieder erholen - denn die
Notwendigkeit zur eigenverantwortlichen Vorsorge jenseits der
staatlichen Rentensysteme besteht unverändert fort. Zudem haben die
Anbieter mit neuen Vorsorgekonzepten auf die Niedrigzinsphase
reagiert; und auch der Zinsausblick selbst ist wieder etwas
freundlicher. Insgesamt dürften daher die Prämieneinnahmen im Bereich
Leben in den Jahren bis 2027 weltweit um 6,5 Prozent pro Jahr
zulegen, gegenüber durchschnittlich 4,9 Prozent im Sachgeschäft.
Trotz der prognostizierten Erholung in den Industrieländern - in
Westeuropa sollten die Lebensmärkte wieder um knapp 3 Prozent pro
Jahr zulegen, in der Schweiz immerhin um 2,1 Prozent - bleiben aber
die Schwellenländer, allen voran China, die Treiber dieser
Entwicklung. In den Schwellenländern wachsen die Lebensmärkte wegen
dem großen Nachholbedarf und gezielter staatlicher Förderung mit zum
Teil zweistelligen Wachstumsraten über die gesamte Dekade hinweg.
Bedeutung des Versicherungsgeschäfts steigt vor allem in
Schwellenländern
Das zukünftige Wachstum wird auch in einem weiteren Punkt die
negative Entwicklung der letzten Jahre wieder umkehren: Die relative
Bedeutung des Versicherungsgeschäfts sollte wieder zunehmen, ablesbar
am Anteil der Versicherungsprämien am BIP, der sog.
Versicherungsdurchdringung: Von 5,6 Prozent weltweit (2016) sollte
sie in den nächsten zehn Jahren auf 5,8 Prozent steigen. Allerdings
geht dieser Zuwachs nahezu ausschliesslich auf die Schwellenländer
zurück. In den Industrieländern - auch in der Schweiz - dürfte sich
dagegen der rückläufige Trend der vergangenen Jahre fortsetzen, wenn
auch in einem deutlich langsameren Tempo. Für diese weiterhin
verhaltene Entwicklung sprechen aber nicht mehr wirtschaftliche,
sondern vor allem strukturelle Gründe: Zum einen die demographische
Entwicklung, die in den nächsten Jahren durch den allmählichen
Renteneintritt der Generation der Babyboomer gekennzeichnet ist; und
zum anderen durch zunehmende Schwierigkeiten, die Prämieneinnahmen im
Brot-und-Butter-Geschäft der Sachversicherung, der Autoversicherung,
weiter zu steigern. Verschiedene Veränderungen könnten hier in
Zukunft dämpfend wirken: Neben der zunehmenden Wettbewerbsintensität
durch digitale Vertriebswege könnten neue Technologien (Stichwort
autonomes Fahren) künftig Unfälle und Schäden reduzieren,
verhaltensabhängige Tarife (Stichwort Telematik) die
durchschnittlichen Preise senken und generelle Verhaltensänderungen
die Zahl der Nutzer mit eigenem Auto einschränken (Stichworte
Carsharing und Uber).
Globale "Versicherungslücke"
Daher reicht dieser eher bescheidene Bedeutungszuwachs auch nicht
aus, die Verluste der Krisenjahre wieder wettzumachen: Im
Durchschnitt der Vorkrisenjahre lag die globale
Versicherungsdurchdringung noch bei 6,4 Prozent. Umgerechnet in Euro
bedeutet dies: Hätten die Menschen weltweit den gleichen Anteil ihres
Einkommens für Versicherungsschutz ausgegeben wie vor der Krise,
wären 2016 die globalen Prämieneinnahmen um beinahe 350 Mrd. Euro
höher ausgefallen. Diese "Versicherungslücke" geht dabei zu über 90
Prozent auf die beiden Regionen Westeuropa und Nordamerika zurück, in
denen wiederum zu über 70 Prozent der Bereich Leben für die fehlenden
Prämieneinnahmen verantwortlich ist. "Diese Zahlen unterstreichen
noch einmal den Kollateralschaden der Nullzinspolitik der grossen
Notenbanken", kommentiert Michael Heise. "Denn es ist ja nicht so,
dass die Menschen heute weniger Vorsorge und Risikoschutz als vor der
Krise bräuchten - angesichts rekordhoher Staatsverschuldung und der
unverändert anhaltenden Alterung der Bevölkerung gilt eher das
Gegenteil. Zudem gibt es Altersvorsorge heute auch nicht zu
geringeren Kosten als früher - bei den herrschenden Minizinsen gilt
auch hier vielmehr das Gegenteil. Es bleibt also nur ein Schluss: Die
Niedrigzinsen haben der Idee der eigenverantwortlichen Vorsorge
schweren Schaden zugefügt, die Folgen wird die nächste
Rentnergeneration spüren."
