Anzeige
Mehr »
Login
Dienstag, 30.04.2024 Börsentäglich über 12.000 News von 686 internationalen Medien
Uran Boom: Die Bullen starten durch - spektakuläre Kursgewinne möglich
Anzeige

Indizes

Kurs

%
News
24 h / 7 T
Aufrufe
7 Tage

Aktien

Kurs

%
News
24 h / 7 T
Aufrufe
7 Tage

Xetra-Orderbuch

Fonds

Kurs

%

Devisen

Kurs

%

Rohstoffe

Kurs

%

Themen

Kurs

%

Erweiterte Suche
Dow Jones News
150 Leser
Artikel bewerten:
(0)

GIN: Tragwerke mit BIM effizienter planen - Schneller, sicher, besser: Building Information Modeling für komplexe Bauvorhaben

Dow Jones hat von Pressetext eine Zahlung für die Verbreitung dieser Pressemitteilung über sein Netzwerk erhalten.

Ostfildern/Kassel (pts026/31.08.2017/11:25) - Building Information Modeling soll 
das Planen transparenter, die Umsetzung schneller und das Ergebnis besser 
machen. Der Bund ist von BIM überzeugt und schreibt die Planungsmethode für 
größere öffentliche Bauvorhaben ab 2025 verbindlich vor. Dipl.-Ing. Konrad 
Meier, der sich im Hauptberuf mit den Eigenschaften von Nagelplatten und dem 
Einsatz dieses weltweit bewährten Holzverbindungsmittels befasst, sieht BIM als 
Chance, den Tragwerksbau mit Nagelplattenbindern noch effizienter zu gestalten. 
 
Redaktion: Herr Meier, inwiefern kann BIM die Tragwerksplanung optimieren? 
Welchen hauptsächlichen Nutzen ziehen die Baubeteiligten aus dem digitalen 
Datenaustausch nach Methode BIM? 
Konrad Meier: BIM macht die Tragwerksplanung für alle Baubeteiligten transparent, 
 das Ergebnis vorhersehbar und die entstehenden Gebäude dadurch sicher, dass 
Kollisionen verschiedener Gewerke früher erkannt und vermieden werden können. 
 
Redaktion: Wie kann man sich das vorstellen? 
Konrad Meier: Beim Planen nach BIM entsteht das komplette Gebäude zunächst rein 
virtuell am Rechner. Alle Bauteile existieren dabei nur als Datensatz. Wir 
schaffen mit BIM am Bildschirm eine Art gläserne Baustelle, zu der alle 
Konstrukteure per Datenleitung Zutritt haben. Die Mitwirkenden sind über den 
aktuellen Planungsstand jederzeit im Bilde und erleben zeitgleich mit, wie das 
Gebäude mit jeder Dateneingabe wächst. Dabei können sie zugleich verfolgen, 
welche Auswirkungen selbst kleinste Detailänderungen nach sich ziehen. 
Kollisionen lassen sich somit erkennen und unerwünschte Folgen durch 
rechtzeitiges Umplanen vermeiden. Da alles so lange verändert werden kann, bis 
das virtuelle Modell in jeder Hinsicht perfekt ist, nimmt die Zahl unerkannter 
Baumängel drastisch ab. Mit anderen Worten: BIM macht das Bauen dadurch sicher, 
dass das Ergebnis, das nachfolgend in der Wirklichkeit entstehen soll, zu 
annähernd 100 Prozent vorhersehbar ist. 
 
Redaktion: Der Zufall wird dank BIM ebenso eliminiert wie Planungsfehler? 
Konrad Meier: In der Tat, zumindest nach der reinen BIM-Lehre. Allerdings sind 
Theorie und Praxis bekanntlich zweierlei Paar Schuhe. Was das Planen nach 
Methode BIM angeht, hinkt die Praxis der Theorie in Deutschland noch 
beträchtlich hinterher. 
 
Redaktion: Aber ist es denn nicht so, dass bei hohen Vorfertigungsgraden, wie 
sie insbesondere im Holzbau längst üblich sind, Baumängel durch engmaschige 
werksseitige Kontrollen weitestgehend ausgeschlossen werden können? 
Konrad Meier: Der Holzbau ist für maßgenaue Vorfertigung bekannt und umso 
mehr für das Planen nach BIM prädestiniert. Ein Beitrag zum offenen 
Datenaustausch leisten die im GIN organisierten Nagelplattenbinderhersteller 
bereits, indem sie die statische Bemessung des Tragwerks als Inklusivleistung 
vornehmen und datentechnisch zur Integration in die Hauptstatik des Gebäudes 
vorbereiten. Der Hauptstatiker des Auftraggebers kann die Bemessung somit direkt 
in die Gesamtplanung des Baukörpers übernehmen. Das ist, wie gesagt, ein 
besonderer Vorteil, den Tragwerksbauer im GIN der Bauwirtschaft bieten. 
 
