Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
LUFTHANSA - Lufthansa-Chef Carsten Spohr hat ungeachtet der Probleme von Rivalen wie Ryanair keine Sorge, die deutliche Expansion der eigenen Billigmarke Eurowings zur falschen Zeit zu starten. "Die Probleme unserer Wettbewerber bestärken mich darin, dass unser Konzept, das ja wesentlich breiter angelegt ist, genau das richtige ist", sagte Spohr. Dazu zähle etwa die faire Behandlung der Mitarbeiter, die das nun zu Recht auch bei anderen Low-Costern einfordern würden. "Auch die Erweiterung der Kurzstrecken mit Interkontinentalflügen in einer Punkt-zu-Punkt-Logik unterscheidet uns vom Geschäftsmodell anderer Low-Coster", sagte Spohr. (Handelsblatt S. 55)
LUFTHANSA - Die Übernahme von Teilen von Air Berlin durch die Lufthansa wird nach Ansicht von Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD) auch einer europarechtlichen Überprüfung standhalten. Zypries sagte: "Jetzt ist Brüssel an der Reihe und muss prüfen, ob die Vereinbarung auch genügend Wettbewerb sicherstellt. Ich gehe aber davon aus, dass die Beteiligten dies entsprechend bedacht haben. Wie und ob sich die Ticketpreise verändern, lässt sich nicht seriös abschätzen. Fest steht, dass der Luftverkehrsmarkt und die Passagierzahlen wachsen, das sind gute Aussichten für die Zukunftschancen der Beschäftigten." (Bild)
BMW - Die Chinesen entdecken Kompaktautos und die Regierung will die Elektromobilität fördern. BMW und der chinesische Autokonzern Great Wall führen Industriekreisen zufolge intensive Gespräche über den Aufbau eines Produktions-Joint-Ventures - für den Mini. Der Kleinwagen soll im kommenden Jahrzehnt in hohen Stückzahlen in China vom Band laufen - als Elektroauto. BMW will die Informationen nicht kommentieren, ein für Donnerstag erwartetes State-ment von Great Wall wurde verschoben. Bislang arbeiten die Münchener bei der Produktion der Kernmarke BMW nur mit ihrem langjährigen Partner Brilliance zusammen. (Handelsblatt S. 22)
DEUTSCHE TELEKOM - Die Pläne für eine Mega-Fusion von T-Mobile US und dem Rivalen Sprint könnten Insidern zufolge erneut an Kartell-Bedenken scheitern. Mitarbeiter des US-Justizministeriums, die für einen Großteil der Prüfung des Geschäfts mit Blick auf die Folgen für die Verbraucher zuständig sind, würden voraussichtlich empfehlen, den Deal zu stoppen, sagten drei mit dem Vorgang vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. (Börsen-Zeitung S. 13)
LUXUSKAUFHÄUSER - Für die drei deutschen Luxuskaufhäuser KaDeWe, Oberpollinger und Alterhaus hat der Betreiber, der thailändische Konzern Central, weitere Investitionen von 200 Millionen Euro angekündigt. Deutschland sei die größte Auslandsbaustelle des Konzerns mit einem Umsatz von insgesamt 10 Milliarden Euro, sagte der Geschäftsführer der thailändischen Gruppe, Tos Chirathivat, der Frankfurter Allgemeine Zeitung. Für den Konzernchef müssen die Luxuskaufhäuser künftig nicht nur edle Marken, sondern auch eine einzigartige Erfahrung bieten. Deshalb gehören für Chirathivat Restaurants und Feinkostangebote in jedes Kaufhaus. (FAZ S. 24)
SPRINGER VERLAG - Das Medienhaus Axel Springer plant größere Umbauten. Auf der Verlagsseite will das Unternehmen den klassischen Printbereich, der zumindest wenig Platz für Wachstumsfantasien birgt, von den boomenden digitalen Geschäftsfeldern trennen. Innerhalb der beiden neuen Segmente werden einerseits die Digitalaktivitäten der Medienmarken und andererseits die Printangebote - inklusive Printvermarktung, Printvertrieb und Druckereien - gebündelt. Und zwar medienmarkenübergreifend. (Handelsblatt S. 24)
KREDITECH - Das Finanz-Start-up-Unternehmen Kreditech ist nach dem bislang größten Investment in ein deutsches Fintech in den indischen Kreditmarkt eingestiegen. Dort will der Hamburger Kreditbewertungsspezialist, der sich auf Kundengruppen vor allem in Entwicklungs- und Schwellenländern ausrichtet, die bislang keinen Zugang zu Darlehen haben, zum "De-facto-Standard für Konsumentenfinanzierung werden", wie CEO Alexander Graubner-Müller im Interview der Börsen-Zeitung erläutert. Das größte deutsche Fintech will in den nächsten zwei Jahren weiter stark in den Aufbau neuer Märkte und Produkte investieren. (Börsen-Zeitung S. 4)
GENERALI - Philippe Donnet, Vorstandschef des italienischen Versicherers Generali, misst dem deutschen Markt eine entscheidende Rolle beim weltweiten Umbau zu, den das 186 Jahre alte Traditionshaus gerade erlebt. "Wir können als Gruppe nicht erfolgreich sein, wenn wir es in Deutschland nicht sind", sagte Donnet im Interview mit dem Handelsblatt. (Handelsblatt S. 28)
FACEBOOK - Die britische Regierung droht damit, soziale Medien wie Facebook und Twitter mit einer Mobbing-Strafsteuer zu belegen. Es müssten wirksame Maßnahmen ergriffen werden, um zu verhindern, dass Kinder und Jugendliche online drangsaliert und gedemütigt würden, sagte die Kultusministerin Karen Bradley vor Mitgliedern des Parlaments. Auch vor Internet-Pornographie müssten Kinder und Jugendliche besser geschützt werden. Ihre Behörde bringt deshalb eine "branchenweite Abgabe" ins Spiel. Diese solle sicherstellen, dass die Internetkonzerne einen finanziellen Beitrag zur Bekämpfung der Probleme leisteten. Die Abgabe soll zunächst freiwillig sein, doch falls der Appell nicht fruchtet, könnte sie auch gesetzlich verankert werden. (FAZ S. 19)
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October 13, 2017 00:10 ET (04:10 GMT)
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