Mehr Nachfrage durch neue Technologien
Die Rückkehr zu solidem Wachstum der Versicherungsmärkte hat also
durchaus einige Schönheitsfehler, zumindest in den Industrieländern
ist ein Ausgleich der Verluste der Krisenjahre nicht der
wahrscheinlichste Fall. Zum Schwarzmalen besteht dennoch kein Anlass.
Denn die neuen Technologien bieten grosse Chancen. Digitalisierung,
Big Data und Künstliche Intelligenz stehen nicht allein dafür, Kosten
zu senken, Prozesse effizienter zu machen und den Wettbewerbsdruck zu
erhöhen. Mit ihnen kann vor allem auch Versicherungsschutz wieder für
mehr Menschen zugänglich und erlebbar gemacht werden,
Versicherungsprodukte können attraktiver werden. Mit einem Wort: Neue
Technologien schaffen mehr Nachfrage. "Die Versicherungsindustrie
wird sich in den nächsten zehn Jahren grundlegend wandeln", sagte
Arne Holzhausen, Ökonom der Allianz SE und Ko-Autor der Studie. "Die
Herausforderungen sind immens - ebenso wie das Potenzial der neuen
Technologien: Gelänge es, die Kunden wieder für Versicherungen zu
begeistern, und gäben die Menschen weltweit wieder einen so hohen
Anteil ihres Einkommens für Versicherungsschutz aus wie vor der
Krise, bedeutete dies allein für 2027 zusätzliche Prämieneinnahmen in
Höhe von 750 Mrd. Euro gegenüber unserem Basisszenario."
Die Studie finden Sie unter folgendem Link:
https://www.allianz.com/de/economic_research/publikationen
Originaltext: Allianz Suisse
Digitale Medienmappe: http://www.presseportal.ch/de/nr/100008591
Medienmappe via RSS: http://www.presseportal.ch/de/rss/pm_100008591.rss2
Kontakt:
Lorenz Weimann, Allianz SE
Telefon. +49 (0)89 3800-16891; lorenz.weimann@allianz.com
Bernd de Wall, Allianz Suisse
Telefon: 058 358 84 14, bernd.dewall@allianz.ch
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- Versicherungsmärkte schalten wieder einen Gang höher - globales
Wachstum wird in den nächsten zehn Jahren auf knapp 6 Prozent
klettern
- Erholung geht hauptsächlich von den Industrieländern aus:
Westeuropa erreicht knapp 3 Prozent, die Schweiz rund 2 Prozent
- Die Folgen der Finanz- und Eurokrise manifestieren sich in einer
globalen "Versicherungslücke" von EUR 350 Mrd.
- Das Potenzial der neuen Technologien ist immens: Das Prämienplus
könnte bis zu 750 Mrd. Euro erreichen
In ihrer jüngsten Studie analysieren die Ökonomen der Allianz SE
die Wachstumschancen der globalen Sach- und
Lebensversicherungsmärkte. Nach den mageren Jahren der Finanz- und
Wirtschaftskrise können die Versicherer wieder mit mehr Zuversicht
nach vorne schauen: Wuchsen die Versicherungsprämien seit dem Jahr
2008 weltweit im Durchschnitt nur mit 3,1 Prozent pro Jahr, dürfte
sich das Wachstum in der nächsten Dekade auf 5,9 Prozent
beschleunigen.
In diesem Aufschwung spiegelt sich in erster Linie die Rückkehr
der Weltwirtschaft zu normalen Wachstums- und Inflationsraten wider.
Besonders ausgeprägt zeigt sich diese Entwicklung in den
Industrieländern, nicht zuletzt in Westeuropa: Während hier seit
Lehman die Versicherungsmärkte mehr oder weniger stagnierten, werden
in Zukunft die Prämien wieder mit durchschnittlich knapp 3 Prozent
pro Jahr zulegen; in der Schweiz dürfte die Entwicklung mit einer
jährlichen Wachstumsrate von 2 Prozent etwas verhaltener verlaufen.
Durststrecke überwunden
"Die lange Durststrecke der Krisenjahre liegt jetzt hinter uns",
sagte Michael Heise, Chefvolkswirt der Allianz SE. "Vor allem in
Westeuropa blicken viele Märkte auf ein verlorenes Jahrzehnt zurück,
sie sind heute kleiner als vor der Krise. Allerdings werden auch in
Zukunft die Bäume nicht in den Himmel wachsen. Vor allem in den
Industrieländern dürfte das Wachstum der Versicherungsmärkte auch in
den nächsten Jahren der allgemeinen Wirtschaftsentwicklung
hinterherhinken."
In den nächsten zehn Jahren wird nicht nur das Wachstum wieder
kräftiger ausfallen, sondern auch die Gewichte zwischen den Segmenten
Sach und Leben werden sich wieder verschieben. In der Krise zeigten
sich vor allem die Sachversicherungsmärkte robuster, sie legten seit
2008 weltweit um durchschnittlich 3,8 Prozent pro Jahr zu - im
Bereich Leben betrug das Wachstum im selben Zeitraum nur 2,8 Prozent.
Besonders ausgeprägt war diese Diskrepanz wiederum in Westeuropa:
Während die Prämien im Lebensversicherungsgeschäft zurückgingen
(durchschnittlich um 0,5 Prozent pro Jahr), konnte das Sachgeschäft
noch ein Plus von 1,2 Prozent verzeichnen. Die Gründe dafür liegen
auf der Hand: Neben stagnierenden Einkommen und hoher
Arbeitslosigkeit waren es vor allem die extrem niedrigen Zinsen, die
die Nachfrage nach Lebensversicherungen dämpften; klassische
Sparprodukte waren in diesem Umfeld nicht mehr attraktiv. In der
Schweiz konnte das Segment Leben zwar noch leicht zulegen (+0,7
Prozent pro Jahr), aber das Sachgeschäft wuchs in diesem Zeitraum mit
1,3 Prozent nahezu doppelt so schnell.
Nachfrage nach Lebensversicherungen erholt sich
In Zukunft sollte sich die Nachfrage nach
Lebensversicherungsprodukten aber wieder erholen - denn die
Notwendigkeit zur eigenverantwortlichen Vorsorge jenseits der
staatlichen Rentensysteme besteht unverändert fort. Zudem haben die
Anbieter mit neuen Vorsorgekonzepten auf die Niedrigzinsphase
reagiert; und auch der Zinsausblick selbst ist wieder etwas
freundlicher. Insgesamt dürften daher die Prämieneinnahmen im Bereich
Leben in den Jahren bis 2027 weltweit um 6,5 Prozent pro Jahr
zulegen, gegenüber durchschnittlich 4,9 Prozent im Sachgeschäft.
Trotz der prognostizierten Erholung in den Industrieländern - in
Westeuropa sollten die Lebensmärkte wieder um knapp 3 Prozent pro
Jahr zulegen, in der Schweiz immerhin um 2,1 Prozent - bleiben aber
die Schwellenländer, allen voran China, die Treiber dieser
Entwicklung. In den Schwellenländern wachsen die Lebensmärkte wegen
dem großen Nachholbedarf und gezielter staatlicher Förderung mit zum
Teil zweistelligen Wachstumsraten über die gesamte Dekade hinweg.
Bedeutung des Versicherungsgeschäfts steigt vor allem in
Schwellenländern
Das zukünftige Wachstum wird auch in einem weiteren Punkt die
negative Entwicklung der letzten Jahre wieder umkehren: Die relative
Bedeutung des Versicherungsgeschäfts sollte wieder zunehmen, ablesbar
am Anteil der Versicherungsprämien am BIP, der sog.
Versicherungsdurchdringung: Von 5,6 Prozent weltweit (2016) sollte
sie in den nächsten zehn Jahren auf 5,8 Prozent steigen. Allerdings
geht dieser Zuwachs nahezu ausschliesslich auf die Schwellenländer
zurück. In den Industrieländern - auch in der Schweiz - dürfte sich
dagegen der rückläufige Trend der vergangenen Jahre fortsetzen, wenn
auch in einem deutlich langsameren Tempo. Für diese weiterhin
verhaltene Entwicklung sprechen aber nicht mehr wirtschaftliche,
sondern vor allem strukturelle Gründe: Zum einen die demographische
Entwicklung, die in den nächsten Jahren durch den allmählichen
Renteneintritt der Generation der Babyboomer gekennzeichnet ist; und
zum anderen durch zunehmende Schwierigkeiten, die Prämieneinnahmen im
Brot-und-Butter-Geschäft der Sachversicherung, der Autoversicherung,
weiter zu steigern. Verschiedene Veränderungen könnten hier in
Zukunft dämpfend wirken: Neben der zunehmenden Wettbewerbsintensität
durch digitale Vertriebswege könnten neue Technologien (Stichwort
autonomes Fahren) künftig Unfälle und Schäden reduzieren,
verhaltensabhängige Tarife (Stichwort Telematik) die
durchschnittlichen Preise senken und generelle Verhaltensänderungen
die Zahl der Nutzer mit eigenem Auto einschränken (Stichworte
Carsharing und Uber).