Redaktion: Auf konventionell gemanagten Baustellen geht es anders zu? 
Konrad Meier: Bei den meisten Bauvorhaben herrscht von der Planung über die 
Ausführung bis zur Abnahme das sattsam bekannte Nacheinander. Dabei haben die 
Ausführenden von den arbeitstechnischen Erfordernissen vor- und nachgelagerter 
anderer Gewerke oftmals nur wenig Ahnung. BIM macht mit dieser fehleranfälligen 
Situation Schluss, weil alle Disziplinen schon vor Baubeginn an einem Tisch 
sitzen, den Planungsstand vor Augen haben und sich auf den besten gemeinsamen 
Weg einigen müssen. BIM ist Teamarbeit und erfordert Kommunikation über Soll und 
Sein; den Erfolg erzielen am Ende alle gemeinsam. 
 
Redaktion: Mit BIM geht also mehr? 
Konrad Meier: Das Besondere an BIM ist, dass der Austausch relevanter Daten 
nicht etwa nur in eine Richtung stattfindet, sondern wechselseitig und 
multidirektional zwischen allen Gewerken erfolgt, die bei einem Bauvorhaben 
miteinander in Berührung kommen. 
 
Redaktion: Wenn es verschiedene Ausführungswege gibt, muss es zwangsläufig eine 
Instanz geben, die entscheidet, was wie zu erfolgen hat - wer hat bei BIM das 
Sagen? 
Konrad Meier: Die Evaluierung kann man sich so vorstellen: Die Dateneingaben 
aller Einzelgewerke landen in einem Pool und werden dort von einem 
Schnittstellenmanager auf Vereinbarkeit geprüft. Wenn es keine Kollisionen gibt, 
werden sie direkt in die Gebäudeplanung integriert. Wenn etwas klemmt, spielt 
der Schnittstellenmanager das Datenpaket an den Eingebenden zurück und lässt den 
Datensatz so ändern, dass er zum Planungsstand und allen zu berücksichtigenden 
baurechtlichen Vorschriften, technischen Regeln und objektspezifischen 
Ausführungswünschen des Auftraggebers passt, ohne in Konflikt mit anderen 
Gewerken zu geraten. 
 
Redaktion: Modifikationen einzelner Datensätze betreffen häufig mehrere Gewerke 
- wie funktioniert der Datenaustausch nach BIM in solchen komplexen Fällen? 
Konrad Meier: Der Schnittstellenmanager fungiert als Primus inter Pares, als 
Erster unter Gleichen. Insofern entspricht sein Aufgabengebiet der klassischen 
Rolle des Architekten. Als Moderator des Planungsprozesses hat er dafür zu 
sorgen, dass alle Datensätze miteinander harmonieren, so dass das Gebäude am 
Rechner wächst. Insofern ist seine Entscheidung verbindlich. 
 
Redaktion: Wie steht es dabei um die Entwurfshoheit, das Recht am geistigen 
Eigentum? 
Konrad Meier: Das ist ein Thema, über das sich Baujuristen Gedanken machen 
müssen. Aus Sicht des Technikers kann ich nur raten, der Anwendung von BIM keine 
unnötigen Steine in den Weg zu legen. Mit BIM sind alle Planungsbeteiligten 
Väter des Erfolgs - oder keiner. 
 
Redaktion: Müssen dafür wirklich alle Planungsdaten offenliegen? 
Konrad Meier: Nennen wir den wünschenswerten Zustand "projektbezogene 
Datentransparenz". Bei BIM geht es darum, allen Mitwirkenden, deren Gewerke 
Berührungspunkte aufweisen, denselben Kenntnisstand über den Planungsfortschritt 
einzuräumen, um gemeinsam effizienter - das heißt zielgerichteter, 
schneller und fehlerfreier - zu agieren. Dem Nacheinander während der realen 
Umsetzung geht die Gleichzeitigkeit bei der Planung am Rechner voraus. 
 
