DÜSSELDORF/HELSINKI (dpa-AFX) - Der finnische Energiekonzern
Fortum
Eine Mindestannahmeschwelle gibt es nicht. Fortum wolle sich vor
allem auf die Anteile des Energiekonzerns Eon
"Vorstand und Aufsichtsrat von Uniper werden das von Fortum vorgelegte Angebot sorgfältig prüfen und wie gesetzlich vorgesehen innerhalb der nächsten zwei Wochen dazu Stellung nehmen", teilten die Deutschen am Morgen mit. Bislang hatte sich das Uniper-Management seit Bekanntwerden der Pläne stetig dagegen ausgesprochen. Es sieht die Übernahme als feindlich an, fürchtet eine Zerschlagung des Unternehmens sowie den Verlust tausender Arbeitsplätze. Zuletzt wurden Anfang November sogar Anzeigen in finnischen Tageszeitungen geschaltet, die das Angebot madig zu machen versuchten. Unter anderem würde sich Fortum zu stark verschulden, die konventionellen Kohle- und Gaskraftwerke von Uniper würden nicht zum strategischen Ansatz der vermehrt auf "saubere" Energie setzenden Fortum passen, was einen Wertverlust für alle Beteiligten bedeute.
Fortum zeigte sich pikiert. Man sei ein wenig "verwirrt" ob der
Aktionen gewesen, es gelte nun, "Missverständnisse" auszuräumen,
erklärte Lundmark. Der Fortum-Chef bekräftigte am Dienstag, dass
Fortum keine Teile von Uniper verkaufen wolle. Man sei bereit, auch
die Kohle-Aktivitäten in Deutschland zu übernehmen. Zuletzt hatte es
Spekulationen gegeben, Fortum habe kein Interesse an den deutschen
Kohlekraftwerken und könne diese womöglich an den Konkurrenten RWE
Fortum wolle ein langfristiger strategischer und konstruktiver Partner sein, so Lundmark. Es gebe dabei keine Intention von Fortum, das bisherige Management unter Uniper-Chef Klaus Schäfer auszutauschen. Managementwechsel seien eine Sache des Uniper-Aufsichtsrates, in dem Fortum nach der Übernahme allerdings adäquat vertreten sein will.
Völlig in den Hintergrund rückten angesichts der Übernahme die
Zahlen von Uniper zu den ersten neun Monaten. Das Nettoergebnis
betrug 683 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Morgen weiter
mitteilte. Im Vorjahreszeitraum war wegen Abschreibungen ein Verlust
von 4,2 Milliarden Euro angefallen. Das bereinigte operative
Ergebnis (Ebit) sank hingegen von 1,3 Milliarden Euro auf 952
Millionen Euro. Hier hatte Uniper im Vorjahr unter anderem von einem
positiven Effekt resultierend aus verbesserten Lieferkonditionen mit
der russischen Gazprom
Den Ausblick auf das Gesamtjahr bekräftigte Uniper. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) soll 1,0 bis 1,2 Milliarden Euro betragen, die Dividende um 25 Prozent erhöht werden./nas/stk
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AXC0060 2017-11-07/08:31