Globale "Versicherungslücke"
Daher reicht dieser eher bescheidene Bedeutungszuwachs auch nicht
aus, die Verluste der Krisenjahre wieder wettzumachen: Im
Durchschnitt der Vorkrisenjahre lag die globale
Versicherungsdurchdringung noch bei 6,4 Prozent. Umgerechnet in Euro
bedeutet dies: Hätten die Menschen weltweit den gleichen Anteil ihres
Einkommens für Versicherungsschutz ausgegeben wie vor der Krise,
wären 2016 die globalen Prämieneinnahmen um beinahe 350 Mrd. Euro
höher ausgefallen. Diese "Versicherungslücke" geht dabei zu über 90
Prozent auf die beiden Regionen Westeuropa und Nordamerika zurück, in
denen wiederum zu über 70 Prozent der Bereich Leben für die fehlenden
Prämieneinnahmen verantwortlich ist. "Diese Zahlen unterstreichen
noch einmal den Kollateralschaden der Nullzinspolitik der grossen
Notenbanken", kommentiert Michael Heise. "Denn es ist ja nicht so,
dass die Menschen heute weniger Vorsorge und Risikoschutz als vor der
Krise bräuchten - angesichts rekordhoher Staatsverschuldung und der
unverändert anhaltenden Alterung der Bevölkerung gilt eher das
Gegenteil. Zudem gibt es Altersvorsorge heute auch nicht zu
geringeren Kosten als früher - bei den herrschenden Minizinsen gilt
auch hier vielmehr das Gegenteil. Es bleibt also nur ein Schluss: Die
Niedrigzinsen haben der Idee der eigenverantwortlichen Vorsorge
schweren Schaden zugefügt, die Folgen wird die nächste
Rentnergeneration spüren."
Mehr Nachfrage durch neue Technologien
Die Rückkehr zu solidem Wachstum der Versicherungsmärkte hat also
durchaus einige Schönheitsfehler, zumindest in den Industrieländern
ist ein Ausgleich der Verluste der Krisenjahre nicht der
wahrscheinlichste Fall. Zum Schwarzmalen besteht dennoch kein Anlass.
Denn die neuen Technologien bieten grosse Chancen. Digitalisierung,
Big Data und Künstliche Intelligenz stehen nicht allein dafür, Kosten
zu senken, Prozesse effizienter zu machen und den Wettbewerbsdruck zu
erhöhen. Mit ihnen kann vor allem auch Versicherungsschutz wieder für
mehr Menschen zugänglich und erlebbar gemacht werden,
Versicherungsprodukte können attraktiver werden. Mit einem Wort: Neue
Technologien schaffen mehr Nachfrage. "Die Versicherungsindustrie
wird sich in den nächsten zehn Jahren grundlegend wandeln", sagte
Arne Holzhausen, Ökonom der Allianz SE und Ko-Autor der Studie. "Die
Herausforderungen sind immens - ebenso wie das Potenzial der neuen
Technologien: Gelänge es, die Kunden wieder für Versicherungen zu
begeistern, und gäben die Menschen weltweit wieder einen so hohen
Anteil ihres Einkommens für Versicherungsschutz aus wie vor der
Krise, bedeutete dies allein für 2027 zusätzliche Prämieneinnahmen in
Höhe von 750 Mrd. Euro gegenüber unserem Basisszenario."
Die Studie finden Sie unter folgendem Link:
https://www.allianz.com/de/economic_research/publikationen
Originaltext: Allianz Suisse
Digitale Medienmappe: http://www.presseportal.ch/de/nr/100008591
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Kontakt:
Lorenz Weimann, Allianz SE
Telefon. +49 (0)89 3800-16891; lorenz.weimann@allianz.com
Bernd de Wall, Allianz Suisse
Telefon: 058 358 84 14, bernd.dewall@allianz.ch