Redaktion: Was bedeutet das aus Ihrer Sicht für die Sicherheit des späteren 
Bauwerks? 
Konrad Meier: Dadurch, dass Kollisionen am virtuellen Gebäudemodell sofort 
erkennbar werden, lassen sich nachträgliche - zumeist zeitaufwändige und teure - 
Korrekturen in der gebauten Wirklichkeit vermeiden. Die Umplanung findet 
ebenfalls zunächst am Rechner statt. Ihre Auswirkungen auf andere Gewerke werden 
dabei wiederum deutlich. 
 
Redaktion: Können Sie für Gewerkekollisionen ein konkretes Beispiel geben? 
Konrad Meier: Wenn wir heute ein Dachtragwerk errichten, ist die Statik immer 
exakt auf den vereinbarten Bedarf bemessen. Das Tragwerk bildet dabei ein in 
sich geschlossenes System, bei dem alle Glieder eine bestimmte Funktion 
erfüllen. Der Tragwerksplaner, die Mitarbeiter im herstellenden Holzbaubetrieb 
sowie das geschulte Montagepersonal wissen das natürlich. Was aber geschieht, 
wenn vom Gebäudeeigentümer oder dem nutzenden Mieter Veränderungen veranlasst 
oder selbst vorgenommen werden - wie ist es danach um die Tragwerksstatik 
bestellt? Ein Lüftungsanlagenbauer beispielsweise berechnet den Luftstrom für 
seine Anlage und legt die Positionen zur Aufhängung der Kanäle fest; dabei geht 
es ihm darum, dass Zu- und Abluft optimal ein- und ausströmen können. Wer aber 
gleicht die zusätzlichen Lasten, die an den Aufhängungspunkten der 
Lüftungskanäle entstehen, mit den statischen Erfordernissen ab, die für das 
Dachtragwerk gelten? Das heutige Nacheinander verschiedener Gewerke, die die 
wechselseitigen Erfordernisse oft nicht kennen, kann also zu Baumängeln und 
Schäden führen. Mit BIM ist das praktisch ausgeschlossen, weil die Konsequenzen, 
die das Aufhängen von Lüftungskanälen an Dachbindern hat, am Bildschirm deutlich 
werden. Was wo wie befestigt werden darf und welche statischen Aspekte bei 
Lastveränderungen berücksichtigt werden müssen, können Tragwerks- und 
Lüftungsanlagenplaner somit direkt erkennen und gemeinsam für eine dauerhaft 
sichere Integration der Lüftungsanlage in das Dachtragwerk sorgen. 
 
Redaktion: Für nachträgliche Installationen muss aber eine lückenlose 
Dokumentation der Gebäudehistorie vorliegen - kann BIM dieser Notwendigkeit 
entsprechen? 
Konrad Meier: Das virtuelle Gebäudemodell soll ein exaktes Abbild des realen 
Gebäudes sein. Während der Planung können sich die einzelnen Gewerke abstimmen. 
Die Ausführung wird von A bis Z dokumentiert. Dazu gehören auch die 
Planabweichungen. Selbst die Wartung von Bestandteilen der TGA kann geplant und 
dokumentiert werden. Wird im Laufe der Nutzungszeit ein Umbau erforderlich, kann 
dieser vorab unter Heranziehung des schon existierenden Gebäudemodells simuliert 
werden. Kostspielige Überraschungen auf der Baustelle, die durch nicht 
berücksichtigte bauliche Gegebenheiten verursacht werden, lassen sich so 
vermeiden. Werden sämtliche Umbaumaßnahmen dokumentiert, kann BIM selbst 
bei einem späteren Rückbau helfen, indem das virtuelle Modell Anhaltspunkte und 
produktspezifische Daten für ein Recyclingkonzept liefert. 
 

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

August 31, 2017 05:25 ET (09:25 GMT)

© 2017 Dow Jones News
Werbehinweise: Die Billigung des Basisprospekts durch die BaFin ist nicht als ihre Befürwortung der angebotenen Wertpapiere zu verstehen. Wir empfehlen Interessenten und potenziellen Anlegern den Basisprospekt und die Endgültigen Bedingungen zu lesen, bevor sie eine Anlageentscheidung treffen, um sich möglichst umfassend zu informieren, insbesondere über die potenziellen Risiken und Chancen des Wertpapiers. Sie sind im Begriff, ein Produkt zu erwerben, das nicht einfach ist und schwer zu verstehen sein